𝑾𝒓𝒐𝒏𝒈 𝒕𝒊𝒎𝒆 ~ Haitani Rindou

Kapitel 4

Es war Freitag und in den letzten 1 1/2 Wochen ist wirklich viel passiert.
Meine Rache Pläne hatte ich fürs erste aufs Eis gelegt, aber die Sorge um Hiro brachte mich gefühlt um, deshalb musste ich heute mal den Kopf frei bekommen.
Es war bereits Abend, als ich im Badezimmer stand und mich aufstylte.
Meinen langen dunkelbraunen Haare hatte ich ein paar schöne Wellen verpasst. Etwas Make up hatte ich auch aufgetragen und ich trug ein schwarzes anliegendes Kleid.
Als ich fertig war schnappte ich mir noch meine Handtasche und lief schon aus der Wohnung.
Vor kurzem hatte relativ in der Nähe ein neuer Club geöffnet, der wirklich gut sein sollte, also wollte ich da heute hin, was sich als gute Entscheidung rausstellte.
Die Stimmung war bombastisch und endlich konnte ich mal meinen Kopf wieder freibekommen.
Mit dem Alkohol hielt ich mich auch nicht zurück und war am Ende komplett dicht.
Ich erinnere mich nur noch daran, wie ich am Ende mit dem Rücken auf der schönen weichen Matratze landete.

Am nächsten Morgen öffnete ich langsam die Augen.
"Ah fuck..." murmelte ich, als ich eine Hand an meinen Kopf legte, der höllisch schmerzte.
Ich drehte mich leicht, als ich erst bemerkte, dass ich nicht zuhause war.
"W-was-?" Ich sah mich etwas um und bemerkte, das ich gar keine Klamotten an hatte und noch viel wichtiger war der Junge neben dem ich aufwachte.
Wer das genau war wusste ich nicht, aber ich erinnerte mich wieder daran, das ich ihn gestern kennengelernt hatte und wir beide viel getrunken hatten.
Normalerweise mache ich sowas nicht, aber irgendwie ist da gestern wohl ein one night stand draus geworden.
Ich sah ihn mir an, wie er friedlich schlief.
Langsam kehrten auch meine Erinnerungen mehr und mehr zurück.
Er sah wirklich gut aus.
Seine Haare waren blond mit einigen hell blauen Strähnen, die ihm teilweise ins Gesicht hingen.
Sein Oberkörper war gut geformt und ein ziemlich großes Tattoo fiel mir auf.
Da hatte ich mir ja wirklich einen guten Fang geangelt, dann kam mir jedoch etwas viel wichtigeres in den Sinn.
Hatten wir verhütet?
Die Pille nahm ich nämlich nicht.
Mit einem schnellen Herzschlag sah ich mich um, wurde aber beruhigt, als ich ein benutzes Kondom auf dem Boden liegen sah.
"Ein Glück." flüsterte ich und stand vorischtig auf ohne ihn zu wecken.
Ich suchte mir schnell meine Klamotten zusammen und zog mich an.
Es war wohl besser jetzt zu verschwinden, schließlich wäre es wahrscheinlich eine seltsame Situation, wenn wir jetzt in dem nüchternen Zustand nebeneinander aufwachen würden.
Als ich einen Schreibtisch sah, auf dem Zettel und Stifte lagen konnte ich es mir jedoch nicht nehmen lassen noch eine Nachricht zu hinterlassen.
Schließlich wollte ich nicht unhöflich sein.
'Letzte Nacht war wirklich großartig. Ich musste leider schon los. Danke nochmal für die schöne Zeit. -Mei'

