Sprachlos sah Negan mich an und nahm mir das Bild aus der Hand. Er sah es eine Weile an bis seine Augen wieder meine trafen.
"..du ..du bist schwanger?" fragte er etwas unbeholfen.
"Ja. In der neunten Wochen, fast die zehnte. Ich wollte es dir an dem Tag sagen, als du gefangen genommen wurdest. Darum musste ich dich auch unbedingt sehen." sagte ich.
"Das sind die besten Neuigkeiten seit einer Ewigkeit. Ich kanns kaum fassen! Ich werde Vater! Und das in dieser verkorksten Welt." brach es aus ihm heraus.
"Du freust dich also?" fragte ich lächelnd.
"Machst du Witze? Natürlich! Ich wollte schon immer ein Mini-Negan!" sagte er freudig. Wir küssten uns durch die Gitterstäbe und anschließend legte er glücklich eine Hand auf meinen Bauch. So glücklich hatte ich ihn noch nie gesehen. Er schien sich wirklich unfassbar zu freuen und die ganzen Umstände schienen ihm auch egal zu sein. Ich legte meine Hand auf seine, welche meinen Bauch streichelte und wir genossen den Moment zusammen.
"Ich bin froh, dass du dich freust aber ich denke, ich sollte langsam wieder gehen. Ich muss Rick noch die Wahrheit sagen und Dwight wartet auch. Ich werde dich aber auf jeden Fall hier raus holen." sagte ich traurig.
Negan nickte nur bedrückt und sah mich an.
"Ich liebe dich." sagte ich und küsste ihn zum Abschied nochmal.
"Ich liebe dich auch." antwortete er, nachdem er den Kuss erwidert hatte.
Es fiel mir unglaublich schwer aber ich verabschiedete mich schweren Herzens von meinem Mann und ging die Treppe wieder nach oben. Ich schloss die Kellertür hinter mir und musste meine Tränen zurück halten. Ich wollte Negan nicht hier lassen aber mir war bewusst, dass ich Rick nicht davon überzeugen könnte ihn frei zu lassen. Und allein war ich hilflos. Aber wäre ich mit Negans ganzen Männern hier aufgetaucht hätte Rick mich niemals zu ihm gelassen. Ich ging langsam auf die Haustür zu, hinter der Rick sicher noch auf mir wartete. Ich verließ das Haus und versuchte den Augenkontakt mit Rick zu vermeiden. Er schloss die Tür hinter mir und sperrte ab.
"Konntest du deinem Ärger Luft machen?" fragte er mich.
"..warum hast du sein Angebot nicht einfach angenommen?" nuschelte ich unverständlich vor mich hin.
"Was hast du gesagt?" fragte er nach.
"Warum hast du sein verdammtes Angebot nicht einfach angenommen?! Er war hier um dir Frieden anzubieten!" sagte ich nun deutlich lauter und sah Rick an. Rick sah mich ebenfalls an und schien nicht zu wissen, was er antworten sollte.
"Ich hatte Negan dazu überredet dir Frieden anzubieten damit wir alle friedlich als Nachbarn leben können! Und dann kommst du und sperrst ihn einfach ein?!" warf ich ihm vor.
"Tris? Er ist unser Feind. Wir hatten endlich die Möglichkeit ihm das Handwerk zu legen. Ich verstehe dein Problem nicht." antwortete Rick mir verwundert.
"Mein Problem ist, dass ich Negan liebe! Wir sind zusammen und ich will ihn zurück haben!"
"Das meinst du doch nicht ernst?! Wie kann man so ein gefühlloses Arschloch lieben?! Er hat deine Familie getötet und dich und Daryl gefangen gehalten!" Ricks Ton wurde lauter.
"Das weiß ich auch! Ich habe oft genug versucht ihn zu töten weil ich ihn so sehr gehasst habe.. ich habe seine Taten nicht vergessen. Aber es hat sich eben geändert. Ich habe Gefühle für ihn entwickelt. Er kann ganz anders sein!"
"Er hat unsere Familie getötet Tris!!" schrie Rick mich an.
"Das weiß ich!" schrie ich zurück.
Zwischen Rick und mir entstand ein lauter Streit. Wir warfen uns gegenseitig Vorwürfe an den Kopf und zogen damit viel Aufmerksamkeit auf uns. Ich weiß Rick und alle hier in Alexandria waren meine Freunde und zu meiner Familie geworden aber ich liebte Negan. Ich wollte ihn um jeden Preis befreien und ich wollte, dass wir alle einfach friedlich zusammen leben konnten. Aber momentan sah es eher danach aus, als wäre Frieden noch unrealistischer als vor ein paar Tagen. Ich würde mich für eine Seite entscheiden müssen aber das ist vor einigen Tagen schon geschehen. Ich würde mich immer für den Vater meines Kindes entscheiden, komme was da wolle.
"Du hast also allen Ernstes die Seiten gewechselt?!" schrie Rick mich vorwurfsvoll an.
"Ich habe mich verliebt! Was soll ich denn machen?! Gefühle sucht man sich eben nicht aus!" schrie ich zurück.
"Dann bist du ab sofort unser Feind! Und wenn wir dich das nächste Mal sehen, werden wir dich auch so behandeln! Und jetzt verschwinde Tris!" brüllte er mich sauer an.
Ich sah Rick wütend an und ging wortlos zum Tor. Ich hatte meine Hände zu Fäusten geballt und musste mir erneut meine Tränen zurück halten. Ich hatte mir schon gedacht, dass Rick sauer sein würde aber dass er mir androht mich wie einen Feind zu behandeln, also mich zu töten wenn er mich sieht, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber gut, kann er haben. Ich kann auch anders! Mit wütenden Schritten verließ ich Alexandria und machte mich auf den Weg zurück zu Dwight. Auf dem Weg zum Truck musste ich einige Beißer aus dem Weg räumen, aber so sauer wie ich war, war das absolut kein Problem. Nach einigen Minute Fußweg erreichte ich das Auto, in dem Dwight immer noch saß und auf mich wartete. Er sah erleichtert aus, als er mich kommen sah. Ich öffnete die Beifahrertür und stieg ein.
"Und wie wars?" fragte er direkt.
"Naja die Kurzfassung ist, dass Negan im Keller eines Hauses in einer Zelle sitzt. Ich konnte allein mit ich sprechen und hab ihm versprochen, dass wir alles im Griff haben und ihn da raus holen. Danach hab ich mich lauthals mit Rick gestritten und offenbart, dass ich ab sofort auf eurer Seite bin und mich in Negan verliebt habe. Daraufhin hat er mich offiziell als Feind betitelt und mir klar zu verstehen gegeben, dass er mich ab sofort auch so behandeln wird."
"Das heißt dann wohl wirklich, dass uns bald ein Krieg bevorstehen könnte." sagte er und startete den Motor.
"Das heißt es wohl." antwortete ich kühl.
Dwight wendete das Auto und wir fuhren zurück ins Sanctuary.
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Still his property. (Negan FF #2)
FanfictionHallo ihr Lieben, Dies ist die Fortsetzung zu meinen Buch Property of Negan. Wenn euch die Story interessiert bitte ich euch erst den ersten Teil zu lesen. Begleitet Tris dabei, wie sie versucht ihren Mann zurück zu bekommen und sich in einer Welt o...