P.o.V. Taddl
28. Juni
Am nächsten Morgen war ich so gut wie die ganze Zeit traurig, dass Ardy schon wieder nicht da war. Im Laufe des Tages änderte sich meine Stimmung allerdings zu wütend und genervt. Was sollte das denn? Er verspricht mir zu kommen und tut es nicht. Was weiß ich, wann ich ihn das nächste Mal sehe. Stunden, Tage oder auch Wochen. Ich wusste es einfach nicht und hatte keine Möglichkeit es heraus zu finden. Und das machte mich wütend.
Gegen 16:00Uhr ging ich zu Marius. Er wollte irgendwo hingehen, doch ich wollte nicht.
"Wir können doch nicht den ganzen Abend hier rum hängen!"
"Und wieso nicht?"
"Och Taddl, nur weil dein Lover wieder weg ist!"
Bei dem Wort schaute ich ihn genervt an.
"Mary, lass uns einfach hier bleiben."
"Nein! Nur weil du Liebeskummer hast, ma-"
"Weswegen denn?!"
Ich stand von seinem Bett auf und stellte mich wütend vor ihn.
"Ich hatte gerade mit ihm abgeschlossen und alles was du tust ist, ihn zu mir zubringen!"
"Was?! Du warst doch total unglücklich, also hab ich ihn zu dir gebracht. Wo ist bitte dein Problem?"
"Es wird ja so nicht besser! Also heul nicht rum, dass es mir dreckig geht, wenn du daran Schuld bist!"
Marius schüttelte den Kopf.
"Sei froh, dass ich niemandem erzähle und vor allem dir keine Vorwürfe mache, dass er ein Dealer ist und gesucht wird!"
Ich sah erschrocken zu ihm.
"Du... Du kennst ihn?"
"Hörst du mir nicht zu? Ich habs dir letztens noch erzählt. Was willst du von dem? Gut ist der bestimmt nicht für dich!"
"Es ist mir scheiß egal, was du von ihm hälst."
"Ich habs dir gesagt, er ist nicht gut für dich. Also beschwer dich nicht bei mir, wenn es am Ende Scheiße für dich läuft."
"Eifersüchtig?!"
Sofort riss ich die Augen auf.
Marius sah mich verwirrt, dann aber lachend an."Nein Taddl, ich bin nicht eifersüchtig. Wahrscheinlich bin ich einfach nur zu dumm, um deine Logik zu verstehen."
Ich zog die Augenbrauen zusammen.
"Was soll das denn heißen?"
"Ich verstehe dich einfach nicht!"
"Was bringst du ihn dann zu mir?!"
"Woher sollte ich denn wissen, dass der Ardy DER Ardian ist?!"
Ich schüttelte den Kopf, nahm meine Jacke und lief raus.
"Genau, lauf vor Problemen weg, machst du toll!", schrie er mir hinterher. Einen Moment überlegte ich, stehen zu bleiben und mit ihm zu 'reden'. Doch ich ging weiter und stieg in mein Auto.
Toll gemacht, Taddl. Hast du noch jemanden verloren. Läuft super bei dir!
Ich fuhr nicht nach Hause. Was hätte ich da auch machen sollen? Ich fuhr einfach los in irgendeine Richtung. Raus aus der Großstadt. Auf die Autobahn und irgendwo wieder runter. Vor mir liegen Felder und ich sehe kaum noch Autos. Nach zu langer Zeit schaute ich nach wo ich war. Ein Vorort von Hollywood. Ich kam an eine alte Fabrikhalle und hielt an. Vom Rücksitz nahm ich die Tasche und stieg aus. Ich atmete die frische Luft ein und sah die Sonne schon am Horizont untergehen. Ich sammelte kurz meine Gedanken und ging dann in die Halle. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass keiner in meiner näheren Umgebung war, öffnete ich die Tasche, nahm die Dose raus und schüttelte sie. Dann fing ich an zu sprayen. Das letzte Mal, dass ich irgendwo gesprayt hatte, war in Seattle. Es tat gut, das endlich wieder machen zu können. Natürlich war ich nicht allein. Wieso sollte ich auch. Ich war so in meinem Element, dass ich die leisen Schritte hinter mir nicht hörte und mich erschreckte, als ich die Stimme hörte.
"RENN!"
Ich drehte mich um und sah wenige Meter vor mir einen Typen, der eine Waffe auf mich hielt. Sofort hielt ich still und legte langsam meine Dose auf den Boden. Ich sah an ihm vorbei und sah zwei weitere Personen am anderen Ende der Halle.
"MAUL!"
Einer der beiden hielt ebenfalls eine Knarre in der Hand und hielt sie auf den anderen, der nun zu Boden geschubst wurde. Das Schicksal meinte es wohl gut mit uns.
"Ardy!?"
"Hey!"
Der Typ vor mir deutete an, dass ich die Hände heben sollte, was ich tat. Was machte er schon wieder hier? Eine weitere Stimme kam aus einem Nebenraum. Zwei Typen kamen rein, einer eindeutig kleiner und unsicherer als die anderen.
"Aufpassen!"
Die anderen drei verließen die Halle und der Kleine hielt zitternd die Knarre in Ardy's Richtung.
"N-Nicht weglaufen! Ich... Ich schieße sonst!"
Ardy sah ihn grinsend an und stand auf. Dann sah er zu mir und wurde ernst.
"Was machst du hier?"
"Könnte ich dich auch fragen! Wieso haust du schon wieder ab und sagst nichts?!"
"Du sprayst?"
Er sah bewundernd auf das Bild hinter mir.
"Ja. Also?"
"Du siehst es doch. Ich muss das hinkriegen, es läuft gerade nicht."
"Dann sag mir das!"
"Tu ich doch gerade."
"Kommst du wieder?"
"Probably."
Er grinste und sah zu dem Kleinen.
"Komm mit mir. Ich tu dir nichts."
Er überlegte kurz. "Die werden mich doch finden."
"Nicht wenn du jetzt mitkommst."
"A-Aber -"
"Entscheide dich jetzt. Sonst kommen sie gleich wieder!"
Dann nickte er unsicher und lief mit Ardy zu einem Ausgang. Ich sah stumm zu. In dem Moment kamen die Typen wieder rein. Einer griff Ardy und schubste ihn. Ardy stand schnell auf und rannte los. Der Typ griff seine Schulter, drehte ihn zu sich und drückte ein Messer an seinen Hals. Gerade als ich zu ihnen rennen wollte, schrie Ardy, dass ich wegrennen sollte.
"Ardy!"
Er versuchte die Hand wegzudrücken. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Der andere, kleinere stand unsicher da und beobachtete die Situation.
"Geh weg!"
Ardy beachtete mich nicht, aber ich wusste, dass ich gemeint wurde. Ich blieb noch einen Moment ruhig stehen.
"Bitte, Taddl!"
Ich seuftzte und lief mit der Tasche zum Ausgang. Als ich mich umdrehte, sah ich wie Ardy los lief und der kleine Typ ihm ins Bein schoss. Ich schlug mir die Hand vor den Mund und lief zu meinem Auto. Ich stieg ein und fuhr so schnell wie es ging los.
Minuten später fiel mir auf, wie dumm es war, wegzufahren. Ich hielt an, fuhr mir verzweifelt durch die Haare und drehte. An der Halle angekommen fand ich niemanden. Blut war auf dem Boden, sonst hatte sich nichts mehr geändert. Ich suchte überall nach irgendwem und rief nach Ardy, fand aber niemanden. Verzweifelt stieg ich wieder ins Auto und fuhr los.
DU LIEST GERADE
Drug Dealer (Tardy FF)
FanfictionThaddeus Tjarks zieht von Los Angeles nach Miami, um dort zu studieren. Nebenbei bekommt er mit, dass sich Ardian Bora, einer der meistgesuchten Drogenhändler Amerikas, in der Nähe seiner Universität aufhält. Zufällig treffen sie aufeinander, doch...