Vamp Zone 《2》

37. Geschichtsstunde

Lydia

„Dr. Shi?", fragte ich vorsichtig nachdem ich die Bürotür geöffnet hatte. Es war sehr spät und ich hatte ein schwaches Licht unter seiner Bürotür gesehen.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen als ich ihn auf seinem Schreibtisch lagen sah. Er arbeitete sehr hart. Leise trat ich näher und sah auf die Blätter auf denen er lag. Es waren alte Schriften und seine eigenen Notizen. Vorsichtig hob ich eines der Blätter auf.

Das ganze Wochenende hatte ich mir den Kopf zerbrochen und über diese Sachen nachgedacht. Ich war nicht dazu gekommen ihn nach Informationen zu fragen.

„Der vampirische Organismus sieht dem menschlichen vielleicht ähnlich ist es aber nicht wirklich. Ammenmärchen reden von verwandelten Menschen. Die gibt es zwar auch, jedoch heißen die nicht Vampire. Jedoch sind diese der erste Beweis, dass ein Vampirkörper nicht dasselbe ist wie ein menschlicher. Ein weiteres Indiz ist die Unverträglichkeit von jeglicher menschlichen Nahrung. Man könnte sogar einen Mord an einem Vampir begehen mit einem Stück Kuchen..."

„Interessant?"

Ich fuhr zusammen und ließ das Blatt fallen. „Oh tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken. Du sahst so gespannt aus.". sagte der attraktive Mann neben mir. „Es ist sehr spannend.", sagte ich und lächelte nervös. Eric schmunzelte und stand auf. „Setzt dich. Du kannst dir alles ansehen.", bot er an und drehte sich zu dem kleinen Schrank hinter uns. Ich nahm das Angebot an und beugte mich über seine Notizen. Ich hörte eine Flüssigkeit laufen und dann setzte er sich mir gegenüber. In seiner Hand eine Tasse. Sicher nicht mit Kaffee.

Warte.

„Dr. Shi...", fing ich an aber er legte den Kopf schief und hob die Augenbrauen. „Eric.", verbesserte ich mich und wurde rot. Es war ungewohnt ihn so zu nennen. „Ich hab grade gelesen, dass ihr... du keine menschlichen Nahrungsmittel zu dir nehmen kannst.", sagte ich. Er nickte und nahm einen Schluck aus der Tasse. „Aber ich habe sie oft genug essen und trinken gesehen.", fügte ich hinzu. Er lächelte und stellte die Tasse ab. Sofort erkannte ich die rote Flüssigkeit.

„Wofür forsch ich denn? Genauso wie für eine Unverträglichkeiten kann man Mittel dagegen erfinden. Die Vermutungen meines Vaters sind nicht ganz richtig.", sagte er und deutete auf das Blatt, welches ich in der Hand gehabt habe. „Er war ja auch nur Theoretiker und hatte nur einen leichten praktischen Ansatz. Mein Körper unterscheidet sich nicht zu deinem oder sonst einem anderen Menschen. Wir haben genauso Magen, Leber, Lunge, Herz und so weiter. Unser Körper hat nur andere Bedürfnisse. Normalerweise reagieren wir allergisch auf menschliche Nahrung. Aber wie schon gesagt, das lässt sich ändern. Sollte man aber nicht zu oft tun. Ich wende es auch nur an, wenn ich herkomme. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Kollegen mit mir essen wollen.", sagte er lachend und nahm die Tasse wieder in die Hand.

Ich nickte verstehend und sah kurz auf die Blätter.

„Wissen sie was ihrem Bruder widerfahren ist?", fragte ich leise. „Du.", erwiderte Eric und ich sah wie er schmunzelte. Ich griff mir an den Kopf und nickte lachend.

„Nicht alles. Er war recht allgemein und das was ich genauer weiß, weiß ich von seiner Freundin.", erwiderte er und zog kurz überlegend die Augenbrauen zusammen. „Aber ich kann ihnen was zeigen.", sagte er und stand auf.

„Ich schätze sie habe keine Probleme mit Wunden?", fragte er und öffnete eine weitere Schranktür. „Ähm, wenn sie von Verletzungen ihres Bruders reden... Ich bin eigentlich den ganzen Tag in der Gynäkologie. Da sehe ich jetzt nicht so oft Gewaltopfer.", erwiderte ich nervös. „Aber ich denke ich sollte das verkraften. Eric nickte und hielt plötzlich in der Bewegung inne. „Gynäkologie?", fragte er und drehte sich zu mir um. Ich nickte langsam und sah ihn fragend an.