Der neue Tag startete relativ abrupt, als Sansa die Vorhänge lautstark an die Seite schob, sich aus dem offenen Fenster lehnte und Petyr von den eisigen Winden überrascht wurde. Petyr zog die Decken so hoch, dass nur noch sein Kopf frei lag, seinen Blick auf seine Gattin gerichtet. Wer hätte das einmal gedacht, sesshaft werden mit der Tochter von Cat- gut sesshaft war das nicht gerade. Hoffentlich meinte es nicht für den Rest seines Lebens jeden Morgen aus dem Schlaf gerissen zu werden. Sie war wohl schon länger wach, um ihre Schultern hing die Tagesdecke, ihre Wangen sofort rosafärbend.
"Morgen verschlafen sollte verboten werden." Er stand auf und folgte ihrem Blick, was sie so an dem Ausblick faszinierte. Über den Nadelbäumen der angrenzenden Wälder erhob sich die Sonne, pfirsichfarbend warf sie lange Schatten, erleuchtete die Lager, die sich langsam in Bewegung setzten wie riesige Armeisenhaufen. Sein Blick wanderte über das Gewusel, die abertausenden kleinen Atemwölkchen von denen nicht einmal die Hälfte das Ende der Woche erleben würden, bis hin die Mauern entlang, und stoppte an den langsam kristallbildenenen Wimpern von Sansa. "Habt ihr je etwas so schönes gesehen?"
"Ich glaube nicht."Mit den führenden Kräften der Lebenden wurde von ‚der großen Schlacht von Winterfell' gesprochen, als wäre sie bereits geschlagen und gewonnen. Die Anderen waren bereits gefährlich Nahe an Ostwach, aber durch die Dunkelheit konnte der Bote nicht mehr sagen, als dass es jeden Moment soweit sein könnte. Durch die Darlegung von Beweisen, eines Wiedergängers, versicherte Cersei ihre Unterstützung, allerdings sahen sowohl Sansa als auch Petyr in ihrer Zusage eher eine Laune statt einem wahrhaftigem Versprechen.
„..- und im Notfall stoßen eure Reiter zu uns vor!" „Wir können unmöglich Leute entbehren!" „Aber welche andere Chance haben wir?" Das Gespräch behandelte die Männer und Frauen, als wären sie Teile eines Spiels, ihr Verlust zwar schmerzhaft, jedoch nur im ökonomischen Sinne. „Sagt, Lady Sansa", flüsterte Petyr „Habt ihr Angst um Winterfell?" zu Sansa. „Warum sollte ich mich fürchten, mir wurde alles genommen, das ich einst schätzte, sodass ich unbesorgt bin, da ich nichts habe, das ich verlieren könnte." Petyr dachte an ihre jüngeren Geschwister, aber wahrscheinlich wagte es Sansa einfach nicht sich Sorgen zu machen. „Wir könnten immer noch fliehen, sofern euch etwas am Leben liegt.", ergänzte er während alle anderen in heftige Diskussionen verfielen. „Ich will mich nicht mehr verstecken.", gab sie ihm unmissverständlich zu verstehen.
Natürlich bekam er jetzt kalte Füße, was macht man mit soviel Information und Gold, wenn es niemanden gibt, der es einem abnimmt. Doch Sansa hatte die Hölle gesehen, und fürchtete sich nicht. Vor niemandem.„Und was sollten wir eurer Meinung nach tun?" Sansa und Petyr nutzten den Aufruhr, den die neue Schlachtaufstellung verursachte, um ein genaueres Bild von allen Unterstützern der Lebenden zu bekommen. Von Dothraki,Unbefleckten über Ritter des Grünen Tals, zeichnete sich eine Grundstimmung aus Motivation und Angst ab. Es hing der Geruch von Eisen und Rauch in der Luft. Sansa fühlte die weiche Wolle mit der die Innenseite ihrer Handschuhe gefüttert war. Lord Baelish schien das Wