"Ich brauche deine Hilfe"

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P.o.V. Ardy

15. Oktober

Mir war klar, dass das alles scheitern könnte. Ich würde in den Knast gehen und wahrscheinlich nicht mehr raus kommen. Vielleicht mit einem guten Anwalt weniger Jahre. Und wegen guter Führung... okay, gute Führung viel weg. Ich war nicht unschuldig, aber trotzdem hatte ich die mir bevorstehende Strafe nicht verdient. Deswegen auch der Plan. Mehrere Leute die mich eigentlich immer gut leiden konnten hatte ich gefragt, ob sie mir helfen und bis jetzt standen meine Chancen nicht allzu schlecht. Da er so oder so angehört wird, musste ich ihn einweihen.


P.o.V. Taddl

Auch an diesem Morgen machte ich mich mit guter Laune auf den Weg zum Laden. Als ich ankam waren es zehn Minuten vor acht und ich kramte nach meinem Schlüssel. Ich hörte Musik von Innen und ich bemerkte, dass die Tür bereits offen war. Meine Hand drückte gegen diese und ich ließ sie hinter mir zufallen. Es lief eine Platte von Rick Astley und Connor stand hinter dem Tresen und putzte eine Platte. Er hielt Inne als er die Glocke an der Tür hörte und drehte seinen Kopf zur Seite sodass er mich höchstens aus dem Augenwinkel sehen konnte. Ich grinste und kam auf ihn zu während er die Platte weglegte. Seine Augen waren genau auf meiner Höhe und ich fand es anfangs fast merkwürdig jemanden vor mir zu haben, der nicht kleiner war als ich. Inzwischen machte es mir nichts mehr aus. Meine Hand fuhr durch seine Haare und gerade als ich ihn küssen wollte, fing er an zu singen und drehte sich von mir weg, um zu tanzen.

"And if you ask me how I'm feeling, don't tell me you're too blind to see! Never gonna give you up -"

"Connor!"

Ich grinste ihn an und nahm seine Hand. Er sang mich weiter an und ich schüttelte nur lachend meinen Kopf. Seine Hand zog er aus meiner wieder raus und ich zog meine Jacke aus und legte sie weg, als er mich nah an sich zog und den Text mitflüsterte "We know the game and we're gonna play it". Er grinste und küsste mich. Wir lachten während wir versuchten uns zu küssen und er drückte mich gegen die Kommode neben uns. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen und Connor ebenfalls. Mein Kopf ging ein Stück nach hinten, er folgte und lehnte sich über mich, als uns plötzlich die Türglocke unterbrach. Sofort ging Connor ein Stück von mir weg und ich schaute lachend zur Tür. Was oder besser gesagt wen ich da sah, ließ mich sofort verstummen. Seine Augen starrten in meine, bevor er meinem fassungslosen Blick auswich und sich unsicher umschaute. Es war still und man hörte nur "Never gonne give you up, never gonna let you down" durch den Raum schallen. Genervt stellte ich den Plattenspieler aus. Passte natürlich super... Connor setzte gerade an zu sagen, dass wir noch geschlossen hätten, als ich ihn wütend unterbrach.

"Was willst du hier? Verpiss dich!"

"Taddl, hör mir -"

"Einen scheiß mach ich, hau ab!"

"Ist das...?" Connor sah unsicher zu mir und ich entspannte mich für einen Moment, als er mich mit seinem weichen Blick ansah. Ich nickte kurz, bevor ich mich wieder zu Ardy drehte.

"Was soll das? Ich geh in den Knast, wenn man mich mit dir sieht, also verschwinde!"

"Hör dir nur an, was ich zu sagen habe, dann geh ich-"

"Ganz bestimmt höre ich dir nicht-"

"Taddl, bitte!"

Seine laute Stimme ließ mich verstummen. Ich sah zu Connor, der nur nickte und in den hinteren Bereich des Ladens ging.
Genervt drehte ich mich um und lehnte mich auf den Tresen.

"Was soll das?"

Er atmete kurz durch, bevor er auf mich zu kam.

"Bleib da wo du bist und wehe du kommst einen Schritt näher!"

Ardy hielt Inne und nickte. Er trug einen dicken dunkelgrünen Parka mit einem schwarzen Pulli drunter, eine zerrissene blaue Jeans und eine weiße Cap.

"Hör zu, ich brauch deine Hilfe. Ich muss-"

"Kannst du vergessen."

"Hör mir wenigstens zu!" Er sah mich ernst aber irgendwie auch verzweifelt an. Ich schwieg, damit er verstand, dass er reden sollte.

"Ich gehe zur Polizei. Ich stelle mich und sage aus, aber ich erzähle denen die Wahrheit. Dass Eric mich dazu gezwungen hat und er nur eine Person brauchte, die die Polizei sucht, damit er selber im Hintergrund agieren kann. Die letzten Jahre sind seine Schuld, weil er mir alles genommen hat, mich erpresst hat und ich keine andere Wahl hatte. Es stehen mehr Leute auf meiner Seite als auf seiner, weil Eric uns alle erpresst und sie sind bereit vor Gericht auszusagen. Du wirst ebenfalls aussagen müssen."

"Das kannst du nicht von mir -"

"Du bist einer der Gründe warum ich raus will und du weißt, dass ich schon lange raus will und ich brauche dich dafür."

"Ich bin auf Bewährung raus dank eines guten Anwalts, ich riskiere nicht, dass sich das ändert." Ardy kam ein Stück näher.

"Wird es auch nicht. Du musst nur bestätigen, dass ich wegen Eric leide und ich da raus muss."

Er stand vor mir und es fühlte sich an, als würden seine Augen direkt in meinen Kopf schauen können. Ich sah zu ihm runter und ich merkte eine Gänsehaut auf meiner Haut.

"Ardy..."

Ich verlor mich einen Moment in seinen Augen, als ich Connor sah, der an der Wand lehnte und mich ansah.

"Ardy ich kann nicht."

Ich ging einen Schritt von ihm weg.

"Taddl, ich bitte dich nicht gerne darum, aber ich habe bei dir gewohnt, das überzeugt die, wenn du aussagst."

Ich kämpfte mit mir selber, aber ich wollte damit abschließen. Ich war ihm nichts schuldig. Also schüttelte ich den Kopf.
Ardy war sichtlich überrascht und drehte sich von mir weg.

"Dann eben nicht...", nuschelte er und ging zur Tür. Er nickte Connor zu, bevor er den Laden verließ. Ich legte meinen Kopf auf den Tresen und versuchte mirf darüber klar zu werden, was ich gerade getan hatte. Eric blieb stehen wo er war, bevor er anfing zu reden.

"Du hast immer noch Gefühle für ihn oder?"

Ich sah ihn stirnrunzelnd an.

"So wie du ihn anguckst...", er kam auf mich zu, "würdest du mich nie angucken." Ich starrte in seine Augen.

"Gib diesen Augen noch etwas Zeit." Ich lächelte schwach, er nickte und küsste mich.




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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 25, 2017 ⏰

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