Wenn er wüsste, dass ich weiß...

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Negans Sicht:

Genau wie jeden anderen verdammten Tag auch lag ich gelangweilt auf meiner Holzliege und döste vor mich an, als ich von draußen am Tor hörte, wie die Wachen nach Rick riefen. "Rick? Jesus und ein anderer Kerl sind hier!" riefen sie und kurz darauf hörte ich auch die Stimme meines geliebten Rickyboys. "Lasst sie rein!" wies er sie an. Einige Sekunden danach wurde das Tor geöffnet und ich hoffte, ein bisschen mithören zu können. Egal um was es ging. Mir war stink langweilig. "Jesus alter Freund! Was führt dich zu uns?" konnte ich hören wie Rick ihn begrüßte. Jesus allerdings klang alles andere als erfreut: "Rick wir müssen reden. Ich habe Tris getroffen. Besser gesagt, hat sie uns aufgelauert und jetzt sind unsere erbeuteten Vorräte weg und zwei unserer Männer sind tot." fing er an zu berichten und ich wurde hellhörig und neugierig. Sogleich machte sich ein breites und zufriedenes Grinsen in meinem Gesicht breit und ich war gespannt, was Jesus noch erzählen würde. "Was?! Was ist denn passiert?" entgegnete Ricky geschockt. 'Meine Frau ist passiert mein Lieber.'  dachte ich während Jesus weiter erzählte. "Sie hat auf unserer Route eine Straßensperre veranlasst und uns aufgelauert. Dann haben sie uns mit ihren Waffen bedroht und als zwei meiner Männer, Chris und Max, sich wehren wollten, hat sie beide erschossen." Ich war mittlerweile auf meine Liege gestiegen und versuchte etwa zu erkennen, leider vergebens. Mein Grinsen jedoch wurde immer breiter. Mein Mädchen war mittlerweile wirklich knallhart und unberechenbar geworden. Selbst ich hatte ihr das ehrlicher Weise nicht zugetraut. Ich war beeindruckt. Sicherlich hatte sie die Informationen von jemandem, den sie in Hilltop eingeschleust hatte. Vermutlich sogar der Mann, mit dem Jesus jetzt hier war. "Das darf wirklich nicht wahr sein! Sie dreht vollkommen durch! Wir müssen uns dagegen wehren!" rief Rick sauer. "Jedenfalls soll ich dir von ihr etwas ausrichten. Sie sagt, dass das erst der Anfang gewesen wäre. Zumindest solange Negan hier gefangen ist." fuhr Jesus fort. Tris versuchte wirklich mit allen Mitteln mich hier rauszubekommen. Sie liebte mich wohl wirklich. Und ihr würde sicherlich noch mehr einfallen, wenn dieser erste Denkzettel nicht reichen würde. "Das kann sie vergessen! Negan bleibt wo er ist! Er verdient es! Wir müssen uns anders dagegen wehren!" stellte Rick sauer klar. "Aber was willst du machen? Wir haben keine Ahnung wie viele Männer und Waffen im Sanctuary sind. Sicherlich sind nach Negans Gefangennahme einige abgehauen, immerhin haben wir auch welche aus dem Sanctuary aufgenommen aber wir wissen trotzdem nicht, wie viele da noch sind. Oder ob sogar neue Leute dazugekommen sind." sagte Jesus. "Das weiß ich selber. Lass uns erstmal reingehen, dann überlegen wir uns zusammen was. Ich hole Daryl und ein paar andere Leute mit dazu." antwortete Rick und kurz darauf konnte ich das Gespräch nicht mehr hören. 


Tris Sicht:

Ich war abends gerade von einem Ausritt mit meiner Stute zurück gekommen und kümmerte mich noch um sie und ihr Fohlen, als mein Walkie-Talkie sich meldete. "Tris? Bist du da?" ertönte eine Stimme. "Ja ich bin hier. Dennis? Bist du das?" fragte ich. "Ja ich bin's. Wir sind gerade nach Hilltop zurück gekommen. Wir waren schon bei Rick." erklärte er. "Gott sei Dank. Ich bin ehrleichtert, dass es dir gut geht. Wie ist es gelaufen?" hakte ich nach. "Wir hatten auf dem Weg dahin keine größeren Probleme. Jesus hat Rick von dem Vorfall berichtet und Rick war stinksauer. Er hat gekocht vor Wut. Negan will er natürlich nicht freilassen aber die beiden haben einen anderen Plan ausgeheckt. Sie wollen nachts in Sanctuary einsteigen und dich ebenfalls gefangen nehmen. Sie hoffen so dem Ganzen ein Ende zu bereiten." erzählte er mir von dem Plan. "Hm das würde ihnen wohl so passen. Aber Dank dir, können wir uns darauf vorbereiten. Für wann ist das Ganze geplant?" wollte ich wissen. "Das weiß ich noch nicht so genau. Rick und Jesus wollen erst ein paar Leute dafür zusammenstellen. Ich werde es dir aber sagen, sobald ich es weiß." versprach er mir. "Alles klar, wir werden schonmal die ersten Vorbereitungen treffen. Danke Dennis." verabschiedete ich mich von ihm. "Sehr gern Tris. Pass auf dich auf. Ich melde mich." damit beendete er das Gespräch und ich kümmerte mich noch zu Ende um die Pferde. Danach ging ich nach drinnen und lies ein paar Männer in den Konferenzraum kommen. Ich erklärte ihnen kurz die Situation und wies sie an in den nächsten Nächten besonders gut Wache zu halten, für den Fall, dass Dennis nicht bescheid sagen konnte. "Tris, bist du sicher, dass wir dich nicht woanders hinbringen sollen?" fragte Dwight besorgt. "Nein, ich bleibe hier. Ich freue mich schon auf die dummen Gesichter. Außerdem werde ich nicht weglaufen." winkte ich ab. "Aber wenn dir etwas passiert..." setzt er wieder an. "Mir wird nichts passieren." unterbrach ich ihn und wir besprachen schonmal ein paar Einzelheiten. 

Zwei Tage später:

"Tris? Bist du da?" ertönte es aus meinem Walkie-Talkie. "Hey Dennis. Du meldest dich sicherlich wegen meiner geplanten Entführung." lachte ich amüsiert. "Ja richtig. Es soll morgen Nacht stattfinden. Sie wollen etwa gegen Mitternacht bei euch sein." antwortete er. "Alles klar, wir werden vorbereitet sein. Danke dir." beendete ich das Gespräch. Na dann komm nur Rick. Ich freu mich schon.

Still his property. (Negan FF #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt