Alles auf Anfang.

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Wie erstarrt stand ich einfach nur da, hatte die Augen zusammen gekniffen und wartete auf den Schmerz der Kugel, die Sasha gerade auf mich abgefeuert hatte. Für einen kurzen Moment hatte ich mit meinem Dasein abgeschlossen und alles an was ich in diesem Moment denken konnte, war Negan. Ich dachte daran, dass ich ihn nie wieder sehen würde und dass er niemals die Chance hätte, sein Kind, sein eigen Fleisch und Blut kennenzulernen.

...Doch es passierte nichts. Der Schmerz, auf den ich wartete trat nicht ein. Einige wenige Sekunden nach dem Schuss öffnete ich meine Augen wieder und sah noch, wie Sasha vor mir zusammen brach. In ihrer Brust konnte ich eine Einschusswunde erkennen, bevor sie schließlich leblos auf den Boden knallte. Erschrocken lag mein Blick auf dem reglosen Körper meiner damaligen Freundin. Ihr Blut verteilte sich auf dem Boden und ich versuchte mich zu sammeln als ich schließlich zur Seite sah. Elena nahm gerade ihre Hand wieder runter, in der sie eine Pistole hielt. Sie hatte Sasha getötet und mir so in letzter Sekunde mein Leben gerettet und auch wenn mir der Schock immer noch tief in den Knochen saß, war ich ihr unglaublich dankbar. 

Im selben Moment platzten Maggie, Daryl und Aaron wieder ins Zimmer, denn der Schuss war auch an ihnen nicht vorüber gegangen.

"Nein! Sasha!" schrie Maggie und lies sich neben ihrer Freundin auf ihre Knie fallen. Sie rüttelte an ihr und fühlte unter Tränen nach ihrem Puls.

"Sie ist tot! Du hast sie umgebracht!" schrie sie weiter.

"Ich habe sie erschossen. Sie hat meinen Boss angegriffen und ich habe sie verteidigt. Also hat sie sich selber getötet." gab Elena zufrieden von sich.

Maggie sah Elena böse an, stand auf und zog ein Messer aus ihrem Gürtel und gerade als sie auf meine Retterin losgehen wollte, packte Daryl sie von hinten und hielt sie fest.

"Maggie beruhige dich. Wir müssen nicht noch mehr Blut vergießen, sonst endet das in einer noch größeren Katastrophe. Tris hat uns gehen lassen. Sasha war sich der Situation bewusst." versuchte er Maggie zurück zu halten.

"Was?! Nimmst du sie jetzt in Schutz oder was?! Lass mich los?!" Maggie schrie und zappelte unter Tränen, doch sie konnte sich aus Daryls Griff nicht befreien.

Ich stand immer noch unter Schock und beobachtet die Situation. Ich hatte nie gewollt, dass das passiert. Sie war meine Freundin gewesen und ich hätte ihr nie etwas angetan. Aber Elena hat mich nur beschützt. Sie war mir gegenüber loyal und hatte mir mein Leben gerettet.

"Lass uns verschwinden, bevor das Ganze noch mehr eskaliert." forderte Aaron die beiden auf während er sich zu Sasha runter beugte. Er stach ihr mit seinem Messer durch ihr Ohr in den Kopf, um so die Verwandlung zu verhindern. Dann steckte er sein Messer zurück und hob Sashas leblosen Körper vorsichtig hoch. Er warf mir noch einen letzten Blick zu und verließ mit der Leiche seiner Freundin mein Schlafzimmer.

"Daryl ich hab das nicht gewollt. Ich wollte nie, dass Sasha das passiert. Es tut mir so leid." sagte ich leise und mit gesenktem Kopf.

"..ich weiß." war das Einzige, was er zurück gab, bevor auch er mit Maggie den Raum verließ.

Draußen vor dem Tor des Sanctuary angekommen, kamen Michonne und Jesus auf die drei zugelaufen. Immer noch fassungslos erzählten die drei, was in den Räumen des tristen Fabrikgebäudes passiert war. Davon, dass ich bereits wusste, das sie kommen würden. Davon, dass ich sie gehen ließ und davon, dass Sasha sich nicht aufhalten lies mich zu töten und dabei selber umgebracht wurde.

Fassungslos und in Trauer, traten sie ihren Rückzug an und machten sich wieder auf den Weg nach Alexandria zurück. Ich jedoch hatte mich mittlerweile wieder etwas gesammelt und saß auf meinem Bett. Dwight und Elena brachten gerade Luca nach unten ins Krankenzimmer. Immerhin hatte Maggie ihm das Narkosemittel gespritzt, welches eigentlich für mich gedacht war. Nun, ihr Plan war nicht aufgegangen, meiner aber leider auch nicht. Rick war so schlau gewesen, sich dieses Mal im Hintergrund zu halten. Ich rutschte etwas nach hinten und legte mich auf mein Bett. Ich fand diese Nacht nicht wirklich in den Schlaf. Vielmehr lag ich stundenlang wach und grübelte darüber, was ich jetzt tun sollte, um Negan zurück zu bekommen. Ich musste mir einen neuen Plan ausdenken und gleichzeitig immer auf dem Laufenden bleiben um auf alle weiteren Intrigen von Rick gefasst zu sein.

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Diesmal ein eher kürzeres Kapitel, aber die nächsten werden wieder länger.

Still his property. (Negan FF #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt