Kapitel 22

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Wie es mich nervte, dass die beiden sich nicht einfach mal eine Chance geben können...
Ich verbrachte ein paar Minuten im Badezimmer und machte mich ein wenig frisch, in der Hoffnung das meine kleine Ansage gefruchtet hatte.
Als ich mich dann wieder beruhigt hatte machte ich mich wieder auf zu den Jungs.
Hoffentlich haben sie sich noch nicht gegenseitig umgebracht...

Tatsächlich schien alles friedlich zu sein.
Sie hatten den Tisch gedeckt und saßen beide da.
Zwar redeten sie nicht, sondern waren am Handy, aber immerhin war es friedlich.
"Habt ihr euch beruhigt?" fragte ich skeptisch.
"Ja..." antworteten sie beide Kleinlaut und ich fühlte mich so, als hätte ich gerade einen kleinen Sieg errungen.
"Sehr schön." rief ich fröhlich und setzte mich zu ihnen.
"Ach übriges Mei, Sanzu kommt morgen vorbei und dann klären wir alles. Dann musst du dir keine Sorgen mehr machen." sagte Hiro.
"Nicht nötig."
"Was-?
Ich legte den Kopf leicht schief.
"Na ich hab das heute schon selbst mit Hanma geklärt." erklärte ich und biss genüsslich von meinem Burger ab, während sich die beiden fast daran verschluckten.
"Du hast was?" fragte Rin überrascht.
"Hast du eine Ahnung wie gefährlich dieser Kerl ist? Du kannst doch nicht allein zu ihm gehen." fügte Hiro hinzu.
Ich musste nun etwas lachen.
"Ihr beiden seit euch wohl doch etwas ähnlicher als gedacht."
"Tsk." kam es gleichzeitig von den beiden und ich hielt mir den Bauch vor Lachen.

Als ich mich wieder beruhigt hatte erzählte ich ihnen von dem zufälligen Treffen mit Hanma und wie das abgelaufen ist.
"Du bist echt unverbesserlich." seufzte Hiro und ich lächelte etwas verlegen.
"Immerhin hab ich es selber geregelt bekommen." sagte ich stolz.
"Ansichtssache. Ohne meine und Rans Hilfe wärst du nicht so leicht davon gekommen." erwiederte Rin.
"Da muss ich ihm ungern zustimmen."
Diese Verräter...
"Wir siehts aus? Sollen wir den Nachtisch probieren?" wechselte Ich das Thema, bevor sich die beiden noch gegen mich verbündeten.
Es würde vielleicht ein wenig dauern, aber ich bin mir sicher das sich Rin und Hiro auch gut verstehen werden.
"Jup." Rin stand auf und stellte kurz darauf schon eine Form ab.
Meine Augen funkelten auf.

"Woah das sieht ja super lecker aus

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"Woah das sieht ja super lecker aus." schwärmte ich und konnte es kaum abwarten zu probieren.
"Ts Kleinigkeit." brummte Rin und fuhr sich durch die Haare.
"Angeber." zischte Hiro, woraufhin ich ihm einen bösen Blick zu warf.

"Hmm das schmeckt ja noch besser als es aussieht." rief ich, als ich den ersten bissen nahm.
"Jetzt Übertreib mal nicht." sagte Rindou.
Ich liebte süße Sachen einfach.
"Rin willst du mein Persönlicher Koch werden?"
"Träum weiter."
Hiro musste schmunzeln und ich ebenfalls.

Als wir fertig waren, war die Atmosphäre schon viel angenehmer, aber dennoch wollte ich jetzt mit Rin alleine sein, schließlich wollte ich ihm ja noch was erzählen.

"Also dann. Wir haben gekocht, also bist du dran mit abräumen."
"Klingt fair." gab Hiro zu.
"Gut wir gehen in mein Zimmer." sagte ich und nahm ohne zu zögern Rins Hand, um ihn mit mir zu nehmen.
"Hey aber die Tür bleibt offen! Wehe du vergreifst dich an meiner Schwester!" rief uns Hiro hinterher.
"Sorry Mama, aber ich hab ein recht auf Privatsphäre." erwiderte ich und schloss natürlich meine Zimmer Tür hinter mir.
Ein relativ lautes seufzen verließ meinen Mund, während ich mich auf mein Bett fallen ließ.
"Was ein Tag." schmunzelte ich.
Rin setzte sich neben mich.
"Also? Erzählst du es mir jetzt?"
Ich richtete mich wieder auf und kratzte mich leicht am Kopf und versuchte einen guten Anfang zu finden.
"Bisher wissen nur Hiro und Sanzu davon weißt du." ich lächelte nervös.
Mein Herz schlug unregelmäßiger und ich spielte nervös mit meinen Händen hin und her, bis Rin eine auf meine legte.
"Entspann dich. Du musst mir auch nichts erzählen, wenn du nicht willst." er nahm die Augen nicht von mir.
Plötzlich beruhigte sich mein Herz wieder und ich konnte wieder klar denken.
Diesmal lächelte ich ehrlich und nickte leicht.
"Also das war vor 4 Jahren. Ich war 13 und der Tod meiner Mutter war erst zwei Jahre her. Ich hab mich so unglaublich einsam gefühlt und mich nach Liebe gesehnt. Dann war da Luke..."
Ich zögerte kurz und sah Rin an, der seine volle Aufmerksamkeit auf mich gerichtet hatte und mir aufmunternt zunickte.
"Luke war schon 18. Ich hab damals eine Freundin begleitet, die ihrem Freund bei einem Fußball Spiel anfeuern wollte und dort habe ich Luke kennengelernt.
Er war nett, charmant, aufmerksam,... 
Es hat nicht lange gedauert, bis ich mich in ihn verliebt hatte. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke... ob das wirklich Liebe war weiß ich nicht. Ich war einfach nur leer und er war da. Am Anfang war auch alles perfekt. Er hat mich behandelt wie eine Prinzessin und spielte mir die große Liebe vor, deswegen war mir auch der Altersunterschied egal.
Mit der Zeit ließ das jedoch nach... er wusste, dass ich emotional bereits abhängig von ihm war und mich niemals von ihm getrennt hätte.
3 Monate dauerte mein Glück an, bevor ich sein wahres Gesicht zu sehen bekam.
Er wurde grober und strenger bei allem was ich tat. Er kritisierte alles an mir. Ich sei zu dick, ich sei zu hässlich, ich sei zu aufdringlich.. solche Dinge. Auch vor seinen Freunden machte er sich über mich lustig, aber ich Idiot hab alles mit mir machen lassen. Es hat auch nicht lange gedauert bis er mir mein erstes mal gestohlen hat." Ich biss die Zähne bei dem Gedanken daran zusammen.
"Es war schrecklich. Ich war noch nicht bereit dafür, aber er sagte mir das alle in dem Alter das machen und wenn ich ihn wirklich liebe soll ich ihm vertrauen. Ich war so naiv und dumm. Immer wieder hat er mir das gleiche gesagt...
Er wollte es immer und immer öfter tun. Vorher war er meistens nett zu mir, bis ich mitmachte. Dann wurde er grob und als er zufrieden war hat er mich wie ein Stück Dreck liegen gelassen und ist einfach gegangen.
... als wäre das nicht schon schlimm genug war ich nicht seine einzige. Ich wusste genau das er auch andere Frauen im Bett hatte. Er erzählte mir sogar von ihnen. Wie viel besser sie waren und das er mich verlassen würde wenn ich mich nicht mehr anstrenge. Letztendlich hat er mich auch geschlagen, wenn er mal einen schlechten Tag hatte.
Ich ignorierte das einfach und redete mir ein, dass er trotzdem nur mich liebte. Er hat mich nie geliebt. Nichtmal für eine Sekunde.
Irgendwann bin ich darunter zusammengebrochen, hab meinem Bruder und Sanzu alles erzählt.
Die beiden haben das dann erledigt. Ich weiß nicht wie, aber ich hab Luke ungefähr 2-3 Jahren nicht mehr gesehen."
Ich sah zu Rin, da ich fertig war meine Geschichte zu erzählen.
Dann spürte ich, wie mir ein paar stumme Tränen über die Wangen liefen.
Schnell rieb ich mir mit meinem Arm über die Augen.
"Fuck warum heule ich denn jetzt?" schmunzelte ich und senkte meinen Kopf etwas.
Rin nahm jedoch mein Gesicht in seine Hände und strich mir mit seinen Daumen die Tränen weg.
"Alles okay. Das ist Vergangenheit."
Ich nickte.
Wieder musste ich etwas lächeln.
"Darf ich mich noch ein kleines bisschen weiter bei dir ausheulen?" flüsterte ich und sah nach unten.
"Natürlich. "
"Ich hab Angst... ich hab schreckliche Angst." schluchzte ich.
"Rin kannst du mir bitte etwas versprechen?"
Er sah mich gespannt an und nickte leicht.
"Bitte versprich mir das ihr nicht so seit. Ran und du... ihr nutzt mich nicht nur aus oder? Ich kann euch vertrauen nicht war?" mein Körper zitterte und ich sah Rin mit glassigen Augen an.
"Glaubst du denn das wir so sind?" Rins Stimme war sanft und ruhig.
Ich schüttelte direkt den Kopf.
"Natürlich nicht, aber damals hätte ich das auch nicht von Luke erwartet."
"Gut ich verspreche es dir." in dem Moment legte Rin eine Hand an meinen Hinterkopf und drückte mich an seinen Oberkörper.
Meine Augen wurden etwas größer, woraufhin ich jedoch meine Arme fest um seinen Körper legte.
"Danke Rin." wimmerte ich und er seufzte nur.
"Mit dir haben wir echt einen Fang gemacht." schmunzelte er.
"Tut mir leid."
Rin sah mir in die Augen.
"Entschuldige dich nicht immer für alles."
...
Rin war wirklich toll.

Scheiße meine Gefühle fuhren gerade total Achterbahn mit mir.
Als wir uns in die Augen sahen spürte ich ein kribbeln in mir.
Ich wollte Rin zeigen wie gern ich ihn hatte und ich wollte mich jetzt auch nicht weiter bei ihm ausheulen.
Gerade fühlte sich alles richtig an.
"Ich denke ich hab mich jetzt genug ausgeheult. Wie siehts aus?" fing ich in und fuhr mit meinem rechten Zeigefinger über seinen Oberkörper.
"Hast du vielleicht Lust auf etwas anderes?"
Natürlich verstand er sofort was ich wollte.
Nachdem was ich ihm gerade erzählt habe überraschte es ihn doch ein wenig.
"Bist du dir sicher?"

𝑾𝒓𝒐𝒏𝒈 𝒕𝒊𝒎𝒆 ~ Haitani RindouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt