28. Unausgesprochen

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Er lies unsere Hände sinken und beugte sich etwas zu mir runter.
Ich traute mich nicht ihn anzusehen, da er in meinen Augen erkennen könnte, dass ich mehr für ihn übrig hatte.

"Natsuki?", hauchte er und sofort durchzog mich ein Schauer, "Würdest du mit mir aus-"

Plötzlich wurde die Tür hinter uns aufgemacht.
"Hab ich doch richtig gehört!", ertönte die Stimme meiner Mutter.
Ich hatte mich blitzschnell von Oikawa entfernt und wäre dabei fast die Stufen hinauf gestolpert.
"Wieso seid ihr denn hier draußen? Kommt doch rein", sie lächelte leicht. Am liebsten würde ich im Boden versinken.
"Ich muss leider nach Hause, meine Mutter wartet sicher schon. Ich wollte Hanataba nur sicher nach Hause bringen", antwortete ihr Oikawa, da ich dazu nicht im Stande war.
"Schade...Aber dann verabschiedet euch mal. Ich bin drinnen", sie hob die Hand und ging wieder rein, jedoch ließ sie die Tür ein Stückchen offen.

Ich stand an der Treppe, hatte das Geländer umklammert und starrte auf den Boden. Mein Kopf war mit Sicherheit knallrot.
"Also..", Oikawa räusperte sich, "Ich sollte mich auf den Weg machen."
Ich nickte leicht, da ich kein einziges Wort raus bringen konnte.
"Darf ich dich umarmen?", nun huschte mein Blick zu ihm auf.
Seit wann fragte er? Sonst hatte er es immer gemacht oder es verlangt.

Er fing an zu schmunzeln, als er mich betrachtete. Mit Sicherheit wusste er es jetzt...aber was wollte er sagen?
Meine Augen wanderten wieder zu Boden. Was sollte ich darauf antworten? Wäre es nicht seltsam ja zu sagen?

Doch im nächsten Moment wurde ich schon gegen eine Brust gedrückt.
"Es ist nicht falsch dazu zu stehen, weißt du?", meinte er und legte eine Hand an meinen Hinterkopf.
Langsam ließ ich das Gelände los und umarmte ihn zögerlich.
"Siehst du~ Gar nicht so schwer, oder?", er lehnte seinen Kopf an meinen und strich mir über den Rücken.
Wieso mussten sich seine Umarmungen immer so vertraut anfühlen?
Wieso musste es er sein, in den ich mich langsam verliebte?
Ich schloss meine Augen und drückte mich enger an ihn. Wieso konnte es kein anderer sein? Der nicht von jedem zweiten Mädchen angehimmelt wurde... Er fand sicher jemand besseren als mich.

Wir standen eine Weile so da. Niemand sagte etwas, er bewegte sich kaum. Nur seine Hand fuhr immer wieder über meinen Rücken.
"Ich muss langsam los..", murmelte er dann nach einiger Zeit, was mich meine Augen wieder öffnen ließ. Jedoch hielt ich ihn noch immer in einer Umarmung.
"Ich würde auch gerne hier bleiben, aber das geht leider nicht", irgendwie klang er so sanft...nicht wie Oikawa.
Ich drückte ihn nochmal fest an mich und lies dann von ihm ab.
"Wir sehen uns spätestens am Montag", er lächelte sanft und hatte eine Hand auf meine Wange gelegt.
Ich blickte direkt in seine Augen. Ich wusste nicht, dass er mir so viel bedeuten konnte...

"Küsst du sie jetzt endlich mal?", sofort schnellten unsere Köpfe zur Seite.
Iwa war vor seinem Haus stehen geblieben und blickte zu uns rüber. Dann fing er an zu lachen.
"Ich eh...sollte rein", augenblicklich drehte ich mich um und lief die Treppen nach oben. Bevor ich die Tür schloss, vernahm ich noch ein entsetztes: "Iwa-chan!"

Ich lief die Treppen nach oben, ließ die Tasche im Zimmer fallen und schmiss mich aufs Bett.
Das war gerade nicht passiert...das Alles war sicher nur ein Traum, oder sowas.
Ich hatte ihm nicht gezeigt, dass ich ihn mochte...nein, das konnte nicht sein.
Aber er war darauf eingegangen...und er wollte mich irgendwas fragen...
Wollte er mich wirklich küssen?
Ach! Iwa! Warum musstest du das sagen?!

Ich schlug mir die Hände aufs Gesicht und seufzte laut.
Ich musste ihn mir ganz schnell aus dem Kopf schlagen...
Ein Brummen kam aus meiner Tasche...und noch eins.
Konnten die mich nicht in Ruhe lassen?
Ich war gerade am verzweifeln!

I'll wait for you. [Oikawa]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt