𝚁𝚄𝙻𝙴𝚂

𝟤𝟤

Langsam strich er über meine Lippen und blickte mir in die Augen, bevor er von mir abließ und mich hochzog. Kurz glaubte ich etwas weiches in seinen Augen gesehen zu haben, doch ließ ich den Gedanken sofort wieder bei Seite. Das würde einfach keinen Sinn ergeben.

„Au..", stöhnte ich schmerzhaft auf, als sich der Schmerz in meinem Unterleib bemerkbar machte. Ich hatte ihn also wirklich verärgert.

„Alles in Ordnung?", fragte mich Jungkook besorgt, doch eigentlich war ich mir ziemlich sicher das seine Besorgnis nur gespielt war. Vielleicht hatte er nur kurz ein schlechtes Gewissen bekommen.

Ich musste meine Gefühle für ihn endlich loswerden. Jedesmal wenn er mich ansah schlug mein Herz um tausend Mal schneller. Der Gedanke daran Yumi zu verletzen und sie für immer zu verlieren, machte mir zu schaffen. Wie konnte ich meiner besten Freundin das bloß antun? Trotzdem saß ich hier und hatte ein Verhältnis mit ihrem Bruder.

„Ja.", seufzte ich und er half mir aufzustehen. Plötzlich zog er mich an meinen Händen ganz nah an ihn, sodass unsere Gesichter nurnoch ein paar Millimeter voneinander getrennt waren. Sein heißer Atem prallte an meinen Lippen ab und seine Augen waren tief in meine gerichtet.

„Es tut mir leid, falls ich zu grob war.", strich er mir mit seinen rauen Fingern über meine Lippen. Sein Gesicht kam meinem immer näher, bis er seine sündhaften Lippen auf meine presste.

So gefühlvoll wie jetzt hatte er mich noch nie geküsst. Die Schmetterlinge in meinem Bauch wurden durch Bomben ersetzt die geradezu am explodieren waren. Meine Hände griffen in den Saum seines Tshirts und unbewusst krallte ich mich immer fester.

Seine Lippen bewegten sich gegen meine, er küsste mich so vorsichtig wie noch nie zuvor. Seine Berührungen so vorsichtig wie noch nie zuvor, wie als wäre ich aus Glas.

Langsam lösten wir uns voneinander und ich sah Jungkook's zusammengekniffenen Augen. Es sah aus als hätte er Angst davor seine Augen zu öffnen und sich der Realität zu widmen.

„Du warst nicht zu grob.", antwortete ich ihm und plötzlich riss er seine Augen auf und ließ von mir. Er ging ein paar Schritte nach hinten und sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig von dem gefühlvollen Jungkook, in den Jungkook der niemanden an sich ranließ.

„Dann werde ich es das nächste Mal sein.", antwortete er mir arrogant und schon war das Arschloch von vorhin zurück. Ohne weitere Worte ließ er mich alleine in der Turnhalle zurück und ging.

Jungkook Pov

„Fuck!", schlug ich mit der Faust gegen die Spinde in der Aula und verzog vor Schmerz mein Gesicht. Ich hatte meine Gefühle nicht mehr unter Kontrolle und das wusste ich auch. Wie konnte ich nur gegen meine eigenen Regeln spielen? Was war nur los mit mir? Was sollte dieser Kuss vorhin?

Aufgebracht verließ ich die Schule, auch wenn der Schultag noch längst nicht rum war. Ich wusste in so einer Situation konnte mir nur einer Helfen. Mit schnellen Schritten ging ich in Richtung seiner Wohnung und betete bloß, dass er zuhause war.

Meine Hände zitterten vor Wut, doch trotzdem schaffte ich es mir meine Zigarette anzuzünden. Eigentlich wusste ich nicht wirklich ob ich vor Wut zitterte oder vor Angst. Angst davor das sich alles wiederholen würde. Schnell zog ich den Rauch in meine Lunge und schloss dabei für einen kurzen Moment die Augen.

Die Liebe lässt uns an Dinge glauben, denen wir vorher nur mit höchstem Misstrauen begegnen würden. Liebe macht dich nicht nur schwach, sondern auch blind. Ich kann nicht zulassen das Y/N dasselbe zustößt, wie ihr.

Die Erinnerungen an sie versetzen mir ein Stich ins Herz und sorgen kurzzeitig dafür das ich nicht richtig atmen kann. Was ist wenn ich Y/N nicht die Liebe geben kann die sie verdient?

Ein weiterer Zug meiner Zigarette lässt mich immer ruhiger werden. Auch meine Schritte sind langsamer als vorher und meine Atmung hatte ich auch wieder im Griff.

Ein letztes Mal zog ich an der Zigarette und drückte sie auf dem Boden aus, bevor ich an seiner Tür klopfte. Immer ungeduldiger wurde ich, als er mir nach dem zweiten Mal erneut die Tür nicht öffnete.

Nach dem dritten Klopfen öffnete sich die Tür und ich konnte schon förmlich spüren wie meine gesamten Sorgen aus meinem Körper gezogen wurden.

„Hyung, bitte hilf mir."