Bevor ich den Ausgang fand kam ich an der Küche vorbei und legte den Zettel dort auf die Ablage. Die Wohnung war wirklich groß und modern eingerichtet.
Als ich dann an einem Zimmer vorbei kam, sah ich jedoch einen anderen Jungen, der an einem Fenster stand, während er an einer Zigarette zog.
Seine Haare waren relativ lang und braun/blond.
Hoffentlich unbemerkt schlich ich mich schließlich aus der Wohnung.
"Haitani.." laß ich leise, was auf dem Klingelschild stand. Ich war mir nicht sicher, ob ich den Namen schonmal irgendwo gelesen habe, machte mir dann aber keine weiteren Gedanken darüber.
Letztendlich stand ich vor einem großen Appartement.
Scheiße die mussten ein Haufen Kohle haben.
Schnell holte ich mein Handy raus um mit dem Navi darauf mich erstmal zurecht zu finden, was auch relativ schnell klappte.
Eine halbe Stunde später war ich dann zuhause.
Nachdem ich eine heiße Dusche genommen hatte setzte ich mich in die Küche und trank erstmal einen Tee.
Meine Erinnerungen waren inzwischen wieder fast komplett da und als ich so darüber nachdachte hätte ich vielleicht meine Nummer da lassen sollen.
Er sah wirklich gut aus, hatte scheinbar viel Geld und war dazu noch echt gut im Bett.
Ich musste schmunzeln, was ich aber schnell wieder in einen ernsten Gesichtsausdruck änderte und mir selber leicht auf die Wange schlug.
Mein Bruder liegt im Koma und ich habe nichts besseres zutun, als mich mit irgendwelchen dahergelaufenen Typen zu Vergnügen.
Um nicht weiter meine Zeit an solche Gedanken zu verschwenden, packte ich meine Sachen und ging ins Krankenhaus.
An Hiros Bett setzte ich mich auf die Bettkante und nahm seine Hand.
Fast zwei Wochen liegt er da schon unverändert und die Ärzte waren nicht sicher, ob er noch aufwachen würde, aber ich glaubte weiter fest daran.
"Hey Brüderchen.. du musst bald wieder aufwachen. In den letzten Tagen hab ich echt Mist gebaut, also bitte wach auf und pass wieder auf mich auf." Ich lächelte und ein paar stille Tränen floßen über meine Wangen, als ich plötzlich eine leichte Bewegung wahr nahm.
"Hiro?" flüsterte ich, in der Annahme mir das nur eingebildet zu haben, aber stattdessen zuckten leicht seine Augenlieder, die sich anschließend langsam öffneten.
"Hiro ich bin so froh!" rief ich und fiel ihm sofort um den Hals.
Mit wenig Kraft formte er ein leichtes Lächeln.
"Warte ich rufe einen Artzt."
Meine Freude war unglaublich und ich hätte es am liebsten in die Welt hinaus geschrieen.
Ich reichte meinem Bruder ein Glas Wasser, als er mir andeutete, nicht wirklich sprechen zu können.
"Bin wieder da." flüsterte er dann mit viel Kraft und erneut schossen mir die Tränen in die Augen, während ich ihn wieder umarmte.
Kurz darauf war auch schon ein Arzt da.
Er erklärte einige Dinge und schickte mich dann für ein paar Stunden aus dem Zimmer.
Er wollte erstmal einige Untersuchungen durchführen und dann sollte sich Hiro erstmal ausruhen bevor er wieder besuch haben durfte.

In der Zeit wollte ich mich wieder in die Cafeteria setzten, als mir ein bekanntes Gesicht vor die Augen kam.
"Mein Gott du musst es aber auch immer übertreiben Takemichi.." Brummte Mitsuya, während er einen blonden, relativ schwer verletzen Jungen stützte.
Ich winkte den beiden zu.
"Hey Mitsuya."
"Mei, was ein Zufall dich schon wieder hier zu treffen." grinste der Silberhaarige.
Ich nickte.
"Aber bald werden wir uns nicht mehr hier treffen. Mein Bruder ist gerade aufgewacht."
Mitsuya lächelte.
"Das freut mich für dich."
"Oh wie unhöflich von mir... mein Name ist Mei. Freut mich dich kennenzulernen." wendete ich mich an den Blonden.
"Takemichi, aber warte mal.. bist du dieses Verrückte Mädchen, dass Shuji Hanma abstechen wollte?" fragte er etwas entsetzt.
"Du wolltest bitte was?" rief Mitsuya mindestens genauso überrascht.
Etwas verlegen legte ich eine Hand an den Hinterkopf.
"Ja, das ist eine etwas komplizietere Geschichte." mumelte ich
"Und woher weißt du das schon wieder?" Mitsuya sah Takemichi mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
"Mikey hat mir von einem verrückten Mädchen namens Mei erzählt, deren Bruder im Koma liegt."
"Warte ihr kennt Mikey?"
"Du kennst Mikey? Kann mich mal jemand aufklären?" Mitsuya verstand nur Bahnhof.
Takemichi und ich sahen uns an und mussten etwas lachen.
"... ich muss diesen Idioten jetzt eh erstmal zu einem Artzt bringen."
"Wenn du willst können wir uns danach in der Cafeteria treffen und ich erkläre dir alles. Ich hätte gerade Zeit." lächelte ich und Mitsuya nickte.
"Geht klar. Dann bis gleich."

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Huhu :)
You all didn't expect them to meet like this right?
Hehe