Kapitel 17

1K 115 141
                                    

George's PoV

Da saßen wir. Ich auf der einen Seite des Plakates, auf dem noch nichts stand und er gegenüber auf der anderen Seite.

Wir starrten beide wie die größten Idioten auf das leere Blatt, niemand sagte etwas. Ob es an vorhin lag? Es war wirklich keine Absicht, ihm in den Schritt zu fassen.

Es war jedoch bestimmt nicht nur das. Mein Gefühl sagte mir einfach, dass hinter seiner Ruhe viel mehr steckte, als er mir womöglich sagen würde, wenn ich ihn danach fragen würde.

Wir fingen langsam an, den Aufbau der Zeichnung festzulegen und auch anzuzeichnen. Clay übernahm natürlich mal wieder die meiste Arbeit, da er einfach der schlauere von uns beiden war.

Wir saßen drei Stunden an dem ganzen Mist mit der Zeichnung. Als wir endlich fertig waren, atmeten wir erleichtert aus. Jetzt mussten wir die Zeichnung nur noch ins Leben holen und herstellen, welches wir mit einem alten Schuhkarton vorhatten.

,,Wir sollten für heute Schluss machen'' schlug ich vor.
,,Ja...das war echt anstrengend'' entgegnete er mit einem sanften Lächeln, während er sich streckte.

,,Soll ich essen für uns bestellen?'' fragte ich ihn, als ich seinen Magen knurren hörte.
,,Wäre gut, ja'' lachte er, woraufhin ich mit ihm lachte. Ich verhungerte ebenfalls.

Als hätte Lucy uns belauscht, öffnete sich die Türe und sie trat hinein.
,,Nicht nötig, habe ich schon getan!'' rief sie.

Clay und ich schauten uns zunächst etwas irritiert an, nickten ihr dann aber zu. Mir war es egal, wenn sie uns wirklich belauscht hatte, solange ich mein Essen bekam.

Lucy überredete Clay dazu, einen Film unten im Wohnzimmer mit ihr zu schauen. Clay fragte mich, ob ich mitschauen wollen würde, was mich etwas überraschte. Er wollte wohl nicht alleine mit Lucy sein oder hatte einfach nur Mitleid mit mir.

So saßen wir nun mittlerweile mit unseren Pizzen unten verteilt auf der Couch und schauten diesen Film, den Lucy ausgesucht hatte. Natürlich musste es irgendein Romanzen-Mist sein.

Irgendwann schlief ich während des Films ein, da es mich einfach zum Tode langweilte. Ich öffnete meine Augen erst wieder, als mich jemand mehrmals sanft anstupste.

Ich starrte mit zugekniffenen Augen, da der Fernseher zu viel Licht ausstrahlte, in die Augen von Clay. Ich schaute mich um und sah Lucy nicht mehr im Raum. Die war wohl schon wieder hochgegangen,

,,Ich wollte dich nicht unbedingt hier unten schlafen lassen, deshalb habe ich dich geweckt, tut mir leid'' kam es von Clay.
,,Alles gut'' entgegnete ich ihm mit einem leichten Lächeln und richtete mich auf.

Ich stand auf und hatte nicht darauf geachtet, dass er noch immer dort stand. So war ich ihm ziemlich nah, als ich aufstand.
Weder er rührte sich, noch tat ich es. Es war, als wären wir beide wie in Starre.

Mein Herz fing wie wild an gegen meine Brust zu hämmern, während sein Atem meine Wangen streifte. Ich begann unregelmäßiger zu atmen und er schien es ebenfalls zu tun, was mich irritierte.

Er starrte mich mit einem Blick an, der mich ahnungslos machte. Es war zwar dunkel, doch ich meinte in seinem Blick etwas zu sehen, was ich dachte mir einzubilden - verlangen.

Plötzlich spürte ich, wie er langsam meine Hand mit seinen Fingern berührte. Ich starrte dorthin und anschließend wieder zu ihm.
Was passierte hier?

Seine andere Hand fand seinen Weg zu meiner Wange, die wie Feuer schon glühte. Es kam mir wie ein Traum vor, doch ich war mir ziemlich sicher wach gewesen zu sein.

Erneut sah er mir in die Augen, näherte sich mir und legte seine Lippen auf meine. Erschrocken und überrascht reagierte ich erst nicht, doch erwiderte es anschließend.

Plötzlich kamen Erinnerungen hoch. Erinnerungen des Wochenendes bei Nick. Nun wusste ich, wieso es mir gerade so vertraut vorkam. Ich hatte ihn zuvor geküsst. Wieso hatte er mir das verschwiegen? Und wieso küsste er mich gerade? Stand er etwa auf mich?

Das konnte doch aber nicht sein? Er war mit Lucy zusammen. Sie lagen vorhin noch erst zusammen auf der Couch und kuschelten miteinander, während ich mir die Pizza hineingestopft hatte.

Er löste sich von mir und schaute mich an. Im selben Moment hörten wir Lucy nach ihm rufen.
,,Kommst du langsam hoch? Ich will langsam ins Bett'' rief sie.

Er ließ von mir ab und starrte auf den Boden.
,,Tut mir leid...'' murmelte er und lief nach oben. Verwirrt und mit rasendem Herzen schaute ich ihm hinterher.


Emilija134 Hat eine neue Story! Da könnt ihr ja nochmal vorbeischauen! :)

Die Beschreibung der neuen Story: Es geht darum, dass Clay und George vor Jahren mal geheiratet und ein Kind adoptiert hatte. Aber George ist auf einmal verschwunden. Nach 12 Jahren sucht George den Kontakt zu Nelly, seinem Adoptiv kind, und erklärt alles.


UnpredictableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt