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Unten im Gemeinschaftsraum angekommen, setzen wir uns vor den Kamin, in welchem das Feuer noch ein wenig flimmerte. Erst jetzt sah ich die Person genauer an und erkannte wer vor mir saß. "George?", flüsterte ich und war kurz davor aufzustehen, doch George hielt mich auf. "Gwendolyn, bitte! Ich will doch nur mit dir reden." 

Es baute sich etwas in mir auf, etwas, das ich seit längerem nicht mehr versprüht hatte. "Du hattest einige Jahre Zeit, mit mir zu Reden du Vollidiot!", schnauzte ich ihn an und er wich ein wenig zurück, ließ meine Hand aber nicht los. "Gwendolyn!" "Nein! Nichts 'Gwendolyn'! Ich hab es satt George, verstehst du! Zuerst sind wir die oberbesten Freunde, dann wie aus dem Nichts, bist du völlig abweisend zu mir und schreist mich an. Und nach ein paar Jahren des Schweigens  willst du wieder, dass alles wieder gut ist. 

Sag mal geht es dir noch gut, oder was denkst du, wer ich bin. Der Trottel vom Dienst der jedem verzeiht oder was? Sicher nicht! Du hättest schon längst kommen können und dich bei mir entschuldigen, ergreifst aber die initiative, wenn ich im Krankenflügel lieg und mir alles draußen in der Kälte abgefroren hab! 

Du hast dich nicht mal gefreut, als ich mit Cedric zusammen war. Du hast nicht ein einziges Anzeichen gemacht, dass du dich ansatzweiße für uns freuen würdest! Klar, jetzt ist es ja auch aus zwischen ihm und mir! Da dachtest du sicher 'jetzt ergreife ich mal die Chance, mich bei ihr zu entschuldigen, die wird mir eh nicht böse sein'! Für wen auch immer du mich haltest, ich bin es nicht! 

Glaubst du wirklich, ich bin so dumm und verzeihe dir, nachdem du mich so verletzt hast, wie es ein 'bester Freund' eigentlich nicht tun sollte! Ich bin wegen dir Tage und Nächte schlaflos herumgegangen , weil mich das so zerstört hat. Ich hab fast nichts gegessen, weil mich dein verhalten so verletzt hat! Und in den Jahren, in denen wir nicht geredet haben, hab ich immer gedacht, jetzt ist der Moment, an dem ich mich überwinden sollte und nochmal mit dir reden sollte. 

Was glaubst du wer du bist, dass ich mich mit dir vertragen würde. Denkst du wirklich, ich könnte dir so schnell verzeihen? Sehe ich etwa so aus?!" Ich holte einmal tief Luft und sah mich um. Viele Gryffindors standen um uns herum und betrachteten das geschehen. Doch es war mir keines Wegs unangenehm. Sollten sie doch erfahren was Sache ist. "Ich werde dir niemals verzeihen Weasley!", mit diesen Worten ging ich aus dem Gemeinschaftsraum raus und betrat das große Treppenhaus. 

Ich Atmete noch mal tief ein und aus. Einzelne Tränen fingen an, über mein Gesicht zu laufen. Es war völlig leise im Treppenhaus. Kein mucks, nichts. Nicht mal die Geister flogen herum. Das einzige was man hörte, waren meine Schritte Richtung Astronomie Turm, zu welchem ich nun ging. Meine Sicht fing an, sich ein wenig zu verschleiern, konnte aber noch soviel sehen, dass ich die Gänge des Schlosses erkennen konnte.  

Am Astronomie Turm schlug mir die kalte Nachtluft entgegen und ich schlang automatisch meine Arme um meinen Körper. Ich setzte mich auf eine kleine Bank, welche am Geländer des Turmes Stand und sah hinab. Ich konnte ein paar Zentauren im Verbotenen Wald ausmachen. Nicht mehr lange und ich würde wieder für zwei Monate nachhause zu meiner Tante und meinem Onkel. Mit meinen Cousinen schwimmen gehen und einfach die Schule für zwei Monate Schule sein lassen. 

Doch leider lagen noch ein paar Monate zwischen mir und den Sommerferien. Ich seufzte.  Weitere tränen kullerten meine Wangen hinab und fielen auf meine Jogginghose, welche ich noch vor dem Schlafengehen angezogen hatte. Doch ich bereute es, ohne einer Jacke hier hoch gekommen zu sein. 

Wie als würde die Welt verstehen, was in mir vorgeht, fängt es an zu schneien. Ich stand auf und lehnte mich ans Geländer. Ich streckte vorsichtig meine Hand aus und fing eine Schneeflocke, wischte mir eine Träne aus den Augen, um sie besser zu betrachten und ließ die kleine Schneeflocke in meiner Hand schmelzen. 

Ich dachte ein wenig nach. Darüber, was passiert ist. Vielleicht hätte ich nicht so überreagieren sollen, doch ich wusste mir nicht zu helfen und da war auch diese Wut. Die kam und ging, mit einem Wimpernschlag und schon war alles aus. Wieso war alles immer so hart? Wieso war denn nicht alles ein Ponyhof? Warum machte ich mir den selbst das leben schwer? 

Ich hätte ihn doch wenigstens mal ausreden lassen können, aber mit mir ist alles durchgegangen und schon fing ich an zu ihn an zu brüllen. Manchmal fragte ich mich, was ich eigentlich konnte. 

Aber lange konnte ich nicht mehr nachdenken, denn ich hörte Schritte auf der Treppe hoch zum Astronomie Turm. Leise drehte ich mich um und blickte in ein Gesicht, welches ich gerade wirklich nicht gebrauchen konnte. WIESO! Warum taucht er denn jetzt auf! Genau jetzt, wo ich mit Tränenverschmiertem Gesicht und komplett zerzausten Haaren dastand und aussah, als wäre ich ein Geist. 

Das war wohl ein schlechter Witz. "Gwen?", seine Stimme ließ mich gleich wieder Wütend werden. Wieso konnte er nicht einfach wieder zurück in seinen Gemeinschaftsraum und mich in Ruhe lassen?! Er hat doch schon genug getan. "Gwenny?" "Nenn mich gefälligst nicht so!", fauchte ich und warf ihm einen Feindseeligen Blick zu. 

I look at you and I feel HOME / George Weasley ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt