Vamp Zone 《2》

1. I've got you brother

Maro

Atayo hatte den Bund mit den großen Vampirhäusern abgeschlossen. Alle Forderungen waren erfüllt. Eric und seine Brüder waren wieder die meiste Zeit bei sich zu Hause. Nur Jon sah man öfter hier. Kenzo traute sich öfter aus seinem Zimmer und Vanessa ging es immer besser. Sie trank jetzt auch menschliches Blut. Wobei sie am liebsten immer noch mich missbrauchte.

Man könnte meinen alles sei wieder beim Alten und es ist Ruhe eingekehrt, nach all diesen Monaten. Aber es war schon gruselig wie ruhig Atayo war und uns so gut wie alles durchgehen ließ. Ich vermisste seine Strafen nicht aber es wirkte wie die Ruhe vor dem Sturm.

Außerdem störte Sanjis Abwesenheit bei dem Eindruck einer alten Atmosphäre. Mein kleiner Bruder fehlte mir sehr und ich hatte Angst um ihn nur wurde diese Angst jeden Tag normaler.

„Maro?", schnurrte Vanessa und drückte ihren leicht bekleideten Körper an meinen Rücken. „Nein.", erwiderte ich und zog mir die Decke über den Kopf. „Unten ist ein ganzer Kühlschrank. Geh dir was holen.", ergänzte ich. Ich konnte durch die Decke hören wie sie schmollte.

„Holst du mir was?", fragte sie mit niedlicher Stimme. Ich verdrehte die Augen und stand seufzend auf.

„Maro?", murmelte sie. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihr um. Sie saß mit angewinkelten Beinen, die Schienbeine rechts und links von ihr auf meinem Bett. Die dünne Decke lag locker über ihrer eine Schulter und ließ zu viel Haut frei. „Ja?", fragte ich.

„Ich lieb dich.", sagte sie leise und sah mich mit großen Augen an. Das war ihr neuer Lieblingssatz. Sanft strich ich ihr durchs Haar. „Ich weiß", sagte ich leise und beugte mich vor um ihre Stirn zu küssen.

Dann drehte ich ihr den Rücken zu um nach unten zu gehen. Ich hörte wieder wie sie schmollte aber ich würde auf diese Versuche nicht eingehen bevor sie nicht mindestens drei Tage am Stück nicht von meinem Blut getrunken hatte.

Vor ein paar Tagen hatte ich Eric gefragt ob ihre Bisse bindend sein würden aber er hatte mir erklärt, dass es ähnlich wie bei Säuglingen war. Dort entstand auch kein Band zwischen der Mutter und dem Kind. Vanessa würde aufhören von mir zu trinken, wenn sie alleine klar kam und erst nach ihrer vollständigen Verwandlung konnte ein Biss von ihr bindend sein. Das schien sie aber alles zu wissen. Sie war durch diese Bücher so schlau geworden. Ich hatte geradezu das Gefühl, sie wusste mehr über mich als ich über mich selber. Aber das schlimmste war, sie verwendete es gegen mich.

Kopfschüttelnd ging ich die große Treppe nach unten und wollte gerade das Wohnzimmer betreten als mir eine Gestallt im Vorflur auffiel. Leicht erschrocken sah ich auf aber ich hatte es mir nicht eingebildet.

Die Klamotten viel zu groß, die hellen Haare schulterlang, der Kopf gesenkt.

„Sanji?", fragte ich unsicher.

Er wirkte gruselig wie er einfach stumm dort stand, auf den Boden sah und leicht schwankte. Wie eine Vogelscheuche.

Als sein Name erklang hob er leicht den Kopf und sah mich an. Sein Gesicht sah aus wie aus Wachs und seine Augen waren eingefallen. Sie waren fast gänzlich rot. Er fing an leicht zu zittern und öffnete dann leicht die schmalen Lippen.

„Maro.", hauchte er und stürzte zu Boden. Sofort lief ich zu ihm. Hatte er sich was gebrochen? Bei dem klapprigen Körperbau würde es mich nicht wundern. Aber er schien ok. „Sanji.", sagte ich leise und zog ihn an mich. Sofort griff er nach meinem Oberteil und klammerte sich in den Stoff. „Du bist es.", hauchte ich ungläubig und fühlte sofort Tränen in meinen Augen aufsteigen.

„Oh mein Gott du bist es.", wiederholte ich etwas lauter und zog ihn fester an mich. „Du bist es.", schluchzte ich wieder und immer wieder.

„Maro?"