pov Michael
Wutentbrannt verließ ich sein Appartement und ging zurück in meine kleine Wohnung. Meine Emotionen waren ein totales Durcheinander. Es war eine Mischung aus Wut, Selbstzweifel und einem warmen Gefühl welches ich Akuro zuschrieb.
Seit Tobias ihm einen Namen gegeben hatte, wuchs seine Präsenz in mir und sein Einfluss auf meinen Körper. Er drängte sich regelrecht in die Nähe der Oberfläche, damit er selbst über Tobias wachen konnte. Mir vertraute er dabei wohl nicht.
Wieso gerade jetzt?
Auf meinen Schultern lastete immerhin nicht nur mein Schicksal, sondern auch die Zukunft meiner ganzen Familie! Es wurde Zeit endlich klare Verhältnisse zu schaffen, denn so konnte das nicht weitergehen.
Zornig und frustriert stürmte ich ins Badezimmer und starrte auf dem Waschbecken abgestützt in den darüber hängenden Spiegel. Meine grünen Augen blickten Funken sprühend aus dem Spiegel zurück.
"Akuro wir müssen dringend reden", knurrte ich und riss dabei an unserer Verbindung damit er mir antwortete. Entweder schien er dazu im Moment jedoch absolut keinen Bock zu haben oder er schwebte immer noch nach dieser Nacht auf Wolke sieben. Das machte mich nur noch wütender.
"Ich hab die Schnauze von dir und deinen Spielchen gestrichen voll!", brüllte ich mein Spiegelbild an. Wieder ignorierte er mich und ich nahm eine Stimmung in mir war, die einem "Tsk" verdammt nahe kam.
"Bist du etwa eingeschnappt, weil ich mich und somit auch dich ab jetzt von Tobias fern halte? Ist es Das?", endlich sah ich ein kurzes rotes Flackern in meinen Augen, doch das verschwand so schnell wie es gekommen war.
"Ich kann dich doch verstehen und mir geht es auch so, aber wir können nicht. Nein, wird dürfen nicht. Denk an unserer Familie. Das Geld was Dad dem Alpha schuldet. ", murrte ich meinen gegenüber hinter dem Glas an. Dieser zeigte mir nur mit seinen rötlichen Augen, dass er jetzt ganz Ohr war.
"Du weißt nicht mal, ob Tobias genauso empfindet wie wir oder ob er nur seinen Spaß mit uns haben will....", bevor überhaupt weiterreden konnte, unterbrach mich ein empörtes Jaulen. Das war absolut komisch, denn ich war es der jaulte, also fiel ich mir ja eigentlich selber ins Wort. Aaaahh, verdammt ich habe keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen! Ich musste Akuro klar machen, dass er sich nicht Hals über Kopf in Tobias verlieben konnte. Das würde unser Ende und die Enthüllung unseres Geheimnisses bedeuten.
Ein erneutes schon fast herzzerreißendes Wimmern drang wieder über meine Lippen und ich wusste, dass es nicht von 'mir' kam. Ein Welle von Trauer-Gefühlen überrollte mich und ich sackte luftschnappend auf meine Knie.
Es waren Akuros Gefühle und der Schmerz der Unsicherheit, ob seine Gefühle jemals erwidert werden würden oder nicht. Doch dann spürte ich wie er versuchte eine Verwandlung zu erzwingen. Ich gab mein Bestes um sie zu verhindern.
Es tat weh.
Verdammt weh.
Es war schlimmer als beim aller ersten Mal. Mit Müh und Not schleppte ich mich zur Tür, um sie von innen zu versperren. Zum Glück gelang mir das, doch auf meinem Weg dorthin stürzte ich mehrfach zu Boden, wenn ein Gliedmaßenknochen für die Transformation brach.
Jedes Mal wenn ein Köperteil sich in Richtung Wolf verformte, versuchte ich es sofort rückgängig zu machen.
"Ich will zu ihm!", knurrte es in meinem Kopf.
Woher kam die Stimme?
Wessen Stimme war das?
"Meine, du Vollidiot"
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Untergrundwölfe
WerewolfIn einer Welt, in der das Wolfsgen durch mangelnde Nutzung und gesellschaftlicher Weiterentwicklung immer weiter in den Hintergrund gedrängt wird und biologisch verkümmert, gilt es als verheisungsvoll, wenn man jemanden in seinen Reihen hat, der sic...