Wir müssen reden.

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P.o.V Taddl

Inzwischen war es schon wieder abends und Marley und ich waren auf dem Weg in die Innenstadt, um da in Marleys Lieblingsclub zu gehen. Den Rest des Tages habe ich damit verbracht, mit dem Cabrio, was mir meine Eltern gekauft hatten, durch die Stadt zu fahren und hatte mich nach Clubs, Restaurants und Einkaufsläden umgeschaut.

Schon von weitem hörten wir die laute Musik aus dem Club und konnten den Geruch von Alkohol, Zigaretten und anderem Zeug wahrnehmen. Ich trug, wiedermal, ein weißes Shirt, Jeans und schwarze Jordans. Marley trug fast das gleiche, nur ein dunkelgrünes Shirt.

Im Club war es stickig und es stank nach Schweiß. Wir drängten uns durch die Menge tanzender Leute zur Bar, wo wir uns erst mal ein paar Shots mit Wodka bestellten, die wir direkt in einem Zug runter schluckten. Es brannte im Hals, doch ich hatte dieses Gefühl vermisst. Das letzte Mal als ich das getrunken hatte, war bevor ich mit Vivi zusammen gekommen war und das war vor ca. zwei Jahren. Meine Gedanken schweiften zu Vivi. Wie es ihr wohl ging? Ich musste sie später auf jeden Fall nochmal anrufen.

„Ey, Taddl!"

Ich fokussierte wieder Marleys Gesicht.

„Guck mal wer da ist."

Er nickte mit dem Kopf in die Richtung schräg hinter mir, in die ich mich jetzt drehte. Ich brauchte ein paar Sekunden, um die Person zu finden, die Marley meinte. In dem Moment drehte sie sich um und zwinkerte mir einmal zu.

Grinsend drehte ich mich zurück zu Marley, der anscheinend das gleiche dachte wie ich.

„Bruder, die will was von dir. Kannst ja mal zu ihr hingehen."

Ich wollte direkt protestieren, dass ich immer noch eine Freundin hatte und ich liebte sie auch, aber Marley hörte mir gar nicht mehr zu, sondern bestellte noch ein paar weitere Shots.

„Komm jetzt entspann dich mal etwas."

Ich nahm das Glas und setzte es an meine Lippen. Die Flüssigkeit rann meine Kehle runter und ich spürte langsam einen Unterschied. Mir war klar, dass ich das hier später durchaus bereuen würde, aber der Alkohol übernahm so langsam meine Gedanken und griff nach einem weiteren Glas. Immer mehr bestellte ich und kippte sie mir in den Mund. Als ich das gefühlte 30. Glas auf die Theke knallte, drehte sich alles in meinem Kopf und ich brauchte lange um einen Punkt scharf sehen zu können. Langsam drehte ich mich wieder zu Marley. Ich konnte nicht mehr erkennen, ob er mich anlächelte oder mir versuchte irgendwas zu sagen.

Ich stand auf und ging zur Tanzfläche. Meine Füße brachten keinen geraden Weg hinter sich, doch ich gelang zu meinem Ziel.

„Hey!"

Sie drehte sich um. Ein breites Lächeln breitete sich in ihrem Gesicht aus.

„Hallo, Taddl."

„Willst du tanzen?"

Ich verstand nicht, was ich hier tat. Doch ich konnte nichts dagegen machen. Wir gingen zusammen auf die Tanzfläche. Sie hieß Lilly. Mehr konnte ich mir nicht merken. Meine Hände schlangen sich um ihren Körper, den sie an mich rieb. Ich beugte mich zu ihr runter und küsste sie. Ich wollte es nicht, tat es aber. Wir verließen den Club. Gingen zu mir. In mein Schlafzimmer. Sie war verdammt gut im Bett.

***

09. Juni

Die Sonnenstrahlen schienen mir ins Gesicht als ich aufwachte. Ich drehte mich um und stöhnte laut vor Schmerz.

„Fuck!", fluchte ich vor mich hin und hielt mir mit der einen Hand den Kopf.

Nach ein paar schmerzhaften Minuten schaffte ich es, meine Augen zu öffnen. Ich war allein. Zum Glück! Ich wollte gerade wieder die Augen schließen, als es plötzlich klingelte. Ich schreckte hoch. Schlimmer Fehler! Sofort kniff ich die Augen zusammen. Als es wieder erträglich war, wagte ich einen Blick auf die Uhr, die mir verriet, dass es bereits 14Uhr waren. Es klingelte erneut. Langsam stand ich auf. Mir fiel auf, das ich nackt war und dachte direkt an den letzten Abend. Das tat aber nur noch mehr weh, weshalb ich darüber später nachdenken wollte. Ich zog mir eine frische Boxershorts an und eine Jogginghose. Dann ging ich langsam zur Tür und öffnete sie. Vor mir stand Marley.

Drug Dealer (Tardy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt