Kapitel 51

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,,Ich schaffe das nicht..." flüsterte er. Nun hatte ich Tränen in meinen Augen.

,,Nein, Aidan, bitte! Wir haben es fast geschafft! Bitte..."

Er berührte sanft meine Wange, und wischte mit seinem Daumen meine Tränen weg. Ich schluchzte auf.

,,Komm schon, steh auf..." sagte ich leise.

,,Das kann ich nicht mehr"

Nun, einige Minuten später saßen wir da. Im Wald. Ich hielt Aidan in meinen Armen, während ich krampfhaft versuchte, nicht zu weinen. Ich schaute in die Leere.

,,Raven?" flüsterte Aidan schwach und ich schaute langsam zu ihm runter.

,,Ich bin hier...ich bin hier"

Seine blutverschmierte Hand streifte sanft meine Locken.

,,Danke" sagte er leise. ,,Für alles...für uns..."

Ich räusperte mich leise und nahm seine Hand in meine. Ich erinnerte mich an unseren Anfang, wie wir uns kennenlernten und so weiter. Was wir alles durchmachten mussten...

,,Ich liebe dich" sagte Aidan leise, und starrte in die Ferne. Ich versuchte mir meine Tränen zurück zu halten.

,,Ich liebe dich mehr"

Es vergingen wieder einige Minuten der Stille, und ich merkte, wie Aidan aufhörte zu atmen. Langsam schaute ich zu ihm runter. Blut lief aus seinem Mund, und meine Tränen tropften auf sein Shirt.

,,A-Aidan?"

Stille. Mit zitterigen Händen legte ich meine Hände auf seine Wangen, und seine leblosen Augen starrten weiter den Himmel an.

,,Es tut mir so leid" weinte ich nun heftig los und lehnte meine Stirn gegen seine. Ich kniff fest meine Augen zu. 

Ich hatte meine große, erste Liebe für immer verloren...

-

Es war bereits Mittag, und ich hatte im Wald ein kleines Grab für Aidan errichtet. Dann musste ich leider zurück zur Hütte. Langsam ging ich rein, und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Lexa's Baby schlief noch friedlich, genauso wie Jayden. Malory sprang fredig auf mich. Ich ging in den Nebenraum, wo ich in unseren Sachen rumwühlte. Dabei liefen mir immer wieder Tränen über meine Wangen.

,,Mama?" fragte Malory plötzlich hinter mir, und ich drehte mich um. Vor meinen Kindern musste ich stark bleiben.

,,Ja, mein Engel?" fragte ich leise.

Sie hatten ihren Dad verloren...

,,Wo ist Papa?"

Ab da brach ich meine Fassade komplett. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen, und weinte wieder heftig los. Malory kam zu mir und umarmte mich sofort.

Langsam hob ich meinen Kopf, wischte mir meine Tränen weg und schaute meine Tochter an. Ich strich über ihre langen Locken.

,,Papa...ist an einem besseren Ort" meinte ich leise. Sie überlegte.

,,Du meinst, den Himmel?"

,,G-Ganz genau"

Auch wenn wir alle was an diesem Tag verloren hatten, mussten wir weiter kämpfen.
Doch ich werde dich für immer lieben, Aidan.
Raven

hopeless {aidan gallagher}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt