10. First "I love you"

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Maro

Ich hatte sie verletzt. Ich hatte sie sehr verletzt. Das fühlte ich. Aber was sollte ich tun? Ich konnte doch nicht gegen meine Gefühle handeln. Ich wollte mich sicher fühlen in dem was ich tat. Das konnte ich aber nicht, wenn ich nur so handelte wie sie es erwartete.

Sie hatte sich in mein Bett gelegt. Das Shirt was sie noch vor kurzer Zeit getragen hatte lag neben dem Bett auf dem Boden. Ihr Körper war zwar teilweise mit der Decke bedeckt aber dennoch sah ich ihren ganzen Rücken und ihre nackten Oberschenkel. Also war letztendlich nur ihre Vorderseite, welche ich eh nicht sah und ihr Hintern bedeckt. Dennoch ignorierte sie meine Anwesenheit gekonnt. „Vani?", versuchte ich es erneut. Eigentlich reagierte sie auf ihren Spitznamen immer. Sie mochte es, wenn ich sie so nannte. Aber diesmal nicht. Sie zog nur das zweite Kissen, welches im Bett lag über ihren Kopf.

Ich seufzte leise und setzte mich auf die Bettkante. Sanft zog ich das Kissen wieder zurück.

„Es tut mir leid.", sagte ich und strich sanft über ihre Seite. Sie erschauderte und ich sah wie sie eine Gänsehaut bekam.

„Ich weiß, dass ich viel falsch mache.", sagte ich leise und streichelte vorsichtig über ihren Rücken. Ihre Muskeln zuckten nervös aber von ihr selber kam keine Reaktion.

„Vanessa, bitte. Versteh mich doch.", bat ich sie. Doch wieder keine Reaktion.

Zumindest nicht sofort. Nach einer Weile drehte sie sich um. Schnell sah ich auf meinen Schreibtisch. Ich hörte wie sie leise schnaubte. „Ist ja nicht so als würdest du sie zum ersten Mal sehen.", murrte sie. Dann sah ich im Augenwinkel wie sie sich über die Bettkante lehnte und das Shirt aufhob. Das zog sie sich über und ich fühlte mich wieder sicher sie anzusehen.

„Ich verstehe dich, Maro.", sagte sie und fügte dann leise hinzu: „Ich will nur Drama schieben. Aber du bist viel zu verständnisvoll und sanft um Drama schieben zu können." Ich musste leicht lächeln. Okay, konnte sie haben.

„Aha, du hast mich also verarscht.", sagte ich ernst und stand auf um auf sie herab zu sehen. Sie zog den Kopf ein und riss die Augen auf. Aber dann schien sie zu verstehen und richtete sich selber auf. „Ja ich habe dich verarscht. Aber das ist ja kein Kunstwerk. Bei so einer Dummheit. Du weißt nicht Mal wie man vernünftig mit einer Frau umgeht.", keifte sie zurück und verschränkte die Arme. Ich schnaubte und erwiderte: „Ich weiß nicht wie man mit Frauen umgeht? Ich reiß mir doch schon seit Wochen den Arsch für dich auf.", schlug ich zurück. Sie schnappte nach Luft und kniete sich jetzt auf die Matratze. „Du bist so ein Arschloch! Mir ging es dreckig und ich habe dich nicht gebeten bei mir zu sein. Ich habe dich nicht gebeten der Arsch zu sein in den ich mich verliebt habe.", rief sie.

„Ich habe auch nicht darum gebeten, dass du dich in mich verliebst.", erwiderte ich und trat näher. „Und ich habe auch nicht darum gebeten mich in dich zu verlieben.", ergänzte ich und griff sanft an ihren Hals. „Aber ich liebe dich dennoch.", sagte ich, diesmal etwas leiser. Sie sah mich mit großen Augen an und ich fühlte an meiner Hand wie sie schluckte.

Ich beugte mich vor. Unsere Nasen berührten sich fast. „Und obwohl ich nicht drum gebeten habe, würde ich es nicht ändern wollen.", hauchte ich und legte meine Lippen auf ihre.

Sie wimmerte leise und griff an meinen Unterarm. Aber erwiderte wenig später verlangend. Hektisch richtete sie sich weiter auf und rutschte näher zu mir ohne sich zu lösen. Ihre Arme schlangen sich verlangend um meinen Hals und drückten mich fester an sich. Sie keuchte leise gegen meine Lippen und presste ihre Brust gegen meine. Ihre Lippen bewegten sich ungeduldig gegen meine und ihre Hände fuhren unruhig durch meine Haare. Ich löste meine Hand von ihrem Hals und legte meine Arme um ihre Taille.

„Alles okay?"

Ich sah erschrocken auf und hörte noch wie Vanessa enttäuscht wimmerte.

In der Tür stand Eric. „Oh, sorry. Ich habe euch streiten gehört. Ich dachte hier fließt gleich Blut. Vergesst mich. Ich war gar nicht hier.", stammelte er und schloss schnell wieder die Tür.

Sofort legte Vanessa wieder ihre Hände an meinen Nacken und zog mich zu sich. „Vanessa...", fing ich an aber sie hauchte: „Nicht reden. Küss mich. Bitte." Ihre Stimme klang so erregt. Was hatte ich da bloß losgetreten. „Vani, du musst dich beruhigen.", sagte ich und strich über ihre Seite. Sie schüttelte sofort den Kopf und erwiderte: „Ich muss gar nichts. Ich will nur deine Lippen auf meinen fühlen. Maro.", wimmerte sie und presste sich wieder an mich.

Sie küsste meine Wange und versuchte auch wieder meine Lippen zu küssen aber ich wand mich ab. Das war jedoch keine gute Idee. Sie küsste sich nämlichen ihren Weg zu meiner Halsbeuge und vergrub dort ihre Zähne.

Ein dunkles Keuchen verließ meine Kehle und ich griff in den Stoff des Shirts, das sie trug.

Warum tat es nicht mehr weh? Es tat sogar das Gegenteil.

„Vanessa.", stöhnte ich leise und war selber verwundert über meine Stimme.

Mit unglaublicher Kraft brachte sie mich dazu mich auf das Bett zu legen. Dabei löste sie nicht einmal ihren Mund von meiner Haut. Sie beugte sich über mich und setzte sich auf meine Hüfte. Gott, diese Frau.

„Vanessa, bitte.", sagte ich leise und strich ihre Haare nachhinten. Sie zog ihre Zähne aus meinem Fleisch und leckte sanft darüber. Zwar war ihr Speichel nicht so heilend wie meiner aber sie schien es dennoch aus Reflex zu tun. Aber auch erst seit kurzem.

„Ich liebe dich.", sagte sei leise und legte sich auf meine Brust. Ich seufzte leise und erwiderte sanft: „Ich dich auch."

Vamp Zone 《2》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt