Kapitel 48

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"Also was ist passiert, nachdem du mich letzte Nacht verlassen hast", möchte Christina nun verstehen.

"Nun ja, Levi hat versucht zu fliehen, doch dieser Kenny, sein Onkel, hat ihn aufgehalten. In diesem Moment kam glücklicherweise ich und konnte Ihn auf Alexis zerren. Da war er schon angeschossen.
Allerdings steckten wir in der Klemme, weshalb ich mich für ihn Opferte und gegen Kenny kämpfte.
In diesem Kampf habe ich mit deinem Dolch, meine Haare abgeschnitten, da Kenny mich an diesen Hochgezogen hatte. Offensichtlich sind längere Haare tatsächlich in einem Kampf nicht optimal.
Jedenfalls, kam Levi mit Lee, der Freund von Hanji übr-", erzähle ich gerade als Lee mir ins Wort fällt. "Wir sind nicht zusammen, es ist etwas kompliziert"

"Jaja wie auch immer. Die zwei retteten mich, allerdings wurde dann Levi und Lee angeschossen. Doch schlauerweise hat Lee verkündigt, dass Levi und ich tot sind. Was bedeutet das diese Nachritt wie ein Lauffeuer sich ausbreiten wird. ", erzähle ich fertig.

Christina nickt schweigsam, bis sie schließlich sagt:" Gut ich verstehe, die kurzen Haare stehen dir trotzdem. Ich danke dir Lee für deinen Einsatz. Das war sehr mutig von euch. Aber wehe ihr macht so einen scheiß wieder, ich kann nicht jeden Tag hier jemanden auf meinem Küchentisch zusammen nähen."

"Ist gut", sage ich und muss nun anfangen zu lachen, vor allem aus Erleichterung.
Auch Lee steigt mir ein und wir lachen gemeinsam heiter.

"Christina wäre es in Ordnung wenn ich hier schlafen dürfte und danach meine Abreise antreten würde? Ich möchte die Mauern wieder verlassen und Hanji davor noch besuchen.", fragt Lee Christina.
"Natürlich, warum möchtest du so schnell gehen?", will die ältere Dame wissen.

"Ich bin hier vielleicht nicht mehr Sicher, da ich bei Kenny bekannt bin, außerdem möchte ich die Deckung von (r/n) und Levi nicht verraten. Gerade jetzt brauchen sie Ruhe.
Da wäre aber noch Hanji, sie ist bestimmt schon Krank vor Sorge. ", beichtet unser Freund.

"Ich verstehe, junge Liebe. So wie bei meiner kleinen hier. Nun gut, dann verrate bitte niemanden von Levi und unserer (r/n) auch nicht Hanji. Allerdings darfst du Hanji Grüße von mir ausrichten, dann wird sie schon verstehen.
Dem Kommandanten Erwin Smith solltest du auch nicht hiervon erzählen, man weiß nie ob im Hauptquartier Spione versteckt sind. Sonst wäre er auch in Gefahr!", erklärt Christina.

"Vielen Dank, ich werde niemanden etwas davon sagen", atmet Lee erleichtert aus.
"Dann komm mal mit Lee, kannst du laufen? Du kannst in dem Gästebett schlafen.", Christina kümmert sich so herzlich um uns, ich bin ihr unglaublich dankbar dafür.
"Es geht schon, danke sehr", erwidert Lee.

Ich setzte mich wieder näher zu Levi heran und streiche sanft mit meinen fingern über seine Wange. Lächelnd stelle ich fest, dass diese immer noch sehr weich ist. Was mein Herz höher schlagen lässt.
Ich greife nach seiner Hand und nehme sie in meine. Meinen Kopf lege ich auf meinem Arm ab, der ebenfalls auf dem Tisch liegt.
Levis Hand habe ich fest zu mir gezogen.

Ohne es selbst zu merken falle ich in einen tiefen schlaf.

-

Es ist wieder Abends.

Draußen geht die Sonne unter. Ich verlasse das Gästebett, welches mir Christina, die Hausdame, zu Verfügung gestellt hat.
Mit vorsichtigen Schritten, verlasse ich das Zimmer und begebe mich Richtung Wohnzimmer. Christina sitzt in Ihrem Sessel und trinkt Tee.

"Oh Lee du bist wach. Möchtest du Tee?", fragt sie mich freundlich.
"Das ist sehr lieb, ich würde mich allerdings auf den Weg machen. Zu Fuß ist es eine weile bis ich am Hauptquartier angekommen bin.", gestand ich ihr.

"Du willst laufen, dass kommt gar nicht in Frage. Ich habe noch ein Pferd im Stall stehen. Er heißt Gismo. Nimm ihn mit, ich kann ihm nicht den Auslauf geben den er benötigen würde. Hanji kennt Ihn, es würde sie freuen wieder seine nussbraunen Augen zu sehen.", wieder einmal ist diese Frau viel zu gütig für diese grausame Welt.

"Wie kann ich dir jemals Danken für all diese Sachen?", frage ich sie, auch wenn ich mir sicher bin das ich die Antwort bereits kenne.
"Mein Junge, ich bin einfach glücklich in meinem Alter, jungen Menschen geholfen zu haben ihr Leben, leben zu können. Mach bitte das beste aus dir und deinem Leben.", ihre Worte sind so sanft und gütig, dass mir kleine Tränen in die Augen steigen.

"Sag den beiden Turteltäubchen alles gute von mir, eines Tages werden wir uns über den Weg laufen", das sind meine Letzen Worte die ich an sie richte.
Nun verlasse ich das Haus und begebe mich zu dem besagten Stahl.

Offensichtlich hat sie auch Alexis versorgt. Ich schnaube lächelnd, die Frau ist der Hammer.
Ich öffne die Box zu Gismo um ihn heraus zu führen.
Langsam lasse ich meine Hand zu seinen Nüstern steigen.
Seine Ohren stellen sich auf, er riecht an meiner Hand.

Die Ohren legt er wieder an und ich darf ihn striegeln.
Anschließend lege ich ihm das Zaumzeug an.
"Freust du dich Hanji wieder zusehen?", flüstere ich ihm zu.

Gismo schnaubt, was mich zum lachen bringt.
Also los geht's, Richtung Hauptquartier.

Die Sonne ist bereits untergegangen, doch es ist nicht mehr weit, ich kann das Hauptquartier erkennen.

Ich kann es immer noch nicht ganz glauben was alles passiert ist.
Dabei kam ich nur wegen ein paar alltäglichen Dingen zurück hinter die Mauern.

Ob Hanji noch verzweifelt ist, da sie nicht weiß ob ich zurück außerhalb der Mauern verschwinde oder nicht?
Ich liebe Hanji, der verrückteste Mensch dem ich jemals in meinen Leben begegnet bin.
Das was das Leben doch aus macht, ist wie viel Kreativität wir in dieses hinein bauen können.
Wie glücklich wir sind, hängt davon ab was wir tuen um glücklich zu sein.

Wenn ich zurück denke, wie öde manche Phasen meines Lebens waren, dann muss ich den Kopf schütteln. Ich hätte so viel mehr aus mir machen können.
So viel.

"LEE", endlich Hanjis stimme.
"Hanji"

Der Mann, der mir egal warWo Geschichten leben. Entdecke jetzt