pov Michael
Zusammen mit meiner Familie saß ich am Wohnzimmertisch und half meinen Geschwistern bei ihren Hausaufgaben. Ich hatte vier an der Zahl.
Lena, 18 und gerade in ihrem Abschlussjahr.
Kai, 14 in der 8. Klasse und nicht der Beste in den Naturwissenschaften.
Moritz, auch Mo genannt, 9 und wechselte bald an die weiterführende Schule und Sina, die jüngste mit 4. Sie malte gerade eine Blume.
Mein Vater steht in der Küche und kochte für uns das Abendessen, als es plötzlich an der Haustür klingelte.
"Mikey kannst du bitte kurz nach dem Essen schauen? Dann gehe ich kurz zur Tür", rief er aus der Küche
"Ja klar", ich stand auf und ging zu dem Essen, welches gerade auf dem Herd köchelte.
Ich höre wie die Tür auf ging und roch sofort, dass dort jemand stand, der ein sehr teures und aufdringliches Parfüm trug. Allein aus Gewohnheit schob ich mir meinen schulterlangen Haare hinter das zu Tür zeigende Ohr und lauschte, was dort besprochen wurde.
"Mr. Fillmor, Sie sind mit ihren Schuldenzahlungen deutlich im Rückstand. Unser Boss wird da nicht mehr lange drüber weg sehen und Sie wissen was Ihnen blüht, wenn wir unser Geld oder Wert-entsprechendes nicht in spätestens einer Woche erhalten", knurrte eine tiefe Stimme und ich hörte meinen Vater nur hart schlucken.
"Ich... ich habe aber gerade nicht so viel Geld, der Laden fängt gerade erst wieder an zu laufen. Bitte können wir da nicht zu einer Einigung kommen?"
"Es tut uns leid, aber das ist nicht möglich. Wenn Sie kein Geld haben, dann etwas anderes. Sie haben doch eine hübsche Tochter. Die kann für Sie die Schulden abarbeiten", die dreckigen Hintergedanken trieften nur so aus seinem Angebot. Eine Gänsehaut lief mir über den Rücken bei dem Gedanken was da gerade vorgeschlagen worden war.
"Auf gar keinen Fall. Ich werde bis nächste Woche alles irgendwie zusammen kratzen können, aber lassen Sie die Finger von meiner Tochter", erwiderte mein Vater und schlug ihnen die Tür vor der Nase zu.
Er kam zurück in die Küche und sah an meinem Blick, dass ich alles gehört hatte.
"Wir reden später darüber, wenn die anderen im Bett sind", flüsterte er in dem Wissen, dass ich ihn verstanden hatte. Ich nickte nur unauffällig.
Warum ich so gut hören und riechen kann, stellte sich jetzt doch sicherlich die Frage. Ja, das hängt mit einem ganz bestimmten Gen zusammen.
Dem Gen Lupus.
Vor vielen Jahrhunderten war ein Teil der Menschheit in der Lage sich in Wölfe zu verwandeln. Damals lebte man in Rudeln mit strikten Strukturen und Hierarchien.
Doch heute ich das anderes.
Durch Vererbung, Weiterentwicklung und den gesellschaftlichen Wandeln sind die Eigenschaften des Gens immer weiter ausgedünnt worden. Das bedeutet, dass mittlerweile fasst alle Rückstände des Gens in sich tragen, aber nur wenige auch wölfische Eigenschaften besitzen. Solche sind zum Beispiel ein gutes Gehör oder ein guter Geruchsinn. Manch einer kann auch Klauen entwickeln. Ein komplette Transformation wurde aber seit Jahrhunderten nicht mehr dokumentiert.
Rudel gibt es heute auch keine mehr. In manchen Firmen existiert zwar eine gewisse Befehlshierarchie, doch keine festen Ränge. Einigen Menschen sieht man gewisse äußerliche Merkmale an, an denen man früher den Rang hätte fest machen können, doch heute wurde das nicht mehr so eng gesehen.
Ich glaube mit meinen fast zwei Metern Körpergröße und meinem gut trainierten Körper wäre ich mit Sicherheit ein Beta gewesen.
Es wird gemunkelt, dass die einzigen die noch ein echtes Rudelleben praktizieren, die Gangster im Untergrund der Stadt sind. Für mich würde es zumindest Sinn ergeben, da nur so eine gewisse Sicherheit gewährleistet werden kann. Aber wie dort die Ränge verteilt worden wusste ich leider nicht.
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Untergrundwölfe
Hombres LoboIn einer Welt, in der das Wolfsgen durch mangelnde Nutzung und gesellschaftlicher Weiterentwicklung immer weiter in den Hintergrund gedrängt wird und biologisch verkümmert, gilt es als verheisungsvoll, wenn man jemanden in seinen Reihen hat, der sic...