𝚁𝚄𝙻𝙴𝚂

𝟣𝟥

„Wer ist da?", seine Stimme klang sichtlich genervt und ich bereute es jetzt schon ihn angerufen zu haben. Wieso hatte ich auch immer solche dummen Ideen. „Hallo?", wiederholte er sich ungeduldig.

„Hallo hier ist Y/N, ic-"

„Was willst du?", zischte er und mein Herz zog sich zusammen. Dieser Mann konnte mich nur mit einfachen Worten einschüchtern und das obwohl er anfangs ein ziemlich netter Kerl war.

„Ich wollte mich entschuldigen, Yoongi. Ich hätte dich nicht einfach so rausschmeißen dürfen. Es tut mir leid.", wurde ich gegen Ende immer leiser und kaute auf meinen Fingernägeln herum.

„Aha, gut.", war das einzige was er sagte, bevor eine ziemlich unangenehme Stille herrschte. Nicht wissend ob er noch dran war schaute ich verwundert auf das Handydisplay um festzustellen das er noch am Telefon war.

„Bist du noch dran?", fragte ich.

„Ja, danke für's Entschuldigen.", klang seine Stimme viel weicher als zuvor und zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.

„Kein Problem, bis Morgen.", lächelte ich obwohl ich wusste, das er mich nicht sehen konnte.

„Achja, die Knutschflecken die ich angeblich an deinem Hals hinterlassen habe?", mit einem Mal traf mich seine Aussage wie eine Faust mitten ins Gesicht und mein Lächeln verschwand. Yoongi wusste was er da sagte und hatte dafür gesorgt so provozierend wie möglich rüberzukomen. „Das würde ich gerne wiederholen."

Wie schnell hatte Yumi Hoseok denn davon erzählt? Sie ist seit gerade mal ein paar Stunden weg und das erste was sie tut ist es Hoseok zu erzählen. Wütend stieg ich aus der Wanne und trocknete mich um mir meine Schlafsachen überzuziehen.

„Was dachte sie sich bloß dabei?", redete ich mit mir selber und stieg in mein Bett. Ich entschloss mich dazu Yumi morgen im Auto auszufragen, weshalb ich meine Augen schloss und kurz daraufhin auch einschlief.

Mein Wecker klingelte pünktlich und holte mich aus meinem tiefen Schlaf. Irgendwann würde ich diesen Wecker gegen die Wand werfen, doch frage ich mich wirklich wann das sein würde. Müde ging ich ins Badezimmer und stieg flott unter die Dusche. Nach etwa einer Stunde war ich dann auch komplett fertig mit allem und schnappte nach meinen Schlüsseln.
Ein letzter Blick in den Spiegel und ich lief aus dem Haus.

Eine kurze Zeit später kam ich auch schon vor Yumi's Haustüre an und hielt an um auf sie zu warten. Nicht lange und eine müde Yumi saß auf dem Beifahrersitz meines Wagens.

„Morgen..", brummte sie und lehnte ihren Kopf an die Fensterscheibe sobald ich losfuhr.

„Musst du mir was erzählen?", fragte ich sie direkt und erntete dabei einen fragwürdigen Blick von ihr. „Wieso hast du Hoseok gleich davon erzählt?", deutete ich auf die Knutschflecken an meinem Hals und blickte nun wütend zu ihr, konzentrierte mich dabei trotzdem weiterhin auf die Straße.

„Es tut mir leid, Y/N. Ich wusste nicht das ich es ihm nicht erzählen durfte.", setzte sie ihren Hundeblick auf und wusste das ich diesem nicht widerstehen konnte. Yumi war ein sehr süßes Mädchen und genau das war meine Schwäche. Wir kannten uns schon so lange und nie konnte ich böse auf sie sein wegen irgendwas. Genauso war es aber auch bei ihr. Kurz gesagt, wir wissen wie wir uns gegenseitig um den Finger wickeln können.

„Hör auf mich so anzugucken!", schrie ich und Yumi lachte lauthals auf. Die restliche Fahrt über redeten wir noch kaum über Yoongi und Hoseok.

„Ich hasse Schule.", beschwerte ich mich und hakte mich gleichzeitig bei Yumi ein.

„Das kannst du laut sagen.", lachte sie los und gemeinsam gingen wir in unseren ersten Kurs.

„Weißt du was ich noch mehr hasse als Schule?", setzte ich mich hin und fing an meinen Kugelschreiber zu suchen.

„Was?", fragte Yumi und tat es mir gleich.

„Mr. Yen.", spielte ich auf unseren Biolehrer an, der soeben den Raum betritt und seine Tasche laut auf den Pult schlug.

„Wenn man vom Teufel spricht.", murmelte ich anscheinend zu laut, denn hatte er mich gehört und die restliche Klasse ebenso. Alle starrten mich mit großen Augen an und ernteten nur einen 'Was wollt ihr von mir'-Blick.

„Haben sie etwas zu sagen Mrs. Y/N?", kreuzte er die Arme vor der Brust und stellte sich vor die Tafel. Yumi sah mich bittend an und ich fing an blöd vor mich hinzulächeln.

„Sie sind der Lehrer.", lächelte ich falsch und Mr. Yen drehte sich an die Tafel und fing an seinen Unterricht zu beginnen.

Plötzlich vibrierte mein Handy und ich nahm es aus der Tasche um zu gucken wer mir um diese Uhrzeit schreiben würde. Beim rausnehmen fiel mir fast das Handy aus der Hand und meine Augen waren geweitete.

Yoongi
Ich warte bei den Umkleidekabinen auf dich.