P.o.V. Taddl
17. Juni
Schon wieder. Schon wieder war Ardy weg. Wieso haut er denn immer ab, man?! Genervt stand ich auf und fuhr zur Uni. Dort arbeiteten wir den ganzen Tag an der Gestaltung des Büros. Das Gebäude war das Haus fast neben meinem und eigentlich hatte ich keine Lust auf die Bauarbeiten, aber was ändern konnte ich daran so wie so nicht, weswegen ich mir auch recht viel Mühe gab. Marius und ich trafen uns an dem Tag noch, hatten aber nichts besonderes gemacht. Und leider ging das die ganze Woche so. Ardy kam einfach nicht. Das machte mich irgendwie traurig, weil der Kuss halt echt schön war und ich ihn schon ganz gerne mag. Obwohl ich wusste, dass ich mich von ihm fern halten sollte, wollte ich es einfach nicht, doch Ardy kam einfach nicht wieder. In den Nachrichten hab ich auch nichts neues erfahren, nur, dass er immer noch gesucht wird.
P.o.V. Ardy
Am 12. Juni wollte ich eigentlich schon mit Eric weg geflogen sein, doch der Flug wurde gestrichen und einen anderen bekamen wir nicht mehr. Eric hatte dann entschieden, einen Zug zu nehmen, was wir auch taten, als Taddl nach Seattle flog, das war am 15.06. Mit der Ausrede, dass ich in Miami noch "mit jemandem etwas klären musste", ließ Eric mich mehr oder weniger frei willig gehen. Nein, okay, er wollte, dass ich da bleibe, doch ich bin noch am gleichen Tag Abends zurück zu Taddl's Wohnung gefahren. Die Tage habe ich einfach bei ihm in der Wohnung verbracht. Eric hatte mich angerufen und mir über 100 Nachrichten geschrieben, aber ich hatte sie alle ignoriert und die kurze Zeit mit Taddl genossen. Heute Morgen musste ich dann wieder zurück zu Eric, er wäre nur noch wütender, je länger ich weg bliebe. Also hatte ich Taddl alleine gelassen, so konnte er keine Fragen stellen, und mich in den Zug in einen Ort außerhalb Miami's gesetzt. Natürlich wäre ich lieber bei Taddl geblieben, aber ich durfte ihn einfach nicht in Gefahr bringen. Das hatte ich zwar bereits gebracht, aber ich musste es ja nicht 'übertreiben'.
Ich stieg aus dem Zug und lief das Stück zu der Adresse, wo sich Eric aufhielt. Dort angekommen, klopfte ich an der Tür und hatte direkt Angst. Als die Türe sich öffnete und ich ihn wütend vor mir sah, machte ich mich schon auf Schläge von ihm gefasst. Doch alles was er tat, war mich in die Wohnung zu ziehen und mich anzuschreien.
"WO WARST DU?!"
"Miami."
"ICH HABE DIR GESAGT, DU SOLLST NICHT ZURÜCK."
Ich blieb still und schaute ihn an. Er schmiss mir mehrere Vorwürfe an den Kopf, von wegen 'ich sei ihm nicht dankbar' und 'setzte nicht nur mein Leben aufs Spiel'. Ich blieb unbeeindruckt und sagte dann etwas, womit ich ihn komplett aus der Fassung brachte.
"Eric, ich würde gerne aufhören."
Eric fing an zu lachen.
"Ardy, du kannst hier nicht einfach antanzen und sagen 'ich will aufhören'. So funktioniert der Scheiß hier nicht, das solltest du aber langsam echt verstanden haben! Also nein, geht nicht. Und du brauchst mich nicht damit voll heulen, das wird nichts! Einmal drin, immer drin, so läuft das im Drogenbusiness."
"Aber Eric -"
"KEIN ABER UND JETZT HALT DEIN MAUL! ICH BIN SO SCHON GENERVT VON DIR, ALSO GEH MIR AUS DEN AUGEN!"
"ICH HAB ABER KEINEN BOCK MEHR AUF DEN SCHEISS."
Eric drehte sich zu mir um und schaute mich überrascht an.
"So redest du nicht mit mir, verstanden?! Du kannst nicht aufhören, checkst du es nicht? Wenn du nicht mehr mitmachen würdest, würden alle Dealer, die was mit dir zu tun hatten, dich suchen und umbringen, weil sie nicht den Fehler begehen, dass du alles den Bullen erzählst!"
Er kam immer näher und ließ mich gegen die Wand hinter mir laufen.
"Und wenn sie dich hätten oder auch nicht, ist egal, kämen sie zu mir und würden das gleiche tun.
Was glaubst du denn, kannst du machen? Zu der Polizei gehen und sagen 'ja ich habe aufgehört'. Die lachen dich aus und knasten dich bis zu darin verreckst ein.
Verstanden?!"Eric ging weg und nahm sein Handy. "Wir müssen weiter weg."
Ich wollte direkt etwas sagen, doch ich ließ es. Er hatte Recht. Ich konnte nicht einfach in der Öffentlichkeit aufkreuzen und sagen, dass ich aufgehört habe und natürlich würden alle Dealer mich suchen. Ich fuhr mir verzweifelt durch die Haare und fragte Eric, wohin wir fahren würden.
"Hollywood. Bzw. in die Nähe."
Noch weiter weg. Normalerweise war mir das egal, doch jetzt mit Taddl...
P.o.V. Taddl
21.Juni
"Taddl? Hallo? Bist du da, alter?!"
Ich zuckte zusammen und drehte meinen Kopf zu Marius.
"Jaja, war nur in Gedanken."
"Bist du aber oft im Moment."
Ich nickte nur kurz und schaute wieder auf die Baupläne. Ich verstand echt nicht, warum ich diesen Studiengang gewählt hatte. Vielleicht wird es ja irgendwann nützlich sein...
"Wollen wir später noch feiern gehen?"
Ich winkte ab, doch Mary ließ nicht nach und überredete mich doch. Ardy war in den letzten Tagen nicht wieder gekommen und hatte sich nicht mal ansatzweise gemeldet.
Meine Sorgen um ihn stiegen immer mehr, doch inzwischen war ich mir sicher, dass er nicht wieder kommen würde. Wieso auch? Bei mir war er nicht sicher. Er hatte seinen Spaß und verpisste sich dann.
Mein Gesicht verzog sich leicht bei dem Gedanken. Heute war schon Freitag. Also konnte ich mich auch etwas von Marius ablenken lassen...
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Drug Dealer (Tardy FF)
FanfictionThaddeus Tjarks zieht von Los Angeles nach Miami, um dort zu studieren. Nebenbei bekommt er mit, dass sich Ardian Bora, einer der meistgesuchten Drogenhändler Amerikas, in der Nähe seiner Universität aufhält. Zufällig treffen sie aufeinander, doch...