22. Werwolf

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Vanessa

Der Schmerz in meinem Unterleib, den Eric ertastet hatte war jetzt auch vorhanden, wenn niemand darauf drückte. Erst dachte ich, ich würde meine Tage bekommen aber das trat nicht ein. Schon seit Tagen nicht.

Dieser Schmerz hatte mich auch diese Nacht geweckt und jetzt saß ich in der Küche und schlürfte mein Blut. Es half in irgendeiner Weise.

„Abend."

Ich sah auf. Sorin. „Hey.", erwiderte ich. Er ging ebenfalls an den Kühlschrank und fragte dann: „Darf ich mich zu dir setzen?" Ich nickte und nahm einen weiteren Schluck.

„Wie ist der Keller?", fragte ich. Er lächelte leicht und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Seine makellose Haut kam zu Vorschein. „Ganz nett. Sein Zimmer neben den Folterkammern zu haben mach gar keine Angst.", erwiderte er und lehnte sich leicht zurück.

„Tut mir übrigens immer noch leid.", sagte er und sah mich an. „Schon okay. Sonst wäre ich nicht geworden wie ich bin und eigentlich finde ich das Vampirleben sehr entspannt.", erklärte ich. Er lachte und nahm einen Schluck. „Da bist du sicher die Einzige. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Verwandlung angenehm ist.", erwiderte er. „Nein, das ist sie nicht. War auch eher ein Scherz. Aber ist wirklich schon vergessen. Ich erinnere mich kaum.", sagte ich und lächelte leicht.

„Warst du es wirklich nicht? Das mit Sanji?", fragte ich nach einer Weile. Er schüttelte den Kopf. „Ich war hier. Wann soll ich das getan haben? Ich war doch immer an Atayos Seite.", erklärte er und sah dabei verdammt ehrlich aus. „Ich glaub dir.", sagte ich und lehnte mich etwas über den Tisch. „Du warst doch sicher auch nur ein Bad Boy wegen Atayo.", sagte ich und kicherte. Sorin sah mich an und schmunzelte leicht. „Kann gut sein.", erwiderte er.

„Wie bist du aufgewachsen?", fragte ich neugierig und setzte mich auf meine Füße. Er sah mich wieder an und erwiderte: „Du bist die erste, die das fragt." „Die anderen hassen dich ja auch.", erwiderte ich. Er lachte leicht. „Stimmt.", murmelte er.

„Du bist anders als sie.", sagte ich und musterte ihn leicht. „Deine Narbe heilt nicht.", stellte ich fest. Er nickte. „Das stimmt. Nur oberflächliche Wunden heilen bei mir.", erklärte er. „Warum?", fragte ich. „Weil ich kein Rein-Blut bin.", erwiderte er.

„Ich auch nicht.", sagte ich und legte den Kopf schief.

„Mein Vater ist ein Werwolf.", erklärte er.

„Wow. Okay, das wird mir jetzt zu krass.", rief ich und stellte meine Tasse weg. „Aber du bist unter Vampiren aufgewachsen?", fragte ich aufgeregt. Er nickte. „Meine Mutter hat meinen Vater verlassen. Er war recht brutal. Außerdem hat er während des Krieges die falschen Entscheidungen getroffen.", erklärte er. „Deine Geschwister?", fragte ich. „Alle eiskalte Vampire.", erwiderte er.

„Moment. Gib mir deine Hand.", verlangte ich. Er tat was ich verlangte. Warm. Er war warm.

Erstaunt sah ich zu ihm auf. „Warm.", stammelte ich.

Er nickte leicht.

„Vanessa?"

Ich schreckte auf und zog die Hände zurück. „Störe ich euch?", fragte Maro und musterte Sorin. Sofort sah ich die Angst in Sorins Augen zurückkehren.

„Ich hab nichts getan. Sie sitzt freiwillig hier.", stammelte er. „Ich weiß.", erwiderte Maro und kam auf mich zu. „Geh ins Bett.", verlangte er. „Ich habe Schmerzen.", erwiderte ich leise.

„Eric wird sich darum kümmern.", sagte er und schob mich Richtung Tür.

„Ich bezweifle, dass er wissen wird was los ist.", sagte Sorin.

Vamp Zone 《2》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt