Clay's PoV
Ich kniete vor ihm und schaute ihn an. Irgendetwas hatte er und er schien nicht sagen zu wollen, was genau.
,,Du kannst mit mir sprechen George'' ich widmete ihm ein Lächeln, um zu zeigen, dass ich es ernst meinte.
,,Kann ich nicht...'' murmelte er.,,Wieso nicht?'' fragte ich.
,,Weil...'' er stoppte.
,,Weil was?'' hackte ich nach.Er antwortete nicht, sondern legte plötzlich seine Hand an meine, beugte sich zu mir hinunter und küsste mich.
Ich war so in Starre, dass ich mich nicht einmal bewegen konnte.Er löste sich von mir und schaute mich an. Er bemerkte meinen geschockten Gesichtsausdruck. Sofort schien er es zu bereuen.
,,Ich...es tut mir leid...'' stotterte er und stand auf.
Ich richtete mich ebenfalls auf und starrte ihn noch immer an. Ich musste erst einmal realisieren, dass er mich gerade wirklich geküsst und ich es mir nicht eingebildet hatte.,,Tut mir leid...wirklich...ich...'' stotterte er erneut und lief rückwärts bereits aus dem Raum, übersah jedoch etwas auf dem Boden und flog volle Kanne nach hinten.
Er landete mit seinem Hinterkopf knallhart auf dem Boden. Der Aufprall war vermutlich bis zu den anderen zuhören, denn sie kamen zu uns gerannt.
Ich kniete mich sofort zu George hinunter.
,,George?'' sagte ich seinen Namen. Er hatte seine Augen geschlossen.,,Was ist passiert?'' fragte mich Nick.
,,Er ist über den Rucksack gestolpert'' antwortete ich ihm.,,Sollen wir den Notarzt rufen?'' fragte Karl unsicher.
,,Vielleicht sollten wir erst einmal abwarten'' schlug Nick vor.
,,Wir legen ihn auf mein Bett'' sagte er.Wir hoben ihn gemeinsam hoch und legten ihn auf das Bett von Nick.
,,Wenn es ihm morgen nicht besser geht, müssen wir zum Arzt mit ihm'' sagte Nick. Ich nickte ihm zu.Während die zwei sich wieder ins Wohnzimmer begaben und die Musik leiser stellte, stand ich noch vor dem Bett und starrte George an.
Mein Daumen fuhr über meine Lippen. Erneut überkam mich der Gedanke, dass er mich vor wenigen Minuten geküsst hatte. Und nun lag er bewusstlos im Bett von Nick.
Es war wie ein Puzzle, welches sich zusammenfügte. Ich war wirklich der Grund, zwischen Lucys und seinem schlechten Verhältnis, doch aus einem ganz anderen als wir dachten.
George liebte mich.
Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Wie ich mich am Morgen verhalten sollte. Wie ich mich Lucy gegenüber verhalten sollte. Schließlich wusste ich nun das, was sie nicht wusste und der Grund für sein Verhalten war.
Mein Herz pochte und ich verstand nicht wieso. War es die Aufregung? Lag es an dem Sturz von George? An dem Kuss? Ich hatte das Gefühl nicht ganz klar denken zu können, doch wie auch? Ich stand schließlich noch immer unter dem Einfluss von Alkohol.
Der Alkohol! Hatte er mich vielleicht deshalb geküsst? George hatte am meisten von uns getrunken, es konnte also gut möglich sein.
Vielleicht fühlte er sich so einsam, dass er mich einfach geküsst hatte, da ich im Moment für ihn da war. Auch, wenn er Gefühle vermutlich für mich hatte, war ich mir sicher, dass der Kuss ausersehen war.
Ich beschloss ihm erst einmal nichts zu sagen, sollte er sich nicht mehr daran erinnern. Ich wollte nicht, dass er sich unwohl in meiner Gegenwart nun fühlte.
Sollte er sich doch daran erinnern, war es seine Entscheidung, ob er darüber sprechen wollte oder nicht.
Lucy würde ich definitiv nichts sagen. Sie würde vermutlich ausflippen und George zur Rede stellen. Ihm Sachen an den Kopf schmeißen und somit die Streitereien zwischen den beiden eskalieren lassen.
Das wollte ich nicht. Schließlich war es vermutlich ein Versehen von ihm. Ich wollte ihnen nicht einen neuen Grund geben, um sich zu streiten.
Als George am Morgen in die Küche kam und mich fragte, ob irgendetwas passiert wäre, wusste ich, dass er sich nicht mehr erinnern konnte.
Es erleichterte mich auf der einen Seite, doch auf der anderen wusste ich noch immer nicht ganz, wie ich damit nun umgehen sollte - mit dem Wissen, dass er Gefühle für mich und es die ganze Zeit über versteckt hatte.
Ich konnte sein Verhalten nachvollziehen. Er liebte mich und ich war mit seiner Schwester zusammen. Das erklärte auch gerade sein schlimmeres Verhalten, wenn ich bei ihnen war.
Zumindest kannte wenigstens ich den Grund nun. So konnte ich darauf achten, nichts provokantes zu tun, wenn George mich mit Lucy sah.
Diese Anblicke mussten nämlich der Horror für ihn gewesen sein.
Schon nett von ihm, oder? :P
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Unpredictable
FanfictionLiebe war etwas Schönes. Liebe konnte jedoch auch das totale Gegenteil bewirken. Georges Schwester Lucy war mit Clay Lane zusammen. Der Typ, auf den er stand, jedoch niemand wusste. Er geriet immer wieder mit seiner Schwester in Streitereien, vor al...