Kapitel 5

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Clay's PoV

,,Du siehst toll aus'' entgegnete ich Lucy, als ich ihr vor der Haustüre entgegenkam.
,,Danke, du auch'' lächelte sie mich an.

Wir liefen zum Auto, ich öffnete ihr die Beifahrertüre und wartete darauf, dass sie einstieg. Danach stieg ich ebenfalls ein und fuhr los.

Als wir im Restaurant saßen, bemerkte ich, dass sie etwas abwesend wirkte.
,,Alles in Ordnung?'' fragte ich sie also.

,,George wollte sich mit mir vertragen'' erzählte sie.
,,Auch wenn das natürlich nicht funktioniert hat'' fügte sie murmelnd hinzu.

Nun, vielleicht hatte es nicht geklappt, aber ich war George dennoch dankbar, dass er es wenigstens versuchte hatte.

,,Immerhin hat er es versucht'' antwortete ich ihr mit einem leichten Lächeln.
,,Ich verstehe einfach nicht, was sein Problem ist...'' nuschelte sie und schien schon wirklich besorgt, um ihn zu sein.

,,Irgendetwas muss bei ihm doch passiert sein, dass er so drauf ist...'' fing sie an.
,,Er ist ja nicht nur zu mir so, irgendwie zu jedem mittlerweile - außer seinen Freunden natürlich'' fuhr sie fort.

,,,Hast du ihn denn je danach gefragt?'' fragte ich sie.
,,Ja. Ich habe immer wieder versucht, mit ihm zu sprechen, aber er wollte nicht mit mir'' antwortete sie.

,,Er ist mir eines Tages einfach aus dem Nichts so fremd gegenüber geworden...wenn er nur wüsste, wie sehr mich das verletzt hat...'' Sie klang traurig.

,,Wann genau? Ist an irgendeinem Tag irgendetwas Besonderes passiert?'' fragte ich dieses Mal.
Sie schien nachzudenken.

,,Hm...ich meine das es angefangen hat, nachdem ich dich das erste Mal mit nach Hause gebracht habe'' sagte sie nach kurzer Überlegung.

Nun dachte ich nach. Konnte es etwa an mir liegen?
,,Hm...vielleicht mag er mich ja gar nicht?'' entgegnete ich ihr fragend.
,,Doch, sonst wäre er glaube ich noch einmal ganz anders drauf'' sagte sie.

,,Dann denkt er vielleicht, dass ich ihm seine Schwester wegnehme?'' kam es nun von mir.
,,Könnte möglich sein...'' murmelte sie.

Wenn es bei den zweien wirklich durch mich angefangen hatte, sollte ich mit George vielleicht mal sprechen. Wenn er wirklich das Gefühl oder die Sorge hatte, dass ich ihm seine Schwester wegnehmen würde, musste ich ihm klarstellen, dass es nicht so war.

,,Aber genug davon, lass uns den Abend genießen, bevor ich dich ein ganzes Wochenende lang nicht mehr sehe'' kam es von ihr.

Stimmte ja. Morgen würde ich George sowieso sehen, also hatte ich somit die perfekte Gelegenheit, mit ihm zu sprechen.

Nach dem Essen fuhr ich Lucy wieder nach Hause. Ich verabschiedete mich von ihr und fuhr zu Nick durch, da ich den heutigen Abend schon bei ihm war.

Er brauchte nämlich Hilfe, um das Wohnzimmer einzurichten. Er wollte seine Couch zu der ins Wohnzimmer stellen, da er wollte, dass wir alle dort gemeinsam schliefen.

Wenn es um Übernachtungspartys ging, war er da echt in seinem Element. Er war der Meinung, dass wir so etwas hin und wieder gebrauchen könnten.

Tatsächlich taten wir so etwas aber noch nicht lange. Bevor ich Lucy angefangen hatte zu daten, kannte ich George nicht einmal wirklich. Nur vom sehen aus der Schule und etwas durch Nick, da die beiden auch befreundet waren.
Aber mit ihm an sich hatte ich nie wirklich etwas davor zu tun, geschweige etwas unternommen.

Die Art, welche er nun hatte, war ebenfalls neu für mich. In der Schule hatte ich ihn immer als lieb und unschuldig eingeschätzt, da er sich immer aus dem ganzen Ärger heraushielt und eher unauffällig wirkte.
Aber nun? Er war das komplette Gegenteil, von dem ich dachte, dass er es wäre.

Wie Lucy aber schon gesagt hatte, irgendetwas musste bei ihm los sein. Sie sagte nämlich, dass er nie so gewesen wäre.

Vielleicht fühlte er sich auch einfach nur einsam und brauchte ebenfalls jemanden, mit dem er seine Liebe teilen konnte. Soweit ich wusste, hatte er nämlich keine Freundin.

Was auch immer es war, ich hoffte es morgen von ihm zuhören. Ich war schließlich mittlerweile auch so etwas wie ein Freund für ihn. Natürlich waren wir nicht wirklich Freunde, doch auch keine Fremden mehr.

Ich hoffte auch, dass er wusste, dass er mir vertrauen konnte. Was auch immer es nämlich war und er nicht wollte, dass jemand oder seine Schwester davon erfuhr, würde ich natürlich auch nichts weiter erzählen.


Ob er sein Wort halten wird, wird man ja sehen. 👀

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