POV Tobias
Was fiel Theo ein ihm einfach den Zugang zu meinem Apartment zu geben?! Das hatte er doch bei keinem der anderen Deppen gemacht.
Naja ein Vorteil hatte es, da konnte er mir immer Frühstück machen. Das Omelett war der Hammer. Aber das sagte ich ihm natürlich nicht, sonst bildete er sich noch etwas darauf ein.
„Also wo soll es als erstes hin gehen, wenn du shoppen willst?", fragte mich der Basset und sah mich unbeteiligt an.
„Zu erst muss ich ins 'Jonas', da kommen heute meine Bestellungen an, danach ins 'Flowers' um die passenden Accessoires dazu zu finden. Vielleicht hat George auch neue Schuhkollektionen da", plapperte ich vor mich her in der Hoffnung einen genervten Laut von ihm zu bekommen, doch dem war nicht so.
„Na dann. Da ich bezweifle, dass du mit den Öffentlichen fährst, musst du ja ein Auto haben. Also her mit dem Schlüssel", er hielt mir seine ausgestreckte Hand entgegen und verlangte nach dem Schlüssel meines geliebten Porsches.
Augen verdrehend ging ich zur Kommode und holte besagten Schlüssel aus einer Holzschale heraus.
„Hier", warf ich ihm unverfroren zu. Mein Gebet, dass er nicht fangen konnte wurde leider nicht erhört, denn natürlich hatte er hervorragende Reflexe. Ausgehfertig drehte ich mich zu ihm und sah ihn mit erwartungsvollem Blick an. Die Arme vor der Brust verschränkt, ungeduldig mit einem Fuß wippend, blickte ich zwischen der Tür und ihm hin und her.
"Erwartest du jetzt von mir dir die Tür zu öffnen, Chihuahua?", nun sah er mich mit einem wissenden Grinsen an. Er ging zur Tür und stieß diese auf. Ich war nicht ganz über die Türschwelle hinaus, da schlug mir das Brett vor die Nase.
"Hey was soll das?", keifte ich ihn an, doch er zuckte nur mit den Schultern.
"Du hast zwei gesunde Hände und Arme und so schwer ist eine Tür nun auch wieder nicht. Also wenn du beim shoppen keinen Stress haben willst, solltest du dich etwas beeilen.", er stand bereits im Fahrstuhl und winkte mit meinem Autoschlüssel.
Ich hatte keine Zeit groß darüber nachzudenken und hechtete zum Fahrstuhl, um diesen noch zu bekommen. Meine Hand fand sich zwischen den beiden Metalltüren und mit der anderen lehnte ich mich dagegen. An die erneute Öffnung der Türen durch meine Störung hatte ich nicht näher nachdacht. Dementsprechend verlor ich das Gleichgewicht und kippte mit einem uneleganten Aufquieken nach vorn. Erstaunlicher Weise küsste ich nicht den Boden, sondern wurde von zwei starken Armen aufgefangen.
Ich blickte auf und verzog sofort mein Gesicht, als ich in ein bestimmtes freches Grinsen sah.
"Nicht so stürmisch Prinzessin"
"Tsk. Das ist doch nur deine Schuld.", Micheal sah mich belustigt an, doch ich riss mich von ihm los.
Meine Sachen waren nun zerknittert und ich musste diese und meine Haare neu richten.
Der würde noch merken, über wen er sich hier lustig machte. Das gab Rache.
Unten in der Tiefgarage angekommen, staunte mein Bodyguard nicht schlecht, als er die ganzen teuren Autos sah.
"Na, Pluto mach den Mund zu dein Sabber läuft noch aus.", ich bekam keine Reaktion. Ich sah in der Ferne die Warnleuchten meines Wagens blicken. Er ist wohl doch etwas pfiffiger als ich erwartet hatte. Der letzte Babysitter war da viel hilfloser.
"Du musst mich zu deinen Läden navigieren. Ich weiß nicht wo die sind", erklärte er mir.
"Bist wohl nicht so oft in den besser betuchten Stadtvierteln unterwegs, hä?"
"Nein ganz und gar nicht, aber ich habe diese Art der Statusrepräsentation auch nicht nötig. Ich kann anderweitig überzeugen", konterte er ganz beiläufig.
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Untergrundwölfe
WerewolfIn einer Welt, in der das Wolfsgen durch mangelnde Nutzung und gesellschaftlicher Weiterentwicklung immer weiter in den Hintergrund gedrängt wird und biologisch verkümmert, gilt es als verheisungsvoll, wenn man jemanden in seinen Reihen hat, der sic...