21

376 27 2
                                    

"Was für Clubs besuchst du eigentlich?", ich lief mit Felix über den Hof und Richtung Strafearbeit im Boxclub.
"Ich bin nur im Kunstclub. Da hab ich meine Ruhe und kann mich auf das was ich im Kopf habe konzentrieren.",sagte er und lächelte dabei. Ich war scheinbar der Einzige der kein Gefühl für diese Art von Interesse hatte.
Im Boxclub selbst reinigten wir deren eigenen Barbereich und nach wenigen Minuten waren wir nicht nur Putzfeen, sondern auch Barkeeper für Fitness-Shakes, denn permanent kam irgendwer angewatschelt und fragte ob wir nicht 'mal kurz' etwas für sie anrühren könnten. Auch Jin kam mit seinem neuem besten Freund zusammen und ließen sich bedienen. "Willst du nicht hier bleiben?", Jin überrumpelte Felix mit der Frage so sehr, das dieser fast den Mixbecher fallen ließ. "Ich?", fragte er dann doch unsicher.
"Ja, ein paar der Jungs haben gefragt ob das nicht so bleiben könnte. Wir haben keinen für die Bar oder die Handtücher. Hinten waschen wir die Clubtücher, aber entweder stapeln sie sich, weil keiner es macht oder die waschen lediglich 2-3 Stück und sind zu faul sie später dann zu trocken."
Felix sah unsicher zu mir herüber, doch ich hob nur die Hände.

"Ich hab keine Zeit, aber ich finde du solltest es machen. Und freu dich doch, wenn man dich hier behalten will." Zögerlich stimmte er zu nachdem ich ihn ermutigt hatte. Er war nun neuer Zeugwart und Barmann des Clubs und Jin schenkte ihm ein warmes Lächeln. "Cool. Komm ich zeig dir alles wo was ist, die Bestellung für unsere Shakes und alles so." Zufrieden klopfte er anschließend auf den Tresen und nahm Felix mit in die hinteren Zimmer. "Tzzz und jetzt bist du ganz alleine hier.", Dylan lehnte sich auf den Tresen und griff nach meiner Hand. Schnell riss ich sie weg und trat einen Schritt zurück. "Erstens: ich bin nicht alleine." Damit blickte er hinter sich und betrachtete die Anderen. Jeder ging seiner eigene Sache nach, aber dennoch waren wir nicht alleine. "Zweitens irrst du dich. Ich habe keine Ahnung was du von mir willst. Lass mich in Ruhe und komm mir nicht zu nah."
Mein ernster Blick schreckte ihn nicht ab. "Wie machst du es eigentlich? Ihr teilt euch ein Zimmer. Sperrst du ihn immer aus, wenn du online kommst?"
Er war verdammt hartnäckig und von allem überzeugt, egal was ich ihm sagte. "Junge lass mich einfach in Frieden.", genervt drehte ich mich um und fing an das Regal hinterm Tresen neu einzuräumen. Ich versuchte ihn zu ignorieren und gerade das passte ihm nicht. "Na lass dir helfen.", begann er erneut und kam herum. Ehe ich mich versah stand er hinter mir, griff nach einer Pulverdose und stellte sie ins Regal.
Mit der anderen Hand griff er an meinen Hintern. Ich war kurz davor laut herum zu brüllen, hielt mich aber noch einmal zurück. Ich konnte weder Blicke, noch mehr Ärger gebrauchen. "Hör zu, Fass mich ja nie wieder an. Der einzige Grund wieso ich nett zu dir bin ist, dass Jin dich mag - klar?"
Er grinste unbeeindruckt und ging wieder zurück zum Training. "Jin... Mhm? Na okay bis dann!"
Ich hatte ein ungutes Gefühl und wartete deshalb nach dem Training auf Jin. Ich wollte ihn abfangen und Dylan von ihm trennen. Ich musste unbedingt mit Jin sprechen um das Schlimmste zu verhindern.

Felix war noch immer bei Jin und kam mit ihm und Dylan zusammen heraus. "Oh? Lucas, wieso bist du noch hier? Ich dachte du wärst schon fertig und im Zimmer am lernen.", Jin machte einen schnelleren Schritt auf mich zu und sah mich verwundert an. "Ja, ja lernen....", ich lachte leicht und wir beiden wussten das ich erst spät Abends lernen würde. "Ich wollte dich nur vorher abfangen und ich muss unbedingt mir dir reden. Könntest du mitkommen?". Ich versuchte nicht zu besorgt oder nervös zu wirken und ihm dennoch klar zu machen, dass es wirklich dringend war. Ich wollte ihm die Freundschaft zu Dylan zwar nicht kaputt machen, aber sah es jetzt doch einfach als nötig an mit ihm über seinen Freund zu sprechen. Vorallem über dessen wahre Natur. Vor Jin und Felix machte er den Eindruck kein Wässerchen trüben zu können, aber er war der berühmte Wolf im Schafspelz der mich jagen wollte.
"Ehrlich gesagt hatte ich vor noch mit Felix und Dylan in die Bücherei zu gehen."
Ich seufzte leicht auf, als ich feststellen musste das die drei zu dicken literatur Buddys wurden. "Ich verspreche dir mal so ein Musical zu besuchen, aber komm bitte mit." Die beiden anderen hatten mittlerweile aufgeholt und standen nun bei uns. Es wurde zunehmend komplizierter und anstrengender jedes Geheimnis zu wahren und ich wünschte mir insgeheim Jin würde sich einfach outen. Wir könnten einfach bekannt geben, dass wir ein Paar sind und womöglich würde das schon ausreichen Dylans Obssesion von mir zu beenden oder zumindest könnte Jin ihm durchaus klar machen, dass er soetwas wie den Job eines Webcam- Boys seinem Freund nie erlauben würde und es ausgeschlossen wäre das Dylan mich erkannt hatte. Mit Jin im Rücken würde Dylan die Ausrede vielleicht glauben.

"Was macht ihr zwei noch so lange? Komm lasst uns gehen. So viel Zeit bis zur Sperrstunde ist nun auch nicht mehr.", Dylan schwang seinen Arm um Jins breite Schultern und hatte nicht minder große Oberarme als Jin selbst. Es ärgerte mich beide so zusammen zu sehen.
"Ich komme bald. Versprochen. Ich brauche eh noch ein paar Bücher für meine Kurse." Jin schien schwer von Begriff zu sein oder er war einfach nur viel zu glücklich darüber gleich zwei Menschen gefunden zu haben die sich für Musicals, Poesie, Kabarett oder Kunst interessierten. "Wenn du Hilfe brauchst kann ich dir helfen!", Felix drängte sich etwas nach vorne, aber ich winkte nur ab. "Schon gut. Wir sehen uns morgen in der Klasse. Ich sollte gehen, sonst wird es zuspät."
Ziemlich unzufrieden ließ ich die drei hintermir und ging zurück in mein Zimmer. Mehr als nur lustlos bereitete ich alles vor, machte mir heute keine große Mühe ein Outfit auszuwählen und ließ lediglich mein weißes Hemd an. Um etwas naiver zu wirken. Um gleichzeitig verrückt zu sein griff ich nach einer schwarzen Hasenmaske und knickte ein Ohr so das es herunter hin. Das andere stand etwas zur Seite ab. Meine Nase wurde von der Hasennase umspielt an der feine Härchen abstanden. Ich trug sie nicht oft und war deshalb immer wieder ein Highlight.

Die Ausbeute heute war etwas überschaubar und erst im Laufe des Chats trudelten die meisten ein. Am Ende hatte ich 34 Freunde online, die mir dabei zusahen wie ich zunächst langsam das Hemd aufknöpfte und elegand von den Schultern gleiten ließ. Ich präsentierte meine Brust und streichelte zärtlich mit den Fingern drüber. 'Hast du eine Feder oder ähnliches?', fragte einer der es heute wohl eher softer angehen wollte und derjenige der zu erst etwas fragte, dem ging ich dann am ehesten nach. 'Mh lass mich mal sehen...'

Ich kramte etwas herum und fand zwar keine einzelne Feder, dafür eine Federboa. Ich hatte sie noch nie benutzt. Sie gehörte zu einem Kostüm - fand sie aber etwas albern. Ich schwang sie mir um den Hals und umspielte mit dem längerem Stück meinen Oberkörper. Solange bis der nächste ankam.'ich will endlich deinen Schwanz sehen!'Ein besonders ungeduldiger tat sich hervor und so zog ich meine enge Shorts aus, zog die Boa zwischen meine Beine und spielte an mir herum. Ich stöhnte und versuchte meine Gedanken zu kontrollieren, doch immer wieder spielte mir mein Verstand einen Streich. Ich stellte mir vor wie Dylan anfangen würde mit Jin über mich zu sprechen. Dylan musste in der kurzen Zeit hier sicherlich schon genügend über mich gehört haben. Ich als kranker Perversling war schließlich immer noch Top-Thema. Würde er darüber mit Jin sprechen? Oder mit seiner eigenen Sexualität anfangen? Würde er auf das Thema Webcam kommen und was würde Jin tun, wenn er von Dylan hören würde was er für einen Verdacht mir gegenüber hätte. Ich traute Dylan einfach alles zu.
'Heute nicht bei der Sache Häschen?' schrieb einer, als es bei mir eindeutig länger dauerte, als sonst. Ich war zwar hart, aber ich war weit davon entfernt zu kommen. 'Vielleicht etwas....Eine Idee wie wir wieder in Fahrt kommen? Will mich jemand bestraften??'
Die Frage zog und ich wurde mit Ideen nur so bombadiert.
Am Ende entschied ich mich für die Idee einen Standdildo zu nehmen. Ich befestigte ihn, hockte ich mit gespreizten Beinen drüber und senkte langsam meinen Hintern. Als "Strafe" sollte ich heute weder vordehnen, noch Gleitgel benutzten. 'Ah, das ist wirklich hart.' stöhnte ich, während ich rauf und runter glitt. Ich hob das Hemd etwas, sodass meine Freunde ein gutes Bild hatten. Immer noch dauerte es etwas, doch ich kam meinem Höhepünkt immer näher. Näher und näher bis es schlussendlich doch klappte und ich mich auf die Federboa ergoss.
Ich konnte meine Freunde zufrieden stellen und sah das es kurz vor knapp war. Eilig verabschiedete ich sie und schloss den Chat. Gerade noch rechtzeitig bevor die ewig gleiche nervige Durchsage zur Nachtruhe käme. Ich war froh, dass ich für heute fertig war und spürte die Müdigkeit in mir. Der Unterricht, das Schwimmtraining, das ständige Ankämpfen gegen meine Mitschüler, das Strafputzen und der Job schlauchten mich. Ebenso machte mich Dylan psychisch fertig. Nun musste ich auch noch für die Schule lernen und hatte so wenig Lust wie möglich darauf.

Kurz nach der Durchsage kam auch schon Jin und hielt einen Stapel Bücher im Arm. "Das ist aber viel was du da hast.", stellte ich fest, während ich mich umzog. "Jap.", kurz antwortete er und legte die Bücher auf dem Tisch ab. "War's interessant? Also mit Dylan und Felix?", ich packte meine Schulsachen aus und legte sie auf meinen Schreibtisch ab. "Ja, wir haben uns gut unterhalten und einige interessante Themen gefunden.", antwortete er und sortierte konzentriert seine Bücher. Ich hatte mich währenddessen an meinen Schreibtisch gesetzt und wollte eigentlich anfangen zu lernen, doch die Buchstaben verschwimmten vor meinen Augen. Ich blickte kurz zu Jin herüber und wollte mit ihm nun endlich sprechen - doch  meine Augen wurden immer schwerer und schwerer bis ich erschöpft den Kopf auf den Tisch legte und einschlief.

Webcam BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt