Am Abend hatte ich mich nicht mehr auf meine Hausaufgaben konzentrieren können und nur die Hälfte erledigt. Dies rächt sich schon am nächsten Tag. Ich musste ja unbedingt Psychologie wählen und nun stand ich da - vor meinem Lehrer am Pult und musste mir jegliches Lachen der anderen Gefallen lassen.
"Du weißt das so etwas nicht geht. Die Aufgaben sind Klausuren relevant."
"Ich weiß.", antwortete ich nur kurz, was hätte ich schon sagen sollen.
"Waren die Aufgaben etwa zu schwer für dich oder hast du ein anders Problem? Du schaust nicht besonders konzentriert aus." Er musterte mich und ließ mich spüren wieso ich so ungern mit ihm sprach. Herr Lackmann - Jakob schien einen permanent zu analysieren. "Nein alles okay. Ich habe wohl einfach nur zu spät angefangen und war am Ende müde." Er verzog den Mund und ließ ein skeptisches Ach von sich. "Naja lass es nicht zur Gewohnheit werden. Oder ist es wegen Montag?"Er beobachtete meine Reaktion genau und die war äußerst überrascht. "Montag?" Wiederholte ich. "Ja Montag. Elternsprechtag. Ihr seit zwar alle Volljährig, dennoch finden sie noch statt. Letztes Jahr, als du dein Stipendium bekamst kam keiner. Dieses Mal sollte jemand erscheinen.", er mahnte mich und in mir bildete sich ein Kloß. "Oder gibt es da ein Problem?"
Ich schüttelte den Kopf und verabschiedete mich. Bereits auf den Weg zu meinem Zimmer war ich schon im Kopf dabei eine Möglichkeit zu finden meine Eltern möglichst fern zuhalten ohne ihnen direkt vor Kopf zu stoßen wie peinlich sie mir sind.Ich passierte die Cafeteria und beschloss noch eben etwas zu essen. Ich hatte noch Zeit genug um wie jeden Freitag zu packen und um nach Hause zu fahren. Hier könnte ich etwas gutes essen und vor allem etwas warmes. Etwas was es selten bei uns zu Hause gab. Ich hatte heute die freie Auswahl und musste nicht darauf schauen was ich essen wollte. Auf meinem Konto befand sich genug Geld, selbst nachdem ich die Gebühren überwiesen hatte.
"Salzkartoffeln mit Bratensoße, pulled pork Fleisch und gedünsteten Gemüse bitte.", ich bestelle und suchte mir direkt einen freien Platz. Ich hatte einen guten Blick auf die Anderen Schüler die sich unterhielten und lachten. Und soweit wie unerwünscht erblickte ich auch Pascal, Damian und Lenox. Von allen die mich mobbten waren sie die Könige. Und sie steuerten geradewegs auf mich zu.Ich sah mein Essen schon auf dem Boden oder wahlweise auf meiner Uniform. "Oh gönnst dir heute aber richtig mhm?"
Noch ehe ich reagieren konnte nahm Pascal eine kleine Salzkartoffel und schnipste sie mir direkt ins Gesicht. "Spinnst du!", zischte ich und stand augenblicklich auf. Ich wollte es mir auf keinen Fall bieten lassen und schubste ihn grob weg. Er selbst wurde wütend und wollte mir eine verpassen, als ihn jemand gerade richtigen Moment rief. Kein geringer, als Jin brüllte quer durch die Cafeteria von der oberen Etage hinunter zu uns. Er stand am Geländer und hielt ein Sandwich in der Hand. Neben ihm einige seiner Freunde. Sie hatten ebenfalls Sandwiches in der Hand und sein Küken von neulich reichte ihm eine Wasserflasche. "Lasst das sein und kommt rauf.", rief er nach und lächelte.Folgsam verschwanden alle drei, aber nicht ohne das Damian mir noch meine Cola klaute, frech grinste und mir den Mittelfinger zeigte. Das machte mich so wütend, dass ich die Fassung verlor, hinter dem Tisch aufstand und auf ihn zu raste. "Hey", brüllte ich und schubste ihn mit beiden Händen von hinten ein ordentliches Stück vor. "Die gehört mir." Ich riss sie ihm aus der Hand und hatte ihn bereits an seinem Kragen. "Was willst du ha? Hast wohl vergessen wo du hingehörst." Er riss an mir und ich drückte ihn von mir weg.
Prompt verpasste er mir einen Kinnhaken und als ich mich wehren wollte drängte ihn bereits einer von Jins Freunden zurück. "Ey lass das!", versuchte dieser Damian zu beruhigen. Und schon stand auch noch Jin zwischen uns
Er baute eine Distanz zwischen mir und Damian auf. "Ey lass gut sein, so was Dummes nützt dir nichts.", wandte er sich an Damian und drehte sich dann zu mir. Er nahm mein Kinn in die Hand und sah es sich an. "Alles okay?", fragte er doch ich war noch auf hundertachtzig und schlug seine Hand weg. "Jaja." Ich packte meine Cola, ging zurück an meinen Platz und aß, als würde keiner von ihnen existieren.
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Webcam Boy
Короткий рассказIch habe Talent, ich habe das Selbstbewusstsein und das Aussehen um alles zu erreichen, was ich mir zu erträumen wagte. Nur hatte ich weder die optimale Familie noch die finanzielle Unterstützung dafür. Doch hatte ich den Willen alle Energie dafür...