Kapitel 22

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pov Tobias

Nun standen wir hier. Vor der Tür zu dem Büro meines Vaters. Ich hörte bereits nervösen, aufgebrachten und wütend-schweren Schritten auf dem Parkettboden. Schwer schluckte ich und versuchte meinen Mut irgendwo tief in mir drin zu finden.

Etwas Schweres und warmes legte auf meine Schulter und drückte bekräftigend zu. Ich sah leicht nach oben. Dort erblickte ich ein zweifarbiges Augenpaar. Augen deren Farben heller strahlten als alle Smaragde oder Rubine auf der ganzen Welt zusammen. Ihr Blick löste in mir eine wohlige Welle an Geborgenheit und Sicherheit aus, die ich gerade einfach brauchte. Nun konnte ich den Mut aufbringen meinem Erzeuger gegenüber zu treten.

Ich klopfte am schweren dunklen Holz der Tür und wartete auf das Zeichen, damit ich eintreten konnte. Lange musste ich mich nicht gedulden, denn ein geknurrtes "Herein", erlaubte mir einzutreten.

Dicht gefolgt von Michael betrat ich das Büro. Dort erwarteten mich mein Vater, Theo, und der junge Miller. Mit ihm hatte ich nicht gerechnet. Viele Fragen rauschten mir durch den Kopf:

Was machte er hier?

Wann traf er hier ein?

Ist er nachtragend wegen den Geschehnissen in seiner Biker-Bar?

Was will er vom Alpha oder gar von mir?

"Du hast uns warten lassen! Ich habe vor einer halben Stunde nach dir schicken lassen!", begrüßte mich mein alter Herr sehr erfreut mich zu sehen.

"Ich bin gerade erst aufgestanden und musste mich noch fertig machen. Ich haben wegen dir schon auf mein Frühstück verzichten müssen.", fuhr ich ihn an.

"So wie es scheint hat Ihr Sohn keinen Respekt vor Ihnen Alpha McDarvey und das bei seinem Rang", spottete nun Jonathan Miller von seinem Platz auf dem Sofa.

"Du wagst es mich in der Anwesenheit eines anderen Alphas bloß zu stellen. Und nicht zu vergessen, dass du dich auf seinem eignen Revier so unreif verhalten musstest. Du kannst froh sein, dass er den Vertrag mit uns nicht für ungültig erklärt. Was gedenkst du dagegen zu tun, wenn es doch so gekommen wäre? Hm?", mein Vater packte mich an meinen blonden Haaren am Hinterkopf und zog daran, sodass ich zu ihm aufblicken musste.

"Sag mir Tobias, was hättest du dann getan? Was hätte dein schlaues Köpfchen dann ausgespuckt?", sein Griff wurde fester und ich musste schmerzhaft aufzischen.

"Er könnte den Vertrag gar nicht auflösen. Das verbietet ihm das Kleingedruckte, denkst du ehrlich ich sei so blöd und würde mein eignes Verhalten in den vom mir selbst ausgestalteten Verträgen, nicht berücksichtig. Du müsstest mich besser kennen, Vater", spuckte ich ihm schon fast abwertend entgegen.

"Du kleiner...", setzte er an wurde aber gleich darauf unterbrochen.

"Mein Guter Rafael, wir können das Ganze ganz einfach vergessen. Es gibt nur eine Sache die ich will. Wenn du sie mir gibst, ziehe ich ohne weiteres ab und halte auch weiter unsere Abmachungen ein.", kam es ganz ruhig vom ledernen Möbelstück. Mein Vater richtete sich etwas auf und sah zu dem anderen Alpha in diesem Raum.

"Was verlangst du? Du bekommst alles außer Tobias.", entgegnete mein Dad.

"haha, der ist auch das letzte was ich will.", Jonathan lachte kurz auf und brauchte etwas bis er sich wieder beruhigt hatte.

"Ich will ihn!", sein Blick und seine Hand richteten sich auf eine Person hinter mir.

Es war als würde mein Blut in meinen Adern gefrieren.

Er wollte mir die derzeit wichtigste Person in meinem Leben nehmen.

Meinen Michael und dazu Akuro.

Das konnte er nicht machen.

UntergrundwölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt