Kapitel 1

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Pov Micheal

Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Auch noch die lästigste Aufgabe von allen hab natürlich ich abbekommen.

Ich bin jetzt also ein Babysitter. Anders konnte man das ja wohl nicht bezeichnen.

"Von Mir aus. Aber nur so lange bis die Schulden beglichen sind, dann bin ich wieder weg.", stellte ich sofort klar. Mir war vollkommen bewusst, dass ich einem sehr mächtigen und dominanten Mann Bedingungen stellte, doch ich ließ sicherlich nicht alles mit mir tun und machen.

"Meinetwegen. Wie hoch sind die Schulden seines Alten Theo?"

"50'000"

"Okay, wenn du 15 pro Stunde bekommst und einen 12 Stunden Tag hast, wie lange brauch er da für die Summe Tobias?"

"Ungefähr neun Monate", beantwortete der Sohn die Frage vom Vater.

"Gut, dann kannst du nach den neun Monaten gehen. Dir sollte ja bereits klar sein, dass das ein FULL-TIME Job ist und du keinen Urlaub haben kannst, wenn du das Geld so schnell wie möglich abarbeiten willst"

"Verstanden, Sir", gab ich von mir und versuchte ein Zähneknirschen zu unterdrücken.

"Gut, da du jetzt eine Weile bei uns sein wirst, bekommst du ein Zimmer in der Etage von meinem Sohn. Kost und Loge kriegt du, da du ja keinen Lohn hast. Dafür musst du für die Zeit meinem Rudel beitreten."

"Rudel? Sowas gibt es noch?", fragte ich dümmlich. Es mussten ja nicht alle mitbekommen, dass ich in dieser Hinsicht bereit bestens informiert war. Ich hörte nur ein Seufzen aus der Richtung meines neuen Schützlings.

"Ja du Schwachmat. Hier in der Unterwelt geht es gar nicht anders als mit Rudeln, sonst kannst du die Sicherheit der Organisation komplett vergessen und deine eigene gleich mit. Die Frage ist eher wie du deinen Rang bekommst.", jetzt grinste er wahnsinnig gehässig und ich konnte ein schelmische Funkeln in seinen Augen sehen.

"Wie meint er das?", wendete ich mich direkt an den Boss.

"Es bedeutet, dass ich dir entweder der Rang eines gewöhnlichen Wolfes geben kann, was den Großteil unseres Rudels ausmacht. Laufburschen und einfache Untergebene wenn du verstehst, was ich meine. Oder ich lass dich gegen Hochrangige kämpfen. Beta, Gamma und Delta. Meine besten Kämpfer und treuesten Mitglieder. Das würde allerdings deinen Untergang bedeuten und deinem Dad nicht im Geringsten helfen. Also. Gibst du dich mit dem Rang eines gewöhnlichen Wolfes zufrieden oder legst du es darauf an?"

"Ich bin voll und ganz zufrieden damit. Außerdem nütze ich nichts in meiner Position, wenn ich erst heilen muss", ich biss mir auf die Zunge als ich meine Ausdrucksweise bemerkte. Doch so wie es schien, hatte es nur der Sohn und vielleicht der Vater herausgehört.

"Welchen Rang hat ihr Sohn inne, wenn ich fragen darf?"

"Tsk, dass für einen Omega so ein Aufwand betrieben wird. Das Einzige was der kann ist Chaos verursachen und seine Beine breit machen.", brummte ein Typ von hinten.

"Wer hat dir erlaubt zu sprechen? Theo zeig ihm was mit denen passiert, die sich ungefragt in fremde Angelegenheiten einmischen." Theo reagierte sofort und zerriss dem Kerl mit einer schnellen Bewegung das Hemd. Im Bruchteil einer Sekunde trat der Alpha an ihn heran und zog seine Krallen über seine nun freigelegte nackte Brust. Der Typ keuchte überrascht auf und sah geschockt auf seinen Oberkörper. Mit schmerzverzerrtem Gesicht krümmte er sich zusammen.

So wie es aussah, war er nun für sein Leben gezeichnet. Ich glaubte jedenfalls nicht daran, dass diese Art der Verletzung jemals wieder restlos heilen würde. Auch wenn die heutige Gesellschaft nur noch wenig mit damals zu tun hatte, war eine solche Zeichnung immer noch ein Art Brandzeichen für Aussätzige oder Verbrecher. Sowas sollte nie leichtfertig vollzogen werden, da die Menschen nach wie vor sehr abergläubisch waren.

UntergrundwölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt