56. Next Round

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Sanji

Vorsichtig legte ich meine Hand in das Haar des dunkelhaarigen und strich leicht hindurch. Sein Hals war langsam abgeklungen und er schlief ruhiger. Dennoch war es rot und er hatte auch noch eine ungesunde Temperatur. Aber ich würde sagen er fühlte sich an wie ein Mensch.

Im Schlaf griff seine Hand nach mir und blieb an meiner Brust hängen. Ich musste leicht schmunzeln.

Seine Nähe fühlte sich gut an und deswegen hatte ich die ganze Nacht nichts anderes getan als neben ihm gelegen und ihn angesehen. Ich hätte gedacht, dass es mir unangenehm werde würde, noch kurz nachdem ich mich entschieden hatte ihm das Blut einzuflößen aber nein. Nichts daran hatte sich seltsam angefühlt. Vielleicht weil er mein bester Freund war. Meine Gedanken waren wirr.

Ich ließ meine Hand sinken und legte sie auf seine Wange. Unsicher strich ich über seine Unterlippe. Sie war so weich. Vorsichtig rutschte ich näher. Seine Nase berührte fast meine.

„Sanji.", murrte er leise aber schlug die Augen nicht auf. Warum war mir nie aufgefallen wie gut mein Name aus seinem Mund klang. Langsam beugte ich mich vor und legte meine Lippen auf seine. Ein leises Seufzen entfuhr mir und obwohl ich durch meine nicht ganz geschlossenen Augen sah, dass er mich ansah, fing ich an meine Lippen auf seinen zu bewegen.

Plötzlich packte mich eine Hand an der Schulter und drückte mich auf den Rücken. Erschrocken sah ich auf, direkt in seine dunkelgrünen Augen. „Was ist los mit dir?", raunte er und beugte sich zu mir vor. Doch statt mich zu küssen wie ich es erwartete hatte legte er seine Lippen an meine Halsbeuge. Seine Hand fuhr von meiner Schulter über meinen Arm zu meiner Hand und pinnte diese über meinem Kopf in die Matratze. Sein linkes Bein schob sich zwischen meine und ich fühlte seinen Brustkorb meinen streifen.

Ein leises keuchen entfuhr mir als er sanft an meiner Haut zog. Doch er ließ ab und knurrte an meinem Ohr: „Spiel nicht mit mir." Ein leiser Schauer lief über meinen Rücken und wie automaisch hob ich meine freie Hand und legte sie an seine Seite. „Ich spiele nicht.", hauchte ich und drehte meinen Kopf zu ihm. Aus seinem Gesicht konnte ich keine Emotionen lesen. Doch mir blieb auch keine Zeit mehr darüber nachzudenken.

Verlangend legten sich seine Lippen auf meine und er küsste mich wild. Wieder konnte ich mir ein keuchen nicht verkneifen.

Seine Berührungen fühlten sich auch immer noch richtig an obwohl er sehr grob mit mir um ging. Obwohl ich es bei Fiona auch genossen hatte, hatte es sich bei ihr bedrohlicher angefühlt und hatte mir im Nachhinein Angst gemacht.

Ran ließ meine Hand los, löste sich von mir und beide seine Hände fuhren zu dem Saum meines Shirts. Grob zog er es mir über den Kopf und seins folgte. „Ran.", hauchte ich leise und sah ihn mit großen Augen an. „Du spielst mit dem Feuer. Dem solltest du dir bewusst sein.", knurrte er und pinnte diesmal meine beiden Hände über meinen Kopf. Ich schnappte nach Luft und sah ihn weiterhin mit geweiteten Augen an.

„Das ist die Revenge für in der Bar.", sagte er und lächelte leicht.

„Du bist noch nicht gesund. Ich schiebe das auf deinen Zustand.", erwiderte ich und sah aus dem Augenwinkel wie sein Brustkorb sich regelmäßig hob und senkte. Seine Atmung war tief aber nicht hektisch. Wie bei einem Raubtier, welches sich auf den Sprung vorbereitete. „Ich bin klarer als du.", erwiderte er und ich sah wie seine Fangzähne hinter seiner Oberlippe hervortraten. „Aber das lässt sich ändern.", sagte er leise.

Dann ging für mein Auge alles etwas schnell. Er fuhr vor und versenkte seine Zähne in meiner Schulter. Ohne dass ich es verhindern konnte stöhnte ich auf und grub auch meine wieder in seine Schulter. Mein letzter Gedanke war noch: „Bitte lass es nicht schlimmer werden." Danach wurde alles verschwommen.

~

Hatten wir miteinander...? Ich schlug die Augen auf. Sofort sah ich nach seinem Hals aber da war nicht mehr als eine weiß schimmernde Bissnarbe. Ehrleichtert atmete ich auf und sah seinen Körper hinunter. Die Decke verdeckte nur seinen Lendenbereich und ich konnte mir schon denken wie es darunter aussah. Außerdem fühlte ich wie es unter meiner Decke war.

Auf unsicheren Beinen rutschte ich zur Bettkante und versuchte mich aufzustellen aber ein unerträglicher Schmerz schoss durch meinen Unterleib. Ich versuchte das keuchen zu ersticken und offensichtlich hatte es ihn nicht geweckt.

Umständlich angelte ich mir meine Shorts vom Boden und zog sie über. Dann stützte ich meine Ellenbogen auf meine Knie und ließ meinen Kopf in meine Hände sinken. „Revenge?", murmelte ich leise. War er das gewesen? Scheiße, ja. Ich hatte ihn doch auch gebissen.

„Sanji"

Mein Blick hob sich und sofort blieb mir die Luft weg. „Luan.", keuchte ich und stand auf. Den Schmerz ignorierte ich. Mein ganzer Körper schrie Flucht. „Was hatten wir gesagt?", fragte er und kam auf mich zu. Mit wackligen Beinen wich ich vor ihm zurück. „Nein, bitte.", wimmerte ich. „Bitte.", kam es wieder leise über meine Lippen. Er legte den Kopf auf die Seite und musterte mich. „Du bist erbärmlich."

Ran

Ein kläglicher Schrei und beruhigende Laute weckten mich. Verschlafen öffnete ich die Augen und sah verwundert auf die andere Bettseite. Von da kamen die Geräusche aber ich sah niemanden. Müde robbte ich übers Bett und achtete darauf, dass meine Decke nicht von meinem Becken rutschte.

Als ich über die Bettkante sah erkannte ich Sanji neben dem Nachtschrank auf dem Boden hocken. Nur in Boxershorts und vor ihm Moe der leise auf ihn einredet. Sanji schluchzte leise und sah Moe mit geweiteten Augen an.

„Moe.", knurrte ich leise. Sofort sah er auf und sah mich an. „Ich bin dafür nicht verantwortlich.", erwiderte er. „Ich wollte nur nach dir sehen und habe ihn auf dem Bett sitzen gesehen. Als ich seinen Namen sagte ist er plötzlich durchgedreht.", erklärte er. „Warum hat er geschrien?", fragte ich. Moe stand auf und sagte: „Ich habe versucht ihn aus der Ecke da zu holen." Dann verdrehte er die Augen und murrte: „Aber dir geht es offensichtlich gut. Dann lasse ich euch wieder alleine." Damit öffnete er die Tür und verließ den Raum.

Sobald sie wieder zu war suchte ich auch meine Shorts und ging zu Sanji.

„Hey, schhh. Es ist alles gut.", sagte ich leise und wollte ihm über den Kopf streichen aber er zuckte zusammen. Hatte er einen Rückfall?

„Sanji, was ist los?", fragte ich leise. Ich bekam keine wirkliche Antwort. Er wimmerte nur immer wieder: „Es war ein Fehler. Ein Fehler."

„Was ist ein Fehler?", fragte ich sanft. Jetzt sah er mich doch an und ich sah wie seine Augen leicht pink schimmerten. „Wir.", hauchte er.

Ich fühlte wie meine Gesichtszüge fielen. Er bereute es wieder. Verletzt biss ich mir auf die Unterlippe und stand wieder auf. „Es wird nicht wieder vorkommen.", sagte ich und fing an mich weiter anzuziehen.

„Mach dir keine Gedanken. Ich werde nicht mehr in deiner Nähe sein.", sagte ich und zog mir zuletzt mein Shirt über.

„Mach dich fertig und geh.", knurrte ich noch und verließ mein Zimmer.

Vamp Zone 《2》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt