Die Zelle.

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Negans Sicht:

Rick dieses saublöde Arschloch hatte es wirklich geschafft mich zu überlisten! Ich hatte mir Tris Plan durch den Kopf gehen lassen und kam schließlich irgendwann doch zu dem Entschluss, dass sie Recht hatte. Vielleicht würden wir wirklich mehr Profit daraus ziehen wenn wir alle zusammen arbeiten würden. Tja aber mein Rickyboy hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir dumm war ich eigentlich, als Friedensangebot mit nur einem weiteren Mann hier aufzutauchen? Ich hätte es wirklich besser wissen müssen.

Jetzt sitze ich hier in der selbstgebauten Zelle im Keller eines der Häuser hier. Eine Holzliege, ein Kissen, eine dünne Decke und ein Eimer für meine Scheiße und Pisse. Außerdem war glücklicherweise ein Tennisball von spielenden Kindern durch das kleine Fenster in meine Zelle gefallen. Den hatte ich natürlich nicht zurück gegeben. Zweimal am Tag kommt einer der Alexandria-Pisser vorbei und bringt mir was zu essen. Ansonsten bekomme ich hier niemanden zu Gesicht. Die einzige Unterhaltung hier sind Gespräche die ich mitbekommen und der scheiß Tennisball. Hier liege ich jetzt also auf der nicht gerade bequemen Holzliege und schmeiße den Ball in die Luft und fange ihn wieder. Seit gefühlten Stunden mache ich das hier schon und sterbe langsam aus Langerweile. Ich bin zwar erst seit gestern hier drin aber es geht mir schon gewaltig auf die Eier. Außerdem bin ich in Gedanken ständig im Sanctuary. Hoffentlich geht das nicht den Bach runter, wenn ich nicht da bin. Und hoffentlich hat es der Mann zurück geschafft, mit dem ich hier war. Sonst weiß ja kein Schwein wo ich bin. Immer und immer wieder male ich mir die verschiedensten Möglichkeiten aus, wie es in meinem mühsam aufgebauten zu Hause wohl grad abgeht. Entweder haben Dwight und meine Tris alles im Griff oder es herrscht absolutes Chaos.

Ich hoffe der Typ hat es Tris schonend beigebracht, dass ich hier erstmal festsitze. Ich kann mir ihre Reaktion schon irgendwie vorstellen. So wie ich sie kenne hat sie erstmal hilflos irgendwo gestanden und erstmal eine Weile gebraucht um alles zu realisieren. Dann hat sie geweint, sich aber schnell wieder gefangen. Sie ist stark und wird das schon durchstehen. Außerdem wird Dwight ihr helfen. Da bin ich mir sicher. Ich weiß zwar, was ich ihm angetan habe aber trotzdem steht er hinter mir. Vor allem seit er Sherry wieder hat. Das Sanctuary ist auch sein zu Hause und ich bin mir sicher, dass er es um jeden Preis verteidigen wird. Aber ich kann nur Vermutungen aufstellen. Es kann natürlich auch sein dass mein Begleiter es gar nicht zurück geschafft hat und keiner weiß wo ich stecke. Verdammte Scheiße! Diese Ungewissheit macht mich wahnsinnig. Ich sitze hier in dieser beschissenen Zelle und kann nichts tun außer diesen bekloppten Ball sinnlos in der Gegend rum zu werfen. Ich muss hier unbedingt wieder raus. Die Rechnung hat Rick ohne mich gemacht! Ich lasse mir das nicht gefallen! Irgendwie schaffe ich es hier raus und dann Gnade ihm Gott wenn ich diesen Pisser in die Finger bekomme!

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Am Abend kann ich schon oben die Tür hören, bevor sich dann schließlich auch die Tür zum Treppenabgang öffnet. Einer dieser Pisser kommt die Treppen runter und hat einen Teller in der Hand. Er stellt ihn auf einen kleinen Tisch neben die Zelle und macht das Licht an.

"Komm an die Gitterstäbe Arschloch." fordert er mich auf.

"Oh natürlich. Du bist der Boss." grinse ich ihn ironisch an, stehe auf und gehe zu den eisernen Gitterstäben.

"Arme durch, mach schon. Du kennst das doch schon." zischt er genervt.

"Natürlich Boss." grinse ich weiter und stecke meine Hände durch die Lücken zwischen den Eisenstäben. Natürlich lasse ich mir nichts von meiner Wut und Verzweiflung anmerken. Er befestigt meine Hände mit Handschellen an den Gitterstäben und öffnet danach meine Zellentür. Er kommt rein und stellt den Teller auf den Boden neben die Holzliege. Ich sehe ihm weiter amüsiert zu.

"Was grinst du denn so behindert?!" fragt er mich.

"Och ich finde es nur sehr amüsant, dass du Pisser meine Scheiße ausleeren musst." antworte ich ihm lachend.

"Dir wird dein dreckiges Grinsen schon noch vergehen. Warts nur ab." brummt er sauer und bringt den Eimer nach oben um ihn zu leeren. Danach bringt er ihn wieder, geht aus der Zelle und sperrt ab. Er löst meine Handschellen, macht das Licht wieder aus und geht die Treppen nach oben, dann schließt er die Tür oben und kurz darauf höre ich auch wie die Haustür geschlossen wird. Ich setze mich zurück auf meine Holzliege, hebe den Teller auf und stochere mit einer Plastikgabel in der Pampe herum. Ich bin echt besseres gewöhnt als Anführer der Saviors. Ich würge ein Wenig davon runter und schiebe den Rest unter dem Gitter aus meiner Zelle. Das Zeug kann ja echt keiner Essen. Ich lege mich zurück auf meine Liege und ziehe mir die dünne Decke über meine Beine. Wie gerne wäre ich jetzt in meinem Bett im Sanctuary und würde Tris in meinen Armen halten. Ich würde ihren Rücken streicheln und einfach ihre Nähe genießen. Aber Dank Rick diesem riesen Arschloch liegen wir jetzt beiden alleine rum und warten auf den Schlaf und den nächsten Tag.

Oh Rickyboy warte nur, Rache ist süß mein Freund. Rache ist süß. Du wirst es bitter bereuen, diesen Fehler begangen zu haben. Keiner hintergeht Negan und auch keine sperrt Negan ein. Zumindest nicht ohne bitteres Nachspiel. Der wird sich noch wünschen ich hätte ihm bei unserer ersten Begegnung den Schädel eingeschlagen!

Still his property. (Negan FF #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt