6. Liebesangelehenheiten

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Ich kam am Klassenzimmer an und begab mich zu meinem Platz.
Saki war noch nicht da, was mich auch gewundert hätte. Sie war eigentlich immer zu spät.

••••

Die ersten Stunden gingen ziemlich schnell vorbei, bald schon klingelte es zur Mittagspause.
Sofort, nachdem die Klingel verstummt war drehte sich Saki zu mir um.
"Ich hab gehört Oikawa war gestern bei dir zuhause", sie grinste leicht und beugte sich über meinen Tisch.
"Ja, Iwa hat ihn mitgenommen", ich nickte leicht und holte mein Bento raus.
"Wollen wir in den Hof?", fragend blickte ich meine beste Freundin an.
"Ja klar!", sie nahm ihr Frühstück und stand auf.

Sie war eher der sportliche Typ von uns beiden. Ihre Ärmel hatte sie hochgekrempelt und das Jacket war um ihre Hüften gebunden.
Nun stand ich auch auf und wir machten uns auf den Weg nach draußen.

"Also...", neugierig wandte sie sich zu mir und schnitt erneut das Thema an, "Wie war es denn gestern so?~"
Ich wandte meinen Kopf zu ihr.
Was erwartete sie denn? Dass ich jetzt anfange davon zu schwärmen?
"Ganz normal? Wir haben gelernt...",mein Blick richtete ich wieder nach vorn.
"Ist er genauso wie in der Schule?", hackte sie weiter nach. Wahrscheinlich würde sich bald jedes Gespräch um ihn drehen...
"Weiß nicht. Er war nicht von so vielen Mädchen umgeben, also hat er auch nicht wirklich geflirtet", er war etwas ruhiger gewesen, glaubte ich.
Das konnte ich schlecht einschätzen.
"Also hat er auch nicht mit dir geflirtet?", Saki zog fragend die Augenbrauen nach oben.
"Er hat es versucht...denke ich", ich nickte leicht und ging dann durch die Tür, die nach draußen führte.

Ich blickte mich nach einem freien Platz um und lief dann darauf zu.
"Aber natürlich hat es bei dir kaltem Stein nichts genützt~", sie grinste wissend.
"Ey!", stieß ich aus und blickte sie schmollend an, "Ich bin kein kalter Stein!"
"Oh doch, wenn es um Liebesangelegenheiten geht, dann bist du einer~", sie lies sich auf die Bank fallen und packte ihr Bento aus.
"Es geht nicht um die Liebe, sondern um die Person", erklärte ich und tat es ihr gleich.
"Mh, ich denke nicht. Wenn irgendjemand versucht an dich ran zu kommen, legt sich irgendwie ein Schalter um. Du bist ziemlich unbeeindruckt und das verschreckt die meisten", sie nickte entschlossen.
"Man kann mein Herz nun mal nicht so einfach beeindrucken", murrte ich und fing an zu essen.
Wieso ging es bei meinen Gesprächen immer um Liebe? Und warum war Oikawa immer ein Bestandteil davon?

"Na, ihr zwei?", Iwa tauchte bei uns auf und lächelte leicht.
"Na du~", grinsend blickte Saki zu ihm auf.
"Hey Iwa..", murmelte ich und blickte mich auf dem Schulhof um.
"Was ist denn mit dir los?", er hob die Augenbrauen und lies sich auf die Bank gegenüber von uns fallen.
"Sie schmollt, weil sie ein kalter Stein ist", erklärte Saki freudig.
"Das bin ich nicht!", protestierte ich genervt.
"Achja?", Iwaizumi lachte leicht auf, "Manchmal bist du aber wirklich so"
"Du gibst ihr jetzt auch noch Recht? Ihr zwei seid ein eingeschworenes Team...", ich verengte meine Augen zu Schlitzen.
"Wir kennen dich halt am längsten", Saki blickte mich seitlich an.
"Das stimmt", Iwa nickte zustimmend.
Daraufhin wandte ich mich schmollend ab.
Ich wollte nun mal nicht auf irgendwas eingehen, was sowieso nicht lange hält. Wer mein Herz beeindrucken will, der muss sich schon anstrengen.

Saki stieß mich mit dem Ellbogen an: "Jetzt sei doch nicht so~", sie grinste fröhlich.
"Bestimmt ist irgendwann einer da, der nicht so schnell aufgibt."
"Das ist mir egal...Ich will davon einfach nichts wissen", ich schielte zu ihr.
"Dann wirst du einsam und alleine sterben~", nun wandte ich meinen Kopf zu ihr.
"Du sagst also, dass ihr zwei dann auch nicht mehr bei mir seid?", ich spürte wie sich etwas in mir zusammenzog, "Naja...wahrscheinlich seid ihr dann schon verheiratet und habt mich vergessen..", ich stand auf und nahm mein angefangenes Bento.

Die Beiden bekamen auf einen Schlag einen hochroten Kopf.
Ich verstand nicht, wieso sie nicht schon längst zusammen waren.
"D-das meine ich doch gar nicht", stotterte Saki los.
"Schon gut, ich lass euch glückliches Ehepaar mal alleine"

Ich lief in das Gebäude und seufzte leise. Saki wusste, dass ich ihr nicht wirklich böse war.
Aber ich wollte mich jetzt nicht mehr mit diesen Themen auseinandersetzen...
Ich machte mich auf den Weg zu meinem Klassenraum, der vollkommen leer war, als ich dort ankam.
Ich setzte mich an meinen Platz und blickte aus dem Fenster.
Die Sonne schien, der Himmel war fast wolkenlos...es war ein wirklich schöner Tag.

Langsam rutschte ich in meine Gedankenwelt ab.
War ich denn wirklich so, wenn es um die Liebe ging?

I'll wait for you. [Oikawa]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt