Kapitel 43

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"Wuahhh",  schreckhaft schreie ich auf, plötzlich klammere ich mich um den Hals von Alexis, mein Herz schlägt wild gegen meine Brust. Was ist hier los?
Ohne die Situation realisieren zu können, gebe ich der Stute den Befehl zu stehen.
"Ruhig Alexis, was ist den los?", Alexis ist plötzlich los galoppiert, scheinbar muss sie was erschreckt haben, was mich zum aufwachen gebracht hat. 

Langsam schaue ich mich um. Erkennen kann ich jedoch nichts. Wir sind in einem Wald, überall stehen Bäume, Büsche oder kleine Pflanzen die sich hier ausgebreitet haben. Ich sollte aufpassen nicht das mich noch andere Menschen entdecken, ich weiß nicht mehr wem ich vertrauen kann und wem nicht. Da ich vermute, dass unter den Menschen sich einige Gegenspieler und Titanenwandler erschienen sind. Gerade nach dem sich die Vermutung, dass Annie der Weiblichetitan ist, sich für richtig befunden hat.

Mittlerweile hat sich Alexis beruhigt und wir bewegen uns wieder in Schritt-Geschwindigkeit weiter. Die Sonne scheint herrlich durch die Bäume, alles glitzert ganz Bunt und der Staub, die Pollen und Blüten werden in der Luft angestrahlt. Es ist so friedlich als gäbe es keine Probleme.

Mal ehrlich, ich hab Angst. Angst davor zu sterben ohne mich von meinen liebsten Menschen verabschiedet zu haben. Angst davor, Levi nicht mehr zu sehen, meine Wahre Identität nicht gefunden zu haben. Angst davor, alleine zu sterben. Ich konnte schon immer schlecht alleine zu sein. Einsamkeit ist so ein unangenehmes Gefühl, was ich versuche zu meiden.

Früher dachte ich, es wäre schlecht mich an Levi zu binden, aber wenn ich so darüber nachdenke, da weiß ich nun, dass ich an Levi schon immer gebunden bin seit ich ihn liebe.
Levi gibt mir so viel zurück. Er schenkt mir Wärme, Geborgenheit, Liebe, Gelassenheit, Schutz und Sicherheit. All das möchte ich ihm auch zurück geben können. Ist es das, was die Liebe besonders macht? Das man sich gegenseitig etwas gibt und nimmt?

Man meint immer, ich bin erwachsen, reif und erfahren. Mag sein, dass ich einiges in meinem Leben erfahren habe, so wie reife entwickelt habe. Doch Liebe, Zuneigung und Gefühle kamen einfach zu kurz, zu kurz um auch in diesem Bereich Erfahrungen zu sammeln. Mit Levi erschaffe ich immer neue Erfahrungen. Ich will auf keinen fall, dass sich daran etwas ändert.

Ich bin dir richtige für Ihn, sonst wären wir schließlich nicht zusammen und ich kann ihm vertrauen, das weiß ich und das tue ich auch. Das wichtigste an einer Beziehung ist vertrauen und Kommunikation. Das ist zwar beides nicht unsere Stärke, doch vertrauen gehört dazu.

Durch das plötzliche stehen bleiben von meiner Stute, lässt mich meine Dissoziation unterbrechen.
Völlig verwirrt schaue ich mich um, "Alexis was hast du". Bis ich erkenne was der wahrscheinliche Grund für ihr stoppen ist. Nicht weit von uns entfernt steht eine alte Dame, vor einer kleinen Hütte. Sie winkt uns zu uns hinüber. "Sollen wir zu ihr Alexis?", doch Alexis läuft einfach los, sicher ist sie kaputt von der ganzen Reise.

Ich bin so dumm. Ich habe die ganze Zeit über nur an mich und Levi gedacht. Ich bin so egoistisch und habe Alexis mich tragen lassen. Dabei hätte sie sicher mehr Pausen gebraucht.
"Tut mir leid, Alexis, gleich kannst du dich ausruhen", flüstere ich ihr zu. Leicht streichle ich ihr über den Hals. Bei der Damen angekommen, steige ich von Alexis ab, sofort schnauft sie tief. Aus Schuldgefühlen lehne ich meinen Kopf gegen ihren.

Schnell wende ich mich allerdings zu der Frau neben mir. "Guten Tag Miss, ich bin weit gereist, mein Name ist (R/N) Zoe."
"Ich sehe schon, du bist teil des Aufklärungstrupps richtig?", frägt sie mich. "Richtig, es herrscht völliges Chaos hinter der innersten Mauer. Das haben Sie sicher mitbekommen.", erkläre ich.

Nickend stimmte die ältere Frau mir zu. "Ja das habe ich nicht überhören können. Komm aber doch erstmal rein, dein Pferd kannst du hier in den Stahl tuen, der ist schon langer her", mit diesen Worten verschwindet sie nach drinnen.
Hier gibt es also doch noch bezaubernde Menschen, die gutes in ihrem Herz tragen.

"Alexis komm, du kannst dich auch erstmal ausruhen", beruhige ich meine Stute.
Tatsächlich war der Stahl leer, doch es gab genug Stroh und Wasser als würde er besetzt sein.
Als Alexis nun drinnen stand, füllte ich ihr etwas Stroh auf und gab ihr genug zu trinken in den Trog.
Was die müde Stute auch sofort annimmt und trinkt.

"Bis später meine liebe", verabschiede ich mich noch von ihr.
Nun folge ich der Frau in ihr Haus, so wie ich sehe, hat sie mir die Haustüre offen gelassen.
Zögerlich betrete ich das große Haus. Von Innen sieht es gemütlich, ganz hell eingerichtete aus. Das habe ich gar nicht erwartet, doch es passt zu der alten Dame.

"Liebes kommst du? Ich bin im Wohnzimmer, einfach den Flur entlang.", ertönt ihre Stimme. Schnell schließe ich die Haustüre und folge ihrer Stimme in das Wohnzimmer.
Viele Kerzen erhellen den Raum, auch dieser ist hell und gemütlich eingerichtet.
Mit einer Couch, zwei Sesseln und einem kleinen Holztisch. Die Sessel haben grüne Samtlehnen und große Armpolster. Die Couch dagegen ist hellbraun und aus Leder. Die hellen Kerzen, wärmen den Raum und lassen es friedlich und auch irgendwie Romantisch wirken.

"Komm setzt dich ruhig zu mir. Ich heiße Mia, ich lebe alleine hier. Du darfst sehr gerne hier schlafen und essen werde ich dir natürlich auch kochen. Sicher bist du ganz hungrig.", erzählt mir Mia.
"Vielen Dank Mia, dass bedeutet mir viel. Ich habe ewig nichts mehr zu essen bekommen." Ich bin so erleichtert, erstmal für vorübergehend einen Schlafplatz zu haben.

"Folg mir doch in die Küche, dann können wir etwas Plaudern, während ich dir das Essen zubereite", sprach Mia. Nickend stehe ich auf und folge ihr den Gang weiter in die Küche.

Eine weile schweigen wir beide, eigentlich lausche ich die ganze Zeit meiner Gastgeberin beim Kochen zu, bis sie plötzlich mich aus meinen Tagträumen holt.
"Zoe hast du gesagt ist dein Nachname?", fragt sie mich. "Richtig, (r/n) Zoe", wiederhole ich meine Worte.
"Darf ich fragen wie du zu deinen Eltern stehst?", ertönt es leise von ihr. "Meine Eltern sind tot, habe ich erfahren. Ich kannte sie kaum, ich wurde in frühen Kindesjahren entführt", erkläre ich ihr. Ich frage mich bloß, warum sie so eine derartige Frage gestellt hat.
Niemand würde doch so aus dem nichts, eine solche intime Frage stellen.

"Also doch. Kann es sein das du eine ältere Schwester namens Hanji hast, die ebenfalls für den Aufklärungstrupp arbeitet?", ihre stimme wirkt aufgeregter und energischer als gerade eben noch. Was weiß diese Frau, was ich nicht weiß?

-

Ich konnte immer noch nicht schlafen. Es ist zwar dunkel aber bis Mitternacht ist noch einige Zeit dazwischen.
Mein letztes Essen habe ich auch schon verputzt, mir bleibt also nichts anderes übrig als abwarten und versuchen etwas zu dösen, wenn schlafen schon nicht klappt. Ich habe mal gelernt, dass man mit der richtigen Atmung viel Kraft sammeln kann. Dazu muss ich Bauch, sowie mein Beckenboden anspannen und tief in den Brustkorb atmen. Das stabilisiert den Körper und aktiviert die Muskeln.

Ich schließe meine Augen, lehne mich an der Wand an und sitze im Schneidersitz. Anschließend spanne ich Bauch und Becken an, damit ich jetzt wiederholte male in meinen Brustkorb atmen kann. Ich merke wie es mich ganz schwer fühlen lässt, bis ich schließlich langsam doch zur Ruhe komme und einschlafe.
Mitternacht, ich darf es nicht verpass-











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Hallo zusammen, ich hab euch nicht vergessen. Bitte verzeiht mir, ich habe ganz schön lange auf mich warten lassen. Meine Ferien waren voll, Private Probleme und Krankheit kamen mir einfach so oft dazwischen.
Außerdem muss ich euch gestehen, dass ich lange nicht wusste, wie diese Geschichte einmal Enden soll, obwohl wir Richtung Ende zu steuern. Doch nun müsst ihr euch keine Sorgen machen, ich habe alles geplant. Ich hoffe nun schnellst möglich zu Updaten um euch an den Finalen Kapiteln dieser FF teilhaben zu lassen.

In liebe
Yuki

21.09.22

Der Mann, der mir egal warWo Geschichten leben. Entdecke jetzt