Kapitel 11

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Lansgam öffnete ich meine Augen.
Mein Kopf dröhnte und ich fasste dagegen, dann sah ich meine Hand an, an der etwas Blut klebte. Nicht so viel, dass es irgendwie gefährlich sein würde, aber eine kleine Wunde war da.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich in einer Gasse auf dem Boden lag.
Vor mir eine Gruppe von ca 15 Männern und ganz vorne niemand geringeres als Shuji Hanma.
"Na wieder wach? Diesmal ist leider keiner deiner Bodyguards hier." grinste er mich überlegen von oben an.
"Fuck was soll das?"
Ich setzte mich etwas auf.
Hanma hockte sich vor mich und hob mein Kinn grob in die Luft.
"Du hast dir echt einiges geleistet. Eine einfache Entschuldigung reicht da nicht mehr aus." hauchte er.
Bevor ich reagieren konnte spürte ich plötzlich einen brennenden Schmerz in meiner Halsbeuge.
Er hatte die Zigarette, die er bis gerade eben noch geraucht hat an mir ausgedrückt.
Scheiße das brennt unglaublich.
Leichte Tränen vor Angst und Schmerz bildeten sich in meinen Augen.
"Wo ist denn dein großes Mundwerk hin?" fragte er belustigt.
Ich schwieg.
Lieber sage ich nichts, als etwas falsches.
Mein Herz pochte wie verrückt.
Was sollte ich jetzt machen? Oder viel wichtiger... was machen die mit mir?
Hanma richtete sich grinsend wieder auf und nickte seinen Leuten zu.
"Na los macht was ihr wollt mit der kleinen."
Das perverse grinsen in all diesen Gesichtern widerte mich total an.

Ängstlich drückte ich mich weiter gegen die Wand, aber weiter zurück kam ich nunmal nicht.
Die Männer kamen auf mich zu und ich weinte heftiger.
Mein Gesicht flog zur Seite und ein Schmerz auf meiner Wange machte sich breit, genauso wie ich Tritte in meinem Bauchbereich spürte.
Schlimmer fühlte es sich jedoch an, als sie anfingen an meinen Klamotten rum zu reißen.
"Stop bitte hört auf." wimmerte ich immer wieder und hielt schützend meine Arme vor meinen Kopf.

"So viele gegen ein kleines Mädchen ist schon ziemlich armselig oder?"
die Angreifer stoppten und alle drehten sich um. Auch ich schaute verunsichert, aber gleichzeitig hoffnungsvoll nach oben.
"Scheiße die Haitani Brüder." rief einer.
"Ne warte, dass ist nur Rindou, der jüngere." erwiderte ein anderer.
"Der ist bestimmt nicht so stark wie der ältere. Besonders nicht wenn der alleine ist. Mit dem werden wir bestimmt fertig!"
"Huh?" Rins Augenbrauen zogen sich wütend zusammen.
"Unterschätzt mich nicht nur weil ich jünger bin." brummte er, als die ersten schon auf ihn los stürmten.
Blitzschnell wich er den Angriffen aus und hang schon dem ersten am Arm.
"Zu langsam..." nun bildete sich ein grinsen auf seinen Lippen.
Das nächste was zu hören war, war ein schmerzens schrei und ein knacken.. und noch eins.. und noch eins.
Ich traute mich garnicht hinzusehen.
"Gut so Rindou. Zeig ihnen das sie dich nicht unterschätzen sollten. Ich kümmere mich um diesen langen Lulatsch, wenns genehm ist." Ran trat um die Ecke und ging direkt auf Hanma zu.
"Langer Lulatsch? Du bist doch genauso groß." erwiderte Hanma unbeeindruckt.
"Was auch immer.." Ran rollte gelangweilt mit den Augen.
Nun konnte ich einfach nicht mehr wegsehen.
Es ging alles so schnell.
"Hey Rin, wie lange hab ich Zeit mit dem Kerl zu spielen?" fragte Ran belustigt.
"5 Minuten. Länger nicht." bekam er als Antwort.
Keine Ahnung was genau passierte, aber Ran wich Hanma mit Leichtigkeit aus, schlug aber selbst nicht wirklich zu.
"1 Minute." rief Rindou.
"Geht klar." antwortete Ran und plötzlich schaltete er Hanma innerhalb wenigen Sekunden aus.
"W-was.." stammelte ich.
Auch von den anderen 15 Männern stand nur noch einer.
Er packte Rindou und wollte ihn zu Boden werfen, was ihm gelang.
Entsezt sah ich zu Ran, der gelassen drein schaute.
Wollte er seinem Bruder denn nicht helfen.
"Hab dich." hauchte Rindou und hatte das Bein seiner Angreifers umklammert.
Er hatte sich mit Absicht zu Boden werfen lassen.
Wieder war ein lauter schrei zu hören und Rindou sah zufrieden aus.
"Du genießt das mal wieder ziemlich, oder Rin?" fragte Ran grinsend.
"Wie könnte ich das nicht?" erwiderte der jüngere.
Geschockt saß ich da und konnte mich nicht bewegen.
Rund 15 Männer lagen am Boden, mit mindestens 2 verdrehten Gelenken.
Rindou hat ihnen Arme und Beine gebrochen, als wären es Stöcke.
Dazu noch sah es so aus, als würde er die schreie genießen.
Ran war scheinbar genauso, nur hatte er sich wohl nicht so auf die Knochenbrüche konzentriert.
Wer zur Hölle sind diese Brüder?
Sind das wirklich normale Menschen? Naja von normal kann wohl keine Rede sein.

Die hatten mich zwar gerettet, aber irgendwie verspürte ich gerade eine viel größere Angst als vorher.
"Alles okay Mei?" Rindou hockte sich zu mir runter und wollte behutsam über meine Wange streichen, als ich seine Hand sofort weg schlug.
Meine starre hatte sich zum Glück wieder gelöst.
Schnell sprang ich auf. Es tat zwar weh, aber es ging schon irgendwie.
Ich verbeugte mich hastig.
"Danke für die Hilfe." murmelte ich und rannte anschließend davon.
Ich wollte einfach weg. Scheiße was war das gerade?
Ich wusste doch, dass die beiden brutal sind, aber irgendwie hat mich das doch alles zu sehr mitgenommen.
Die ganze Zeit war mir dieses Bild vor Augen, wie Rin jemanden das Bein brach und wie unglaublich zufrieden er dabei aussah.
Und Ran, wie er mit Hanma gespielt hat, um ihn anschließend ohne Rücksicht zusammen zu schlagen.
Keine Ahnung, aber das war irgendwie anders, als die Prügeleien, die ich vorher schonmal gesehene hatte.
Als ich ein Stück weggerannt war kam ich außer Atem zum stehen.
"Mei!?!"
Ich drehte mich vorischtig um.
Dann überkam mich ein Gefühl von Glück.
"Sanzu!" rief ich und rannte auf ihn zu.
Sofort klammerte ich mich an ihn und vergrub meinen Kopf in seinem Oberkörper.
"Warum kannst du nicht einmal auf jemanden hören? Du solltest doch nicht alleine raus gehen." taddelte Sanzu mich etwas besorgt und drückte mich fest an sich.
"Es t-tut mir leid." wimmerte ich, denn ich konnte meine Tränen nicht mehr zurück halten. Sanzu streichelte leicht über meinen Kopf.
"Jetzt ist ja alles gut." beruhigte er mich und gab mir einen sanften Kuss auf den Kopf.
"Danke Sanzu." wimmerte ich.

Als ich mich irgendwann wieder einigermaßen beruhigt hatte brachte er mich nach hause.

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Huhu :)
Idk dieses Chapter fühlt sich ein wenig clingy an- hope you all still liked it! c:

𝑾𝒓𝒐𝒏𝒈 𝒕𝒊𝒎𝒆 ~ Haitani RindouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt