Kapitel 14

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pov Tobias

Nach der Nerven aufreibenden Situation, in der mir der Wolf mir widersprüchliche Signale sendete, lag ich nun hier in Michael Bett. Ein schwerer schwarzer Wolfskopf fixierte mich in meiner Position. Blutrote Augen fingen meinen Blick ein.

Akuro.

Nur er war gerade anwesend. Irgendwie machte es mich etwas traurig, doch es bestärkte mich auch in meinen Plan ihn in jederlei Hinsicht eifersüchtig zu machen. 

"Hat es einen bestimmten Grund warum Mikey nicht da ist?", fragte ich frei heraus und ein kurzes Lidzucken war in den glühenden Augen zu sehen. Er nickte. 

"Hat es mit dem zu tun was er mir heute morgen gesagt hat? Abstand zu mir halten und so?", er sah mich traurig an und nickte dann mit verschlossenen Augen. Ich konnte eine Art aufseufzen vernehmen. er schien mit der Tatsache ganz und gar einverstanden zu sein.

"Dir gefällt das wohl nicht?", als Antwort bekam ich ein verächtliches Schnaufen, nach dem Motto 'Was denkst du wohl?'.

"Aber hält er auch dich komplett von mir fern? Obwohl, wenn ja würdest du jetzt nicht hier liegen, richtig?", nun schleckte er mir bestätigend über die Wange. Leider konnte er mir nicht antworten und es machte den Anschein als wollte er das auch nicht. Er schnüffelte etwas mit seiner Nase an meinem Hals bis er meine Haut mit seiner nassen kalten Nasenspitze anstupse. Ein Gänsehaut schmückte nun die entsprechende Stelle. Ihn schien es zu amüsieren, denn sein Blick wurde leicht erheitert.

"Machst du dich lustig über mich? Ich wette dir würde auch eine Gänsehaut entstehen, wenn ich etwas nasses und feuchtes an deine Haut bringe, wenn du in menschlicher Gestalt hier liegen würdest. Wie wäre es mit meiner Zunge. Ich bin sehr geschickt mit ihr", grinste ich ihn mit dem zum Angebot passenden Blick an. Er schien mir ernsthaft darüber nachzudenken, doch dann schüttelte er energisch den Kopf. Es war als versuchte er seine Kopf vom schmutzigen Gedanken zu befreien. Es war schon recht niedlich wie der große Wolfe sich bemühte Herr seiner Gedanken zu bleiben. 

Ich streckte meine Hand aus und streichelte ihm über den Kopf, dabei achtete ich genau darauf nicht seinen Ohrmuschel zu kraulen. Wie ich lernen musste, wollte beide nicht dort berührt werden. Der regelmäßige Atem von ihm zeigten mir, dass er eingeschlafen sein musste. Der Rhythmus seines leichten Schnarchen lullte mich immer weiter ein bis ich selber ins Traumland wegdämmerte.

***

Am nächsten Morgen wachte ich durch einen kalten Luftzug auf. In der Hoffnung einen warmen Körper neben mir vorzufinden, griff ich doch leider ins Leere. Er war weg. Einfach aufgestanden und hat mich hier ohne Decke liegen gelassen.

"Steh auf! Dein Dad sucht nach dir", donnerte mir eine tiefe Stimme aus einem anderen Raum entgegen. Er war schlecht gelaunt, dass konnte ich sofort sagen.

"Willst du mir nicht beim aufstehen helfen?", flirtete ich mit meiner heißesten Morgenstimmer.

"Nein, danke. Außerdem hast du zwei gesunde Beine", brummte er und ging dann einfach aus dem Raum.

"Tsk, so einfach gebe ich nicht auf", flüsterte ich zu mir selbst, nicht wissend ob er mich verstanden hatte oder nicht. Jetzt konnte ich nur hoffen, dass er es ignorierte oder wirklich nicht vernommen hatte. Um nicht noch mehr Ärger zu bekommen, schwang ich mich aus dem Bett und trottete in mein Apartment. Dort zog ich mich um und hoffte darauf, dass ein gewisser jemand mir ein schönes Frühstück kredenzte. 

Zu meinem Leid, nahm er seine Aufgabe aber nicht wahr sondern wartete stattdessen vor meiner Haustür draußen im Flur auf mich. Wenn er nicht lautstark geklopft hätte, wäre mir das nicht mal aufgefallen. 

UntergrundwölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt