pov Jonathan
Nachdem Michael mit der nervigen Ratte aus meiner Bar verschwanden, konnte ich immer noch nicht glauben was sich gerade hier abgespielt hatte.
Dieser großgewaschene braunhaarige und grünäugige junge Mann hatte sich meinem Alphabefehl wiedersetzt. Er zeigte keinerlei Reaktion auf meine Worte. Meine Aura. Meine Macht. Nicht einmal ein Zucken war zu sehen.
Er hatte nur Augen für den blonden blauäugigen Bastard, der mir meine ganze Tour versaut hatte. Aber nein, das ist falsch. Mein Plan ging zur Nichte, weil ein verfluchter räudiger Köter meinte, diese läufige Prinzessin beinahe in den Hals beißen zu müssen.
Wütend knurrend drehte ich mich zu dem immer noch auf dem Boden kriechenden Delta um und sah ihn mit böse funkelnden Augen an.
"Du elender Versager. Habe ich dir nicht gesagt du kannst zwar mit dem kleinen deinen Spaß haben, aber du sollst keine bleibenden Spuren hinterlassen? Was hast du dir dabei gedacht seinen Hals beinahe zu markieren. Hm?", ich ging langsam auf ihn zu. Meine Aura war mittlerweile so erdrückend, dass alle um mich herum auf die Knien gehen mussten. So sah ich das gern und es gab meinem angekratzten Ego auch wieder einen Schubser nach vorn.
"Alpha... I-ich... Es... es ist mit mir durchgegangen. Dieser Kerl war einfach unwiderstehlich. Schließlich wollte er es auch", erklärte er sich.
"Du Vollidiot. Der war doch nicht an dir interessiert. Dem ging es einzig und allein darum seinen Bodyguard eifersüchtig zu machen. Da war ihm scheiß egal mit wem das war. Dieser kleine Wichser hatte tatsächlich vorher geplant, das mit mir zu machen. Da musste ich der Prinzessin leider ein Strich durch die Rechnung machen. Doch du mein lieber Delta hast auch mir das Spiel versaut. Ich hatte den Bodyguard gerade soweit, dass er sich von seinem kleinen Schützling abwenden würde, doch du musstest mit deinem Übermut dessen Beschützerinstinkt triggern.", knurrte ich in an und konnte mich noch davon abhalten ihm die Kehle aufzuschlitzen. Ich nahm meine Selbstbeherrschung zusammen und kehrte ihm den Rücken.
Die Bar hinter mir lassend kehrte ich zurück in das Hauptquartier meines Rudels bzw. zurzeit gehörte es noch meinem Vater. Da der Weg nicht weit war ging ich zu Fuß. Das beruhigte auch meine angespannten Nerven.
Kaum durch den Eingang getreten, kam mein Dad auch schon auf mich zu.
"Und meine Junge? Wie ist dieser Tobias?", wollte er sofort wissen. Wirklich nachvollziehen konnte ich sein Interesse an dem viel zu zierlichen Typ nicht. Der würde zerbrechen, wenn ich einmal mit ihm angefangen hätte.
"Keine Ahnung. Für mich ohne wirkliches Interesse.", gab ich ihm nur zu verstehen.
"Wie bitte? Er war dir doch mehr als nur zugetan. Wenn du dich mit ihm einlässt, hätten wir das mächtigste Rudel auf unserer Seite und alle ihre Geschäfte dazu", erklärte er mir aufgebracht.
"Was hat dieser Junge mit den Geschäften der McDarvey zu tun?", wurde ich nun neugierig.
"Alles mein Junge. Einfach alles. Dieses Kind hat ein eidetische Gedächtnis und kennt alle Inhalte sämtlicher Geschäfte und Verträge, die sein Vater jemals geschlossen hat, wenn nicht sogar die seines Vorgängers. Wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir diesen jungen Mann in unsere Finger bekommen, um jeden Preis. Er war doch beim Essen so versessen darauf deine Aufmerksamkeit zu erhalten, was ist passiert? Du musst ihn auch nicht heiraten, nur soweit an dich binde, dass wir sein Gedächtnis für uns nutzen können.", redete mein Vater auf mich ein.
"Dad, dieser Junge war nie am mir interessiert, mal ganz geschweige davon, dass er absolut nicht mein Typ ist. Nein. Der wollte nur seinen Bodyguard eifersüchtig machen, weil dieser wohl nicht auf seine Anmachen reagiert wie Tobias alte Beschützer. Außerdem ist dieser Bodyguard viel interessanter als ein eidetische Gedächtnis eines Omegas. Dieser junge Mann konnte sich ohne große Mühen meinem Alpha-Befehl widersetzen und war wie in Trance als sein kleiner Schützling in Gefahr geriet. Animalisch würde ich es beschreiben.", setze ich meinen Vater in Kenntnis.
DU LIEST GERADE
Untergrundwölfe
WerewolfIn einer Welt, in der das Wolfsgen durch mangelnde Nutzung und gesellschaftlicher Weiterentwicklung immer weiter in den Hintergrund gedrängt wird und biologisch verkümmert, gilt es als verheisungsvoll, wenn man jemanden in seinen Reihen hat, der sic...