𝑾𝒓𝒐𝒏𝒈 𝒕𝒊𝒎𝒆 ~ Haitani Rindou

Kapitel 1

Ich bin Mei, 17 Jahre alt und lebe zusammen mit meinem Bruder in einem gemütlichen Appartement.
Unser Vater hat uns vor meiner Geburt schon verlassen und unsere Mutter hatte vor 6 Jahren einen tödlichen Unfall.
Inzwischen bin ich gut über diesen Schicksalsschlag hinweg gekommen.
Mein Bruder Hiro ist 3 Jahre älter und kümmert sich wirklich liebevoll um mich.
Wenn wir zusammen sind, ist er immer fürsorglich, ruhig und sanft, aber ich wusste genau das er auch eine andere Seite hatte.
Sobald ich nicht dabei war konnte er auch brutal und kalt sein.
Er hatte zwar einen Job, aber ebenfalls wusste ich, dass er Geld durch ein paar dreckige Geschäfte dazuverdiente.
Wäre ich doch nur älter und könnte ihm mehr unter die Arme greifen...
Aber ich konnte nunmal nichts tun.
Aus den ganzen Gefährlichen Sachen hielt er mich stets raus, weswegen ich nicht wusste was genau um ihn herum passierte.
Er fühlte sich für mich verantwortlich und mein wohl war das wichtigste für ihn.
Den Tod unserer Mutter hatte er nie wirklich verarbeiten können...
Wann hätte er das auch tun sollen?
Ich war gerade einmal 11 und verstand kaum was passierte und warum Mutter nicht mehr da war. Mein Bruder war mein einziger halt, weshalb er nie wirklich für sich selbst da sein konnte.
Im Nachhinein tut mir das im Herzen weh.
Inzwischen versuchte ich endlich für ihn dazusein und machte soviel ich konnte.
Den Haushalt und das kochen übernahm ich, damit Hiro sich nach einem harten Tag entspannen konnte.
In der Schule gebe ich mir große Mühe, damit er stolz auf mich sein kann.
Ich wollte Ärztin werden um damit anderen Menschen das Leben zu retten.
Hiro sagte immer, das wir ganz groß feiern werden, sobald ich mein Ziel erreichen würde. Ich lachte immer darüber.

Es war Montag Abend, als ich von meiner extra Schule nachhause kam.
"Bin wieder zurück." rief ich und hängte meinen Schlüsselbund an einen Haken.
Seltsam es kam keine Antwort. Um die Zeit war Hiro doch immer zuhause.
"Hiro?" Ich suchte im Wohnzimmer und seinem Zimmer.
Vielleicht hat er sich irgendwo verquatscht und mal wieder die Zeit vergessen.
Des besseren wurde ich belehrt, als ich in die Küche kam und einen Zettel auf der Theke entdeckte.
Neugierig nahm ich ihn in die Hand um ihn zu lesen.
"Liebe Mei,
ich habe mich wohl mit ein paar falschen Kerlen angelegt. Ich weiß nicht was heute passieren wird, aber ich will das du deinen Traum verfolgst und eine tolle Ärztin wirst. Ich liebe dich kleine Schwester.
-Hiro"

Für einen Moment erstarrte mein Körper und ich konnte nichts anderes tun, als auf den Brief zu starren.
Was genau er meinte wusste ich nicht, aber eins war klar. Er war in Gefahr.
Ich sah mich um, als ich Hiros Handy auf einer Ablage erblickte.
Schnell schnappte ich es mir und entsperrt es, in der Hoffnung einen Hinweis zu finden, wo er gerade steckte.
"Treffer." murmelte ich, als ich eine Adresse fand.
Ich nahm meinen Schlüssel und war schon auf dem weg.
Die Adresse war nicht allzu weit weg, aber ich kannte diesen Stadtteil nicht wirklich.

Nervös schaute ich mich um. Es musste hier irgendwo sein.
Überall waren dunkle Gassen und man hatte Angst, das gleich eine Gestalt aus einer Ecke springen würde.
Dennoch blieb ich fest entschlossen meinen Bruder zu finden.

Als ich eine Gruppe von Jungen Männer schon von weitem vernahm wusste ich sofort, das mein Bruder dort sein musste.
Ohne Nachzudenken rannte ich los und mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht.
Als ich ankam wollten sie gerade gehen.
"Hiro?!?" schrie ich, als ich meine Bruder regungslos am Boden liegen sah.
Sofort kniete ich mich zu ihm runter und legte seinen Kopf auf meinem Schoß ab.
Die Gruppe war stehen geblieben und ein großer Kerl mit braunen Haaren und ein paar blonden Strähnen sah auf mich herab.
"Und wer bist du kleine?"
"Was zur Hölle habt ihr mit meinem Bruder gemacht?" rief ich, während mir schon die Tränen in die Augen stiegen.
"Das ist deine Bruder? Er hat Scheiße gebaut und muss dafür gerade stehen."
Ich umklammerte ihn fest, als mir plötzlich etwas auffiel.
Langsam hob ich meine Hand und meine Augen weiteten sich, als ich Blut sah.
Mein Herz schlug wie verrückt.
"Scheiße Hiro halte durch." murmelte ich und richtete meinen Blick nochmal nach oben.
Der Typ mit den blonden Strähnen grinste breit und zog genüsslich an einer Zigarette.
Ich konnte nichts tun, als ihn mit einem Hasserfüllten Blick anzuschauen, denn mir war sofort klar, das alles seine Schuld war.
"Na dann Leute. Wir hauen ab." verkündete er und seine Gruppe folgte ihm.
"Ich rufe sofort einen Krankenwagen."
Ohne zu wissen ob er mich hörte sprach ich alles laut aus.
Mit zittertenden Händen holte ich mein Handy raus und wählte den Notruf.
Es war schwer ruhig und klar zu sprechen, aber nach kurzer Zeit war der Krankenwagen schon auf dem Weg.

Mein Bruder hatte eine schwere Stichwunde im Bauch Bereich. Ich strich ihm sanft über den Kopf und redete unter Tränen gut auf ihn ein.
"Ugh Mei.?" langsam öffnete er seine Augen und versuchte sich zu bewegen.
"Hiro! Beweg dich nicht. Der Krankenwagen ist gleich da."
Ich zwang mir ein Lächeln auf.
Er lächelte ebenfalls sanft.
"Tut mir leid." brachte er noch raus, bevor sich seine Augen wieder leicht schlossen.
Ich kann nicht wirklich sagen was danach passiert ist. Der Krankenwagen kam an und hat meinen Bruder mitgenommen.
Irgendwie bin ich auch ins Krankenhaus gekommen. Hiro wurde sofort in den OP gebracht und ich bin ins Wartezimmer gegangen.
Auf einem Stuhl habe ich mich niedergelassen und meinen Kopf hinter meinen angewinkelten Beinen versteckt.
Warum habe ich nicht früher etwas gemerkt? Ich hätte wissen müssen, das etwas nicht stimmte. In den letzten Tagen war er irgendwie seltsam drauf.
Es verging eine gefühlte Ewigkeit, bis eine kleine Gruppe den Warteraum betrat.
Ich stand viel zu sehr neben mir, um aufzuschauen.
Hatte sich da gerade jemand neben mich gesetzt?

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Huhu :)
Kleine Info am Rande~
Ich habe bereits 3o Chapter vor geschrieben und als ich angefangen habe sollte diese ff um Mitsuya gehen.
Rindou taucht deshalb erst in Chapter 4-5 auf.
Die ersten paar Chapter sind meiner Meinung nach noch etwas trocken- aber es wird noch ziemlich spannend, wie ich finde!