Nachdem ich mit Lucy gesprochen hatte, fühlte es sich so an, als wären wir uns das erste Mal seit sehr langer Zeit wieder näher gekommen. Das erste Mal hatte ich das Gefühl, wieder offen mit ihr über alles sprechen zu können.
Es war erleichternd. Nun wusste ich, dass ich es nicht an ihr hätte auslassen sollen. Sie konnte für meine Gefühle für Clay nichts.
Mit Lucy war vielleicht wieder alles einigermaßen in Ordnung, doch was war mit Clay? Er würde mir vermutlich nicht so einfach verzeihen. Schließlich hatte ich seine Beziehung mit Lucy zerstört. Ich hatte ihm nicht einmal wirklich die Chance gelassen es selbst zu klären, da ich zu egoistisch gehandelt hatte.
Ich hatte Lucy Bescheid gegeben, dass Clay hierherkommen würde. Sie sagte, dass sie ihn nicht sehen wollen würde und daher mit Freundinnen herausgehen würde. Somit würden wir das Haus wieder einmal nur für uns haben.
Lucy war inzwischen schon weg. Nach einer weiteren vergangenen halben Stunde klingelte es an der Haustüre. Ich lief nach unten und öffnete sie.
Clay lief stur an mir vorbei, hoch ins Zimmer. Ich schloss die Türe wieder und lief ihm hinterher.
,,Ich bin nur hier, damit wir den Karton fertig machen'' fing er an.
,,Nicht um mit dir zu reden oder sonst etwas, verstanden? Danach bin ich sofort wieder weg'' fuhr er fort, klang todes ernst und wirklich angepisst.Ich konnte sein Verhalten verstehen, ich wäre vermutlich genauso drauf. Jedoch änderte es nichts an der Sache, dass es mich etwas verletzte. Naja, ich war selbst schuld.
Ich nickte daraufhin nur und fing an, die vorbereiteten Sachen herauszuholen. Ich hob den Karton hoch, da Clay darunter Kabel befestigen musste. So stand ich dort, mit dem Karton in der Hand, während er kniete und die Kabel befestigte.
Er hatte zwar gesagt, dass er über nichts anderes als das Projekt sprechen wollen würde, doch ich konnte es so nicht stehen lassen. Ich wollte es nicht so zwischen uns stehen lassen.
,,Halt den Karton ruhig'' kam es von ihm da unten. Leichter gesagt, als getan. Schließlich dachte ich gerade darüber nach, wie ich mich am besten bei ihm entschuldigen könnte. Jedoch würde eine einfache Entschuldigung vermutlich nicht ausreichen.
Da mir aber nichts anderes einfiel, konnte es nur eine einfache Entschuldigung erst einmal sein.
,,Es tut mir leid, dass ich meine Klappe nicht halten konnte'' entfuhr es mir also. Es kam zunächst nichts von ihm, daher dachte ich, dass er mich ignorieren würde.Als er sich jedoch aufrichtete, die Zange weglegte und sich den Tesafilm schnappte, sprach er.
,,Habe ich nicht gesagt, dass ich darüber nicht sprechen will?'' kam es von ihm, während er sich wieder hinkniete und das lose Kabel befestigte.,,Ja, aber ich will es nicht so zwischen uns stehen lassen...'' murmelte ich. Als er sich erneut aufrichtete, schaute er mich an.
,,Ich bin dafür nicht verantwortlich'' sagte er.
,,Ich weiß, daher entschuldige ich mich auch bei dir'' antwortete ich.,,Und du denkst, eine Entschuldigung macht das Geschehene rückgängig?'' fragte er mich. Ich schaute ihn etwas irritiert an.
,,Willst du etwa mit Lucy noch zusammen sein?'' entfuhr mir die Frage daraufhin.,,Darum geht es nicht, George'' fing er an.
,,Ich habe auf dich vertraut und du hast dieses Vertrauen weggeschmissen, als würde es dir rein gar nichts bedeuten'' fuhr er fort.,,Es tut mir leid'' entschuldigte ich mich erneut. Er sagte darauf nichts und nahm mir den Karton ab, den er auf meinen Schreibtisch stellte.
,,Fertig'' war alles, was er sagte.Er schnappte sich sein Handy, welches auf meinem Bett lag, steckte es sich in die Hosentasche und wollte gehen, doch ich hielt ihn auf, indem ich ihm am Handgelenk festhielt.
,,Lass mich los, George'' sagte er.
,,Ich tu alles, was du willst, aber bitte hör auf so abweisend zu mir zu sein'' flehte ich ihn schon beinah an.Für einen Moment hatte sich etwas in seinem Blick verändert, doch er schien seine Miene wieder aufzusetzen.
,,Ich weiß, dass es dir nicht einfach fällt, aber - '' fing ich an, doch er unterbrach mich.
,,Nichts im Leben ist einfach'' sprach er meine eigenen Worte aus und ging.
Nun ja, was hatte George auch erwartet? 😂
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Unpredictable
FanfictionLiebe war etwas Schönes. Liebe konnte jedoch auch das totale Gegenteil bewirken. Georges Schwester Lucy war mit Clay Lane zusammen. Der Typ, auf den er stand, jedoch niemand wusste. Er geriet immer wieder mit seiner Schwester in Streitereien, vor al...