59. Ernste Gespräche

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Vanessa

„Risa? Können wir reden?", fragte ich. Sofort stand die dunkelhaarige auf und folgte mir aus der Küche. Vorher sah ich noch Maros verwirrten Blick, jedoch ignorierte ich den gekonnt.

Risa lief die Treppe hoch zu ihrem Zimmer und ich folgte ihr. Sobald die Tür zu war fing ich an zu reden. „Ich habe keine Ahnung. Maro ist bei mir und wir schlafen in einem Bett und ich fühle mich wohl aber ich vermisse Sorin und mein Herz will was anderes als mein Kopf und dann habe ich auch noch dieses seltsame Gefühl im Bauch und...", redete ich auf sein ein aber sobald sie mich an sich zog verstummte ich. „Beruhig dich. Hör zu. Maro wird es nicht erfahren. Nicht von mir und ich denke auch nicht von Sorin. Du hast alle Zeit der Welt.", sagte sie und strich mir über den Rücken. Ich schlang meine Arme fest um ihren Körper und presste mein Gesicht in ihre Halsbeuge. „Ich will meine früheren Probleme zurück. Ich will mir wieder Sorgen machen ob ich die Uni schaffe oder ob ich zur Arbeit komme. Warum dieser Männerquatsch.", jammerte ich und fühlte wie ich anfing zu weinen.

„Soweit ich das sagen kann würde ich vermuten, dass deine Gefühle für Maro sehr davon abhängig sind, dass er dich verwandelt hat. Sorin gibt dir das Gefühl von altem. Er lässt dich menschlich fühlen. Also eigentlich ganz logisch und vorhersehbar.", erklärte sie sanft und strich durch meine Haare. „Du solltest vielleicht dringend heraus finden ob deine Gefühle bei Sorin auch so uneindeutig sind. Und hey. Ich wäre dir nicht böse, wenn es nicht Maro wird. Er ist mein Bruder und ich fand ihr wart früher sehr süß zusammen. Aber Dinge ändern sich.", versuchte sie mich zu beruhigen und küsste meinen Hals. „Ich hab dich lieb und ich bin immer für dich da.", versprach sie. Ich nickte schniefend und wollte es erwidern. Jedoch verstand man es nicht so wirklich. Risa lachte dennoch und drückte mich etwas fester. Dann ließ sie mich los und drückte mich ein Stück von mir weg. „Auch wenn Sorin vielleicht ein ziemliches Arschloch ist. Ich denke du wirst schon einen Grund haben ihm zu vertrauen.", sagte sie und strich mir ein paar Tränen von der Wange. Ich nickte leicht.

„Risa? Weißt du was seltsam ist? Je mehr meine Verwandlung voran schreitet, desto mehr wird mir unklarer. Ich weiß, wie mein Menschenleben abgelaufen ist aber ich erinnere mich nicht an alles und nur so allgemein an Dinge.", gestand ich. „Kann es deswegen sein, dass es nicht mehr so wie früher mit Maro ist? Ich erinnere mich nicht mehr wirklich an die Dinge, die wir zusammen gemacht haben. Vielleicht fehlt mir dieser Kampf um mich. Wie er mich umworben hat und so. Verstehst du?", fragte ich betroffen. Sie nickte verstehend. „Ja, das klingt plausibel. Was hat Sorin denn gemacht?", fragte sie und setzte sich lächelnd auf ihr Bett. Ich schmunzelte leicht und setzte mich zu ihr. „Naja, er war da für mich. Er hat mir geholfen. Ich habe das Gefühl, neben Eric ist er der einzige der mir mein Leben so wirklich erklärt und erklären kann. Dazu ist er respektvoll und fürsorglich. Vielleicht hat er mich missbraucht aber das ist nicht mehr er. Er hat mich sogar gefragt ob er mir die Tränen wegwischen darf.", erklärte ich und lehnte mich an die Wand neben Risas Bett. Sie hatte mich die ganze Zeit über schmunzelnd beobachtete und sagte jetzt: „Du bist wirklich sehr verschossen. Aber es klingt wirklich sehr nett." Ich nickte und zog die Beine an die Brust. „Maro hingegen schreit mich in letzter Zeit nur an. Ich hatte ihm gesagt er sei zu verständnisvoll und ich bräuchte manchmal diesen Konflikt und das Streiten aber er übertreibt und offensichtlich versteht er mich auch nicht mehr. Jedes unserer Gespräche war ein Streitgespräch oder es ging mir währenddessen nicht gut aber er merkt es nie.", murmelte ich und legte meinen Kopf auf meinen Knien ab. „Das tut mir leid.", erwiderte Risa und setzt sich im Schneidersitz hin.

„Wie gesagt, du solltest vielleicht mal mit Sorin sprechen und dir klarer werden. Wobei ich nicht weiß wie gut er sprechen kann.", murmelte sie bedrückt.

„Was?", fragte ich und sah sie an. Sie zuckte mit den Schultern und erwiderte: „Atayo geht fast jeden Abend runter und den einen Morgen habe ich Eric mit blutigen Verbänden wieder rauf kommen sehen." „Aber es ist doch nicht Mal sicher ob er es wirklich war.", sagte ich und setzte mich auf. „Ich glaube, dass interessiert Atayo wenig. Sanji ist ihm sehr wichtig geworden. Wenn er sagt, Sorin war es. Dann lässt er seine Wut an Sorin aus.", erklärte sie und kniff die Lippen zusammen. „Sie werden ihn eh bestrafen ob er es jetzt war oder nicht. Warum muss er ihn dann noch so foltern? Seine Wunden heilen nicht wie unsere.", rief ich und stand auf. „Vanessa.", versuchte Risa mich zu beruhigen. „Er wird ihn nicht umbringen.", sagte sie sanft. Ich fuhr zu ihr herum und rief: „Doch, genau das haben sie vor und Maro befürwortet das auch noch." Darauf schien Risa nichts mehr sagen zu können.

Vamp Zone 《2》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt