P.o.V. Taddl
"Vivi? Vivi?"
Genervt stand ich vom Boden auf und ging zum Balkon. Sie saß auf dem Balkon.
"Vivi, weißt du wo - Du rauchst?!"
Ich sah sie verwirrt an und spielte mit dem Shirt in meiner Hand. Sie drehte sich zu mir um, pustete den Rauch weg und drückte die Zigarette aus.
"Wieso... Du meintest doch immer ich soll nicht rauchen!"
"Ja, ehm... Ich weiß." Sie fuhr sich nervös durch die Haare und sah mich schulternzuckend an.
"Ich hab vor einem Monat oder so angefangen, als du weg warst."
Ich sah sie ungläubig an.
"Du hättest fast mit mir Schluss gemacht, weil ich geraucht habe und jetzt tust du es selber?"
Sie verdrehte nur die Augen und schmiss sich auf die Couch.
"Was wolltest du?"
"Ich suche meine Jeans. Weißt du, wo sie ist?"
"Hängt im Bad hinter der Tür auf der Heizung."
Diesmal verdrehte ich die Augen und ging ins Bad. Tatsächlich hing meine Hose dort. Ich nahm sie und ging zurück ins Schlafzimmer und packte weiter meine Sachen ein.
"Willst du nicht auch langsam mal anfangen? Theo kommt in einer Stunde."
Keine Antwort. Ich seufzte und schloss meinen Koffer. Ich setzte mich neben Vivi auf die Couch und spielte mit dem Kissen. Ich starrte den Boden an und es herrschte einen Moment Stille.
"Wir schaffen das schon."
Sie sah zu mir und lächelte.
"Aber du darfst nicht mal mit rein..."
"Klar dürfte ich, ist aber ein bisschen zu gefährlich für mich und auch für Ardy."
Ich schmiss das Kissen zurück aufs Sofa. Sie sollte mal aufhören, immer über Ardy zu reden.
"Pack jetzt deine Sachen."
---
Theo kam nach einer Stunde und fuhr mit uns zurück nach Miami. Die Fahrt dauerte zum Glück nur sechs Stunden, wovon ich ca. vier Stunden geschlafen hatte. Wir redeten kaum, aber ich beobachtete Theo durch den Rückspiegel. Er war hübsch und sah wirklich gut aus. In Miami blieben wir im Vorort und schliefen in einem Hotel. Wir hatten alle ein einzelnes Zimmer, was ich sehr angenehm fand. Ich konnte kaum schlafen, weil meine Gedanken einfach nicht ruhig werden wollten. Stattdessen überlegte ich mir jede Möglichkeit, was genau passieren könnte. Außerdem dachte ich darüber nach, was mit meinem Studium sei und ob meine Eltern irgendwann mal etwas mitbekommen würden. Auch wenn diese Frage eher nebensächliche war, weil ganz ehrlich, meine Eltern und deren Meinung waren mir scheiß egal. Ihnen hat mein ganzes Leben nicht interessiert. Und Ardy... Ich merkte sofort, wie sehr ich ihn vermisste.
P.o.V. Ardy
Als ich Abends betrunken zurück zur Wohnung ging, wusste ich, dass das Trinken ein ziemlich dummer Fehler war. Ich taumelte etwas, also konnte ich weder schnell weglaufen, noch schnell verstecken. Wenn mich jetzt jemand gesehen hätte, wäre das auf jeden Fall mein Ende gewesen. Dann gehts in den Knast und wahrscheinlich nie wieder raus. Oder?
Tatsächlich schaffte ich es zur Wohnung, ohne, hoffte ich, dass mich jemand gesehen hatte. Ich ging rein und machte mir nicht mal die Mühe das Licht anzumachen. Auf dem Weg zum Schlafzimmer zog ich Schuhe und Jacke aus. Ich öffnete die Tür und taumelte zum Bett."Ardian."
Ich erschrak so sehr, dass ich zur Seite sprang, als ich mir nach der Stimme umschaute. Ich erkannte die Umrisse einer Person an meinem Fenster und kniff die Augen zusammen, um besser im Dunkeln sehen zu können. Reglos blieb ich stehen und wartete bis was passierte. Meine Gedanken rasten und versuchten sich an die Stimme zu erinnern, um die Person erkennen zu können. Die schwarze Silhouette kam auf mich zu. Ich ging ein paar Schritte zurück, bis eine Laterne sein Gesicht erleuchtete. Shit...
"Ardy." Er grinste blöd.
"Eric." Ich versuchte ruhig zu bleiben und mich zu konzentrieren, was nicht so einfach ist, mit Alkohol im Körper.
"Was willst du?"
"Du fragst, was ich will? Können wir uns das nicht beide denken?"
Ich sah zu ihm.
"Ardian. Du bist einfach abgehauen."
Seine Stimme war ruhig und er klang fast schon traurig, aber er spielte nur."Lass mich in Ruhe, Eric."
Ich wollte an ihm vorbei gehen. Er griff meinen Oberarm, krallte seine Finger darein und schubste mich gegen die Wand.
"Was soll das?! Ich hab dir gesagt, du haust nicht ab!"
"Ich will das nicht mehr!"
"Oh, der kleine arme Ardian, dann respektiere ich das natürlich." Da war die kindliche verständnisvolle Stimme wieder.
"Wo sind wir hier? Im Kindergarten?! Du kommst jetzt mit und machst deinen Job!"
"Eric, ich will -"
"Ist mir egal! Du bist da drin und kommst nicht wieder raus!"
Ich schluckte schwer, es drehte sich alles.
"Lass mich wenigstens schlafen, ich komme morgen."
"Für wie blöd hälst du mich? Mitkommen!"
Er griff meinen Arm und schubste mich zur Tür.
"Lass mich wenigstens meine Sachen holen."
"Die sind alle schon im Wagen."
Ich stolperte die Treppe runter und folgte ihm in den Wagen. Für was sollte ich es nicht tun? Oder für wen? Taddl? Der war raus aus der Sache und kommt nicht wieder rein. Für mich? Pff...
Also gab es keinen Grund es nicht zu tun. Zumindest war ich mir in diesem Moment ziemlich sicher.
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Drug Dealer (Tardy FF)
FanfictionThaddeus Tjarks zieht von Los Angeles nach Miami, um dort zu studieren. Nebenbei bekommt er mit, dass sich Ardian Bora, einer der meistgesuchten Drogenhändler Amerikas, in der Nähe seiner Universität aufhält. Zufällig treffen sie aufeinander, doch...