pov Tobias
Durch ein extrem lautes Geräusch schreckte ich aus meinem Schlaf auf was sich als eine echt schlechte Idee erwies. Sofort überfiel mich ein stechendender Schmerz im Frontallappen und ich musste zusammen reisen nicht gleich wieder ins Bett zurückzufallen, denn ich hatte die Befürchtung mich von der schnellen Bewegung übergeben zu müssen. Der weckende Krach entpuppte sich als meine Kaffemaschine in der Küche.
Wer zum teufel macht jetzt Kaffee?!
Mühseelig quälte ich mich aus dem Laken und kroch fast in die Küche, um den beschissenen Störenfried zu köpfen und den nervigen Lärm zu ersticken.
In der Küche erwartete mich ein nur im Handtuch verhüllter, mit nassen offenen Haaren und mit einer dampfenden Kaffeetasse in der Hand an der Küchezeile lehnender Michael. Sein Blick war amüsiert und überrascht zugleich.
"Guten Morgen Prinzessin oder sollte ich lieben Guten Mittag sagen? Ist ja bereits nach 12. Siehst ganz schön scheisse aus. Hast du wenigstens schon die Tablette genommen, die ich dir ans Bett gestellte hatte?", zog er mich auf, doch hatte er zum Ende hin einen besorgten Blick.
"Ich war so von dem unsanften Wecken geplättet, dass ich nicht wirklich auf meine Umgebung achten konnte. Außerdem was machst du hier?", giftete ich zurück und versuchte mich irgendwie vor ihm aufzubauen, doch meine Kopfschmerzen ließen das nicht zu.
"Du hast mich doch angefleht dich nicht allein zu lassen und bei dir zu bleiben, nachdem du dir die Seele aus dem Leib gekotzt hast. Ein sehr amüsanter Anblick übrigens", grinste er mich überlegen an.
Ich konnte mich an die Tatsache, dass er bei mir war nicht wirklich erinnern, aber das Brechen glaubte ich ihm aufs Wort, denn der Geschmack von Galle und das Gefühl von wieder-hoch-gekommenes breitete sich in meinem Mund aus, sodass mir gleich wieder schlecht wurde. Leider konnte ich den Reiz nicht unterbrechen und machte sofort kehrt und stürmte in mein Badezimmer. Dort meinte sich mein bereits leerer Magen nochmal dreimal umzustülpen. Das dabei nichts kam musste ich wohl nicht extra erwähnen.Alle vier von mir gestreckt, sankt ich erschöpft auf den Fließenboden und mittlerweile fühlte ich mich wie von einem Panzer plattgefahren.
Sich nähernde Schritte suchten meine Aufmerksamkeit. Über mir stand Michael gebeugt und hielt mir ein Glas Wasser und eine Tablette hin. Leider stand er und sein Handtuch an meinem Fußende, so dass ich mir kein Bild von seiner 'Ausstattung' machen konnte. Das hätte mein Leiden ungemein versüßt.
"Hier nimm die. Ich habe dir was leichtes zum Essen gemacht, damit dein Magen nicht weiter randaliert. Außer Alkohol hat der gestern ja nicht viel zu sehen bekommen.", erklärte er mir und half mir in eine sitzende Position. Ich schluckte unter seiner Aufsicht die Tablette und zeigte ihm provokativ den leeren Mund, als wäre ich ein Patient, der nicht so gern seine Medikamente nehmen wollte. Er schüttelte nur den Kopf und ging einfach.
Was soll das jetzt? Erst Helfen und dann abhauen? Ich verstehen den Typen einfach nicht.
Ich zog mich mühsam wieder auf die Beine und wankte an der Wand Halt suchend wieder in die Küche. Dort erwartete mich ein Kater-Festmahl.
Salziges Knabberzeug. Eine Hühnerbrühe mit ein Paar Nudeln. Kamillentee. Basetabletten... Basetabletten?
"Was soll ich mit den Basetabletten?"
"Die sind für deinen Magen. Der ist mit Sicherheit nach gestern etwas Übersäuert und so kannst du den pH-Wert wieder auf einen höheren Wert bringen und du bekommst kein Sodbrennen.", ließ er den Möchtegern-Arzt raushängen.
"Wenn du meinst", ich setzte mich auf meinen Platz und schlürfte mit dem Löffel meine vorgestellte Suppe. Sie war erstaunlich lecker und wohltuen. Nebenbei schob ich mir ab und zu Salzgebäck in den Mund. Michael ist zu meinem Leid wieder angezogen und beobachtete mich schweigend.

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Untergrundwölfe
WerewolfIn einer Welt, in der das Wolfsgen durch mangelnde Nutzung und gesellschaftlicher Weiterentwicklung immer weiter in den Hintergrund gedrängt wird und biologisch verkümmert, gilt es als verheisungsvoll, wenn man jemanden in seinen Reihen hat, der sic...