𝑾𝒓𝒐𝒏𝒈 𝒕𝒊𝒎𝒆 ~ Haitani Rindou

Kapitel 2

Leicht schielte ich zur Seite.
Tatsächlich.. ein Junge mit kurzen silbernen Haaren saß neben mir.
"Hey alles klar bei dir?" fragte er plötzlich.
"Offensichtlich nicht. Würde ich sonst hier sitzen? Mein Bruder wurde fast erstochen und kämpft gerade um sein Leben. Lass mich einfach in Ruhe." antwortete ich gehässig.
Warum sagte ich diesem fremden direkt so viel?
"Mein Beileid... was für ein Zufall. Unser Kumpel wurde auch mit einem Messer attackiert."
er klang ruhig und sah gegen die Decke.
Leicht hob ich meinen Kopf an.
"Das tut mir leid... sorry ich wollte gerade nicht so sein, aber meine Nerven liegen gerade einfach blank."
Es war nicht meine Art fremden gegenüber so zu sein.
Der Junge hatte es ja nicht böse gemeint.
Er lächelte.
"Mitsuya."
Ich warf einen kurzen Blick zur Seite und dann wieder zu ihm.
"Mei."
"Wartest du schon lange hier?"
Ich zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung wie lange ich schon warte." flüsterte ich eher.
"Hey das wird schon wieder."
Schlagartig sah ich ihn mit großen Augen an.
"Und was wenn nicht? Wenn ich Hiro verliere habe ich niemanden mehr."
Tränen stiegen mir in die Augen während ich kurz die Beherrschung verlor.
"Tut mir leid... ich sollte dich nicht damit zutexten. Schließlich kennen wir uns nicht und du musst selber große Angst um deinen Freund haben.." murmelte ich direkt.
"Schon in Ordnung. Es geht immerhin um deine Familie."
Wir tauschten noch ein paar Sätze aus, was mich wirklich beruhigte.
Es ging mir schon viel besser.
Nach einiger Zeit kam ein Arzt in das Wartezimmer. Sofort sprangen alle auf, mir inklusive.
Jedoch wandte er sich an die Gruppe.
"Er hat es überstanden."
Enttäuscht setzte ich mich wieder auf meinen Platz um weiter zu warten.
Die anderen waren alle außer sich vor Freude, was mich innerlich auch etwas glücklich machte. Sie konnten jetzt aufatmen und beruhigt sein.
"Ich geh den anderen draußen bescheid  sagen." rief Mitsuya und wollte gerade davon laufen, als er sich nochmal zu mir drehte.
"Dein Bruder wird es auch schaffen!" sagte er und zeigte mit seinem Daumen nach oben.
Ich schmunzelte und bestätigte seine Aussage mit einem Lächeln.
"Hey kennst du das Mädchen etwa-?" hörte ich einen blonden Jungen noch fragen, dann waren sie jedoch schon weg.
Draußen waren noch mehr Leute, die auf das Ergebnis warteten?
Ich ging zum Fenster und warf einen Blick nach draußen.
Geschockt erblickte ich eine riesige Menge an Kerlen.
Waren die alle wegen einer Person hier? Der Typ musste wirklich krass sein.
Allerdings war mir das dann auch ziemlich egal, denn wichtiger war mir gerade mein Bruder.
Nach 10 langen Minuten ging das OP Licht aus und erneut betrat ein Arzt das Zimmer.
Sofort stand ich auf und sah ihn angespannt und nervös an.
Er lächelte leicht und nickte mir zu.
Ein riesen Stein fiel mir vom Herzen und ich atmete erleichtert auf.
"Kann ich zu ihm?"
Der Arzt schaute nun wieder etwas ernster.
"Er hat es zwar fürs erste überstanden, liegt aber nun im Koma. Wir können noch nicht sagen ob und wann er wieder aufwachen wird, aber sie können gerne zu ihm."
Wieder wurden meine Sinne etwas betäubt, aber ich fasste mich schnell wieder und folgte dem Arzt.
In dem Patienten Raum waren ein paar Maschinen und ein Bett, auf dem mein Bruder lag.
Seine Augen waren geschlossen und er sah etwas blas aus.
Daneben stand ein Stuhl, auf den ich mich etwas zögerlich setzte.
Dann nahm ich vorsichtig eine seiner Hände in meine, als mir schon wieder Tränen über die Wangen liefen.
"Ich hatte solche Angst um dich Hiro." wimmerte ich.
"Du musst unbedingt wieder aufwachen und dann machen wir alles worauf du Lust hast okay?"
Den ganzen restlichen Tag blieb ich noch bei ihm, bis ich letztendlich an dem Bett einschlief.

Die darauffolgenden drei Tage war ich nicht in der Schule und habe mich auch sonst bei keinem weiter gemeldet.
Ich verbrachte die ganze Zeit über im Krankenhaus und hoffte auf das erwachen meines Bruders,
Aber nichts passierte.
Geschlafen und gegessen hatte ich die Tage auch kaum, aber das war mir auch nicht wichtig, denn Hiro war gerade einfach wichtiger für mich.
Gerade schlenderte ich über den Flur und war auf dem Weg zum Zimmer meines Bruders.
"Hey Mei bist das du?"
Ich drehte mich um.
Es war der Junge mit den Silbernen Haaren. Mitsuya wenn ich mich recht erinnere.
"Oh Hi. Was machst du denn hier?" ich lächelte leicht.
"Ich habe gerade Draken besucht und wie sieht es bei dir und deinem Bruder aus?"
"Er liegt seit drei Tagen im Koma, aber ich bin für ihn da." antwortet ich etwas bedrückt.
"Mutest du dir da nicht etwas viel zu? Du siehst wirklich fertig aus."
Mit einem aufgesetzten Lächeln nickte ich.
"Das passt schon."
"Trotzdem solltest du dir mal eine Pause gönnen. Das Krankenhaus hat eine Cafeteria. Wir siehts aus? Ich lad dich ein." schlug der mir eigentlich fast fremde vor.
"Da kann ich wohl schlecht nein sagen." knickte ich jedoch ein.
Eine kleine Auszeit konnte ich wirklich gut gebrauchen.

Angekommen bestellte ich mir eine heiße Schokolade und ein Stück Mandarinen Kuchen.
Mitsuya bestellte sich ebenfalls etwas.
"Das ist wirklich nett von dir, aber sagmal warum machst du das eigentlich für mich?" fragte ich nachdem wir schon etwas miteinander geredet hatten.
Mitsuya zuckte etwas mit den Schultern.
"Vermutlich weil ich einfach Bock drauf hab. Wie du dich um deinen Bruder sorgst ist wirklich traurig anzusehen.
Weißt du, ich habe zwei kleine Schwestern und wenn ihnen etwas passieren würde, würde ich mich nicht anders verhalten.
Kurz gesagt ich mache was ich für richtig halte und worauf ich bock habe."
Mit dieser Antwort hielt ich Mitsuya in dem Moment wohl für den coolsten Jungen der Welt.
"Du bist wirklich cool Mitsuya." gab ich ehrlich zu.
Er legte leicht verlegen eine Hand an seinen Hinterkopf.
"Sag doch sowas nicht." durch diese Reaktion musste ich etwas lachen.
Wie redeten noch eine Weile und verstanden uns wirklich gut.
Es tat gut mit jemandem zu reden und von der ganzen Situation mal abgelenkt zu werden, aber letztendlich wollte ich dann doch wieder zu Hiro.
"Hey sobald dein Bruder wieder aufwacht will ich ihn unbedingt mal kennenlerne."
Ich hatte Mitsuya einiges über Hiro. erzählt. Auch diese Aussage zauberte mir wieder ein Lächeln auf die Lippen.
Ohne den geringsten Zweifel in der Stimme sagte er, das mein Bruder wieder aufwachen würde.
Ich nickte heftig.
"Danke Mitsuya." lächelte ich und wollte gerade gehen.
"Eins noch-"
Ich drehte mich um und sah ihn abwartent an.
"Lass dich nicht runterziehen und geh wieder in die Schule."
Das Lächeln wurde zu einem überraschten Gesichtsausdruck.
Woher wusste er das ich nicht in der Schule war?
Hinterfragen tat ich es jedoch nicht sonder nickte erneut.
"Mach ich!"

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Huhu :) weiterhin bleibt es noch ein wenig 'langweilig' aber bald wird es schon spannender!!