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Sorin

Mein Rücken brannte und auch wenn Eric versuchte immer wieder meine Wunden zuschließen. Kurz darauf kam jedes Mal Atayo und riss sie wieder auf. Leise wimmernd versuchte ich meine Handgelenke zu entlasten. Doch die Streckung war seit dem letzten Mal einfach zu weit. Sicher lief mir schon Blut die Arme herunter. Zumindest bildete ich mir das ein. Aber ich bildete mir so einiges ein. Wie diesen Geruch als Vanessa hier war. Außerdem nahm ich auch so einiges nicht mehr wahr.

„Sorin."

Ich fuhr zusammen. Wie das.

„Sorin.", hauchte sie und ich fühlte wieder ihre Hände an meinen Wangen. Kurz darauf ihre Lippen auf meinen. Sehnsüchtig erwiderte ich. Jedoch löste sie sich viel zu schnell wieder. „Ich habe nicht viel Zeit.", sagte sie und strich durch mein Haar. „Aber du musst es wissen.", ergänzte sie. Ich schluckte leicht und räusperte mich. „Bist du wirklich hier?", fragte ich als ich den Frosch hatte verschwinden lassen können. „Natürlich.", erwiderte sie und lehnte ihre Stirn gegen meine. „Ich bin hier. Aber hör mir zu.", sagte sie leise und strich weiter über meine Wangen.

„Sorin, Eric hat mich zu einer Ärztin gebracht. Sie... sie hat mich untersucht und... Ich hab dir gesagt, ich hatte...", stammelte sie und griff plötzlich fest in mein Haar. „Du bist schwanger.", sagte ich leise und fühlte auf meiner Haut wie sie nach Luft schnappte. „Was? Woher?", keuchte sie. „Vani, erinnerst du dich? Werwölfe sind auch nur Hunde.", sagte ich leise und rieb leicht meinen Kopf an ihrem. Ich hatte mich nicht geirrt. Ich hatte mir den Geruch nicht eingebildet.

„Maro denkt es ist sein. Dabei weiß ich es selber nicht.", hauchte sie nach einer Weile der Stille. „Ist vielleicht besser.", erwiderte ich und lächelte bitter. „Es ist deins oder?", hauchte sie und ich hörte wie ihre Stimme zitterte. „Er wird ein guter Vater sein.", sagte ich und versuchte so der Frage auszuweichen.

Vanessa schlang ihre Arme um meinen Nacken und presste sich an mich. „Du wirst nicht gehen. Ich lass das nicht zu.", wimmerte sie und küsste meine Halsbeuge. „Ich lass das nicht zu.", wiederholte sie schluchzend. Sie und dieses kleine Wesen waren der einzige Grund, weshalb ich hoffe, dass sie es verhindern könnte. Aber Atayo würde mich auch töten, wenn er davon erfuhr. Egal ob ich jetzt seinen Bruder entführt hatte oder nicht.

„Van, da kommt wer.", sagte ich leise und küsste nun ebenfalls einmal sanft ihren Hals bevor sie sich von mir löste.

Wenig später ging die Tür auf.

„Oh, stören wir?", hörte ich Eric fragen. „Nein, nein. Alles gut.", stammelte Vanessa und ich hörte wie sie sich bemühte ihre Stimme fest klingen zu lassen.

Ich zuckte wieder zusammen als ich Hände an meinem Kopf fühlte. Sie lösten jedoch nur den Verband.

Als die letzte Stoffbahn von meinen Augen rutschte kniff ich sie schnell zusammen um mich langsam an das Licht, welches ich die letzten Tage nur schemenhaft durch den Stoff gesehen hatte zu gewöhnen. Doch als ich das geschafft hatte sah ich in Rans Gesicht. Sein Blick wirkte neutral obwohl ich bei ihm einen viel größeren Hass erwartet hatte.

Hinter ihm sah ich Atayo und Maro durch die Tür kommen. Sofort trat Maro zu seiner Freundin und zog sie schützend an sich. Legte eine Hand auf ihren Bauch.

Mein Blick ging kurz zu ihrem Gesicht und ich konnte schon von hier sehen wie unwohl ihr war.

„Eric, dass ist kaum nötig. Es bring uns nur in Gefahr ihm die Binde abzunehmen.", murrte Atayo und lehnte sich an die Wand.

„Es ist auch anders betrachtet nicht nötig...", murmelte Ran und ergänzte nach einer kleinen Pause: „Er ist in Sanjis Vergangenheit. Jedoch, sehe ich nur was diese Person wahrgenommen hat. Deswegen..." Er verstummte wieder kurz. „Kann es falsch sein.", murmelte er und im selben Moment glommen seine Augen auf.

Ich wusste nicht weshalb mein Atem panisch wurde. Ich hatte nichts zu befürchten oder zu verstecken. Bis auf... mein Blick ging zu Vanessa. Doch sie vermied den Blickkontakt.

Also schaute ich wieder in die übernatürlichen Augen von Ran.

Er schien ziemlich gründlich zu suchen, denn es dauerte eine Weile. Dabei wanderte mein Blick weiter über seine Erscheinung. Er wirkte eingefallen. Bedrückte als bei unserer letzten Begegnung aber Sanjis Geruch ging von ihm aus. Nur ganz leicht doch er war gut erkennbar. Mein Blick viel auf die helle Narbe an seinem Hals. War es wieder besser geworden?

Schlagartig nahmen seine Augen wieder ihre normale Farbe an und er schüttelte den Kopf. „Nichts.", informierte er die anderen. Jedoch ging sein Blick zu Maro. Doch bevor er irgendetwas sagen konnte warf Atayo in den Raum: „Er hat dennoch genug Fehler begangen. Außerdem kann ich ihm zu trauen, dass er auch seine Erinnerung manipuliert." Ein leises Knurren verließ seine Kehle. „Wir sollten ihn dennoch töten.", sagte Maro leise und ich sah wie sein Griff um Vanessa fester wurde.

Im Augenwinkel sah ich wie Ran kurz zu mir sah und dann wieder zu Maro. „Ich weiß nicht ob das wichtig ist.", fing er an. Vanessas Augen wurden größer und ich sah wie Panik in sie flutete als Ran auch zu ihr sah. Doch bevor er weitersprach sah er auch noch einmal zu seinem Bruder.

„Euer Kontakt... ist enger.", stellte er dann ruhig fest. Maro schnaubte. „Siehst du. Noch ein Verbrechen. Ständig verführt er Vanessa.", sagte er und strich durch ihr Haar als wäre sie ein ausgesetzter Welpe.

Ohne dass ich es beabsichtigt hatte steig ein leises Grollen meine Kehle hinauf. Der Anblick schien etwas in mir auszulösen, was ich nicht unterdrücken konnte.

„Ob es dir gefällt oder nicht. Sie braucht mich.", knurrte ich leise und ich fühlte wie meine Augen ihre Farbe änderten auch wenn ich nicht vor hatte meine Fähigkeit zu verwenden.

„Warum sollte sie dich brauchen?", fragte Maro lachend und strich weiter durch ihr Haar.

„Es wird dir sicher aufgefallen sein, dass ich ihr Dinge geben kann, welche du ihr verweigerst oder nicht geben kannst.", fauchte ich und zog leicht an meinen Fesseln. Wie gern ich ihn grade anfallen würde. „Ich war für sie da als du es nicht warst.", fügte ich wütend hinzu. „Ich habe mich gekümmert. Mich um sie gesorgt. Ja, verdammt. Ich habe Fehler gemacht. Aber es liegt nicht an dir über ihren Kopf zu entscheiden wie schwerwiegend diese waren.", donnerte ich. Jetzt sah sie mich doch an und auch, wenn ich sah, dass sie mir in allem zustimmte schien ihr Blick nur zu betteln, dass ich die Klappe halten sollte. Doch das konnte ich nicht. Jetzt nicht mehr.

„Das Kind.", fing ich wieder an und sah sie entschuldigend an.

„Ist von mir..., dass wirst du dir nicht nehmen können.", knurrte Maro. Jedoch sichtlich verwirrt darüber, dass ich davon wusste.

„Es ist meines.", erwiderte ich gefährlich leise und fletschte meine Zähne.

„Töte mich meinetwegen. Aber er...", sagte ich und deutete mit dem Kopf auf Eric. „...wird euch sagen, dass sie es schwer haben wird ohne mich.", beendete ich meinen Satz und sah Maro ins Gesicht um dann noch einmal anzusetzen. „Ohne den Vater ihres Kindes.", knurrte ich und beobachtete wie ihm alles aus dem Gesicht fiel. 

Vamp Zone 《2》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt