George's PoV
Da war es wieder. Dieses dämliche Gekichere meiner 17-jährigen Schwester, welches aus ihrem Zimmer kam. Ich schmierte mein Brot schon so angepisst, dass ich es versehentlich durchschnitt.
Keuchend ließ ich alles stehen und liegen und begab mich in mein Zimmer, welches ausgerechnet gegenüber von ihrem sein musste.
Während ich hineinlief und die Türe schloss, sah ich, wie er sie küsste. Wie glücklich die Zwei miteinander schienen und wie verliebt.
Der Griff an meiner Türe verstärkte sich, während ich meine Zähne zusammenpresste und die Türe schloss. Diesen Anblick konnte ich mir nicht länger geben.
Wieso? Ich stand auf Clay. Schon bevor er mit ihr vor drei Monaten zusammen kam. Als er damals so plötzlich mit meiner Schwester hier erschien, bedeutete es für mich und meiner Gefühle der Untergang.
Seitdem hatte ich mich etwas verändert. Das Verhältnis zwischen meiner Schwester und mir hatte sich verändert.
Wir waren immer unzertrennlich, hatten uns nie in der Wolle und waren das perfekte Geschwisterpaar. Nun, eigentlich nicht unüblich bei Zwillingen, doch seitdem sie mit ihm zusammen war, stritten wir uns nur noch. Wir hatten uns auseinander gelebt.
Klar lag es an mir, doch was hätte ich tun sollen? Was hättet ihr getan, wenn eure Schwester mit der Person, für die ihr Gefühle habt, zusammen wäre?
Ich setzte mir mein Headset auf, während ich auf meinem Bett lag, schloss die Augen und gab mich der Musik hin. So versuchte ich mich und meine Gefühle zu beruhigen.
Leider wurde daraus nichts, da mir plötzlich ruckartig die Kopfhörer vom Kopf gezogen wurden und ich Lucy neben meinem Bett stehen sah.
,,Kannst du das in der Küche auch mal wieder sauber machen? Ich habe kein Bock darauf, deinetwegen von Mom wieder angemeckert zu werden!'' rief sie.
Ich verdrehte meine Augen und ließ meinen Kopf wieder zurück aufs Kissen fallen. Erneut schloss ich meine Augen und versuchte ihre Wahrnehmung zu ignorieren.
,,George!'' rief sie mit ihrer kreischender Stimme meinen Namen.
,,Kümmere dich um deinen eigenen Scheiß Lucy'' murmelte ich noch relativ ruhig, obwohl ich schon wieder auf 180 Grad war.,,Geh die verdammte Küche sauber machen!'' kreischte sie erneut und rief mehrmals hintereinander meinen Namen, was mich leicht ausflippen ließ.
,,Meine Fresse, verpiss dich aus meinem Zimmer und geh mir nicht auf die Nerven!'' schrie ich sie so laut an, dass es vermutlich selbst die Nachbarn hätten hören können.
Sie verstummte und schaute mich fassungslos an. Sie schmiss die Kopfhörer auf mich und lief aus meinem Zimmer. Die Türe ließ sie lautstark hinter sich zu knallen.
Bevor ich meine Kopfhörer wieder aufsetzte, hörte ich sie mit Clay noch reden, verstand jedoch kein Wort.
Es war nie meine Absicht mich ihr so gegenüber zu verhalten, doch ich konnte einfach nicht mehr anders bei ihr reagieren.
Wenn Clay da war, war es sowieso am schlimmsten - wie man wieder gesehen hatte.Vermutlich hielt er mich für ein totales Arschloch. Schließlich war sie seine Freundin. Es war ein Wunder, dass er mir noch keine reingehauen hatte oder sonst etwas Derartiges, so wie ich mit ihr umging.
Clay und ich hatten nichts miteinander zu tun. Man sah sich gelegentlich nur in der Schule, wenn man denselben Unterricht hatte. Wir sprachen auch nicht wirklich viel miteinander, eigentlich überhaupt nicht.
Das einzige, was uns verband, war meine Schwester und unser gemeinsamer Freund Nick. Nick wusste, dass ich in Clay verschossen war und Gott sei Dank konnte er bis jetzt seine Klappe halten, denn er war dafür bekannt sich schnell zu verplappern.
Nach einer Weile stand ich seufzend auf und lief wieder in die Küche. Meine Schwester hatte ihre Türe zu, so musste ich die beiden nicht wieder zusammen sehen.
Während ich die Sachen in der Küche aufräumte und mit meinen Gedanken abgelenkt war, bemerkte ich nicht, dass jemand in die Küche gekommen war. Erst, als ich mich umdrehte und volle Kanne in Clay hinein lief.
Er war ein paar Zentimeter größer als ich, so musste ich ein wenig nach oben schauen. Während ich ihm in die Augen starrte, explodierte mein Herz förmlich.
Seine grünen Augen starrten mich ebenfalls noch immer an. Seine Mimik war neutral, schätzte ich. Aber was hatte ich auch erwartet, nachdem ich seine Freundin wieder angeschrien hatte?
,,Sorry'' nuschelte ich und quetschte mich an ihm vorbei.
,,George, warte mal'' hörte ich ihn sagen.Ich erstarrte in meiner Position. Es war das erste Mal, dass ich ihn wirklich lautstark meinen Namen sagen hörte. Ich drehte mich um und schaute ihn wieder an.
,,Wieso bist du so zu ihr?'' fragte er mich und meinte vermutlich meine Schwester. Ich musste mir ein Keuchen unterdrücken. Musste er mich ausgerechnet etwas über sie fragen?
Ich zuckte mit den Schultern und verließ schnell die Küche, da ich dieser Konversation aus dem Weg gehen wollte.
Im Zimmer wieder angekommen raste mein Herz noch immer. Ich fing selbst an zu schwitzen, so nervös machte er mich. Es war mir echt ein Rätsel, wie gut ich mich vor ihm noch beherrschen konnte.
Ich hoffe euch gefällt es bis jetzt. :)
Auch hier möchte ich noch einmal kurz erwähnen, dass die Idee dieser Ff von @cloudfrog kommt! ^^
DU LIEST GERADE
Unpredictable
FanfictionLiebe war etwas Schönes. Liebe konnte jedoch auch das totale Gegenteil bewirken. Georges Schwester Lucy war mit Clay Lane zusammen. Der Typ, auf den er stand, jedoch niemand wusste. Er geriet immer wieder mit seiner Schwester in Streitereien, vor al...