P.o.V. Taddl
Nachdem wir uns fertig gemacht hatten, fuhren wir los. Ich trug einen schwarzer Anzug und Theo einen dunkelblauen. Wir fuhren zusammen in Theo's schwarzem Range Rover zum Gericht. Während der Fahrt gab Theo mir noch ein paar Tipps, was ich sagen und nicht sagen sollte. Ich nickte zwar, doch mit meinen Gedanken war ich woanders. Ich hatte Angst.
Wir parkten auf einem kleinen Parkplatz neben dem großen Gebäude. Als ich raus sah, sah ich Fotografen. Sie dachten wahrscheinlich, dass Ardy kommen würde. Bevor ich die Tür öffnen konnte, schloss Theo sie ab und sah zu mir.
"Ich weiß, dass du mir nicht zugehört hast, aber es ist wichtig. Es bleibt bei dem, was du mir erzählt hast. Keine Lügen! Wenn du lügst, bin ich ein Anwalt, der einen Lügner verteidigt und mir das vor meinen Augen beweist. Deine Chancen sind gut, also vergeude das nicht."
Ich sah in seine Augen, verlierte mich einen Moment darin, bevor ich ein leises 'Ja' von mir gab.
"Und noch was..."
Er hielt mir eine Strickjacke hin.
"Halt die vor dein Gesicht."
Etwas verwirrt sah ich ihn an. Trotzdem nahm ich die Jacke und entschied in diesem Moment, meine nächsten Handlungen.
Theo atmete tief durch, bevor er die Tür öffnete und ausstieg. Ich tat es ihm gleich, darauf bedacht, mit der Jacke mein Gesicht zu verdecken. Sofort hörte ich Fragen, meinen und Ardy's Namen und die Kameras.
"Wieso lassen Sie einen Dealer bei sich wohnen?"
"Haben Sie noch Kontakt zu Bora?"
"Sie wollten nur die Aufmerksamkeit!"
"Wie fühlt es sich an, kriminell zu sein?"
Ich biss die Zähne zusammen, zerdrückte den Stück Stoff in meinen Händen und folgte Theo. Die Türen wurden hinter uns geschlossen und sofort war es leiser. Kaum hatte ich mich an die Stille gewöhnt, kamen mehrere Polizisten auf uns zu. Ich sah sie einen Moment an.
"Hände hoch!"
Ich nahm also die Hände hoch und drehte mich langsam um, bevor ich von den Polizisten gegen die Wand gedrückt wurde und mir Handschellen umgelegt wurden. Sie führten mich zu einem Mann, der mich nach metallischen Gegenständen fragte. Mir wurden die Handschellen abgemacht und ich gab ihm meinen Gürtel, Handy, Schlüssel, Geld und alles andere was ich noch in meinen Hosentaschen hatte. Dann ging ich durch einen Metalldetektor, die auch immer an Flughäfen stehen. Er piepte nicht und danach bekam ich wieder die Handschellen umgelegt. Ich sah Theo hinter mir, der ebenfalls durch den Detektor gehen musste. Meine Sicht wurde allerdings von einem Polizisten verdeckt, als dieser sich hinter mich stellte und mir sagte, dass ich losgehen sollte. Wir gingen direkt in den Gerichtssaal. Ich sah mich um. Großer Raum aus hellbraunem Holz, auf der einen Seite eine Art Tribüne, auf der anderen Platz für den Richter. Theo war inzwischen wieder zu mir gekommen und führte mich zu meinem Platz. Ich wurde nervös und Theo anscheinend auch etwas. Es sammelten sich immer mehr Leute hinter mir auf den Bänken, was ich total schwachsinnig fand. Wer wollte schon so einen Prozess sehen?
Nach ein paar Minuten kamen Richter, Staatsanwalt, Gerichtsschreiber und die Geschworenen. Hier in Amerika gab es ja leider die unwissenden Geschworenen, die entschieden, ob man schuldig ist oder nicht. Wir standen auf und ich sah zu den 10, die nacheinander in den Saal geführt wurden. Ich wusste nicht, ob ich sie anlächeln sollte. Ich war eh nicht in der Laune, weswegen ich einfach weg sah. Der Richter fing an zu sprechen, nannte meinen Namen und weswegen ich hier war. Der Staatsanwalt stand auf und fing an die Geschichte aus seiner Sicht zu erzählen.
"...Tjarks hat also mit Absicht Bora bei sich wohnen lassen. Wie unwahrscheinlich ist es denn, dass er nicht von ihm mitbekommen haben soll? Bora war überall in den Nachrichten! Tjarks ist nicht vorbestraft, allerdings der Polizei in Los Angeles bekannt -"
"Einspruch!" Theo stand auf und sah zum Richter, der ihm zunickte.
"Irrelevant! Tjarks war vor mehr als zwei Jahren in Los Angeles in einer Straßenprügellei involviert, das hat nichts mit dem jetzigen Fall zu tun."
Ach ja, das hatte ich ja ganz vergessen...
Der Richter sah zum Staatsanwalt und wartete, dass dieser redete.
"Man muss alle Fakten miteinbeziehen."
Theo setzte sich wieder und ließ ihn weiter machen.
So wurde also die ganze Zeit hin und her geredet. Ab und zu wurden mir Fragen gestellt, die ich so höflich wie möglich beantwortete. Nach ca. fast einer Stunde zogen sich die Geschworenen zurück um sich zu beraten. Währenddessen gingen wir raus. Ich wollte raus gehen, um zu rauchen, doch Theo hielt mich zurück und schüttelte den Kopf. "Nicht jetzt."
Ich nahm mein Handy aus der Tasche und sah die Anrufe von Vivi. Ich rief sie zurück.
"Taddl, alles ok?"
"Ja.. Noch."
"Was meinst du?"
"Zwischendurch sah es echt schlecht aus, aber Theo... Hat das ganz gut hinbekommen, denke ich."
Ich sah ihn auf der anderen Seite des Ganges, wie er sich mit irgendwelchen Leuten unterhielt. Er sah kurz zu mir und lächelte. Er beendete sein Gespräch und machte sich auf den Weg zu mir.
"Taddl?"
"Ja?"
"Ihr schafft das schon."
"Ja, hoffentlich. Ich meld mich."
Ich packte mein Handy weg und sah zu Theo, der jetzt direkt vor mir stand.
"Alles gut?"
Ich zuckte mit den Schultern und setzte mich auf eine Bank, die dort stand. Er setzte sich neben mich.
"Wir kriegen das hin."
"Ich hab keine Lust in den Knast zu gehen, für etwas, wo ich nichts für kann."
Stimmte das überhaupt? War ich wirklich so unschuldig?Kurz darauf gingen wir zurück in den Saal. Es standen alle. Dann ging es ganz schnell. Ich hörte, was der Richter sagte und mit dem Richterhammer auf den Tisch klopfte. Ich merkte, wie Theo mich umarmte und ein leises 'Shit' nuschelte. Er ließ mich wieder los und grinste mich an.
Es tut mir wirklich Leid, dass das so unglaublich lange gedauert hat. Die letzten Schulwochen waren noch sehr stressig und ich war vor kurzem im Urlaub. Aber ich rede mich nicht raus, ich hatte teilweise auch einfach keine Lust. Ich hoffe ihr freut euch trotzdem etwas :) Schöne Ferien an alle, die Ferien haben. Es geht weiter, wenn ich Lust habe ;)
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Drug Dealer (Tardy FF)
FanfictionThaddeus Tjarks zieht von Los Angeles nach Miami, um dort zu studieren. Nebenbei bekommt er mit, dass sich Ardian Bora, einer der meistgesuchten Drogenhändler Amerikas, in der Nähe seiner Universität aufhält. Zufällig treffen sie aufeinander, doch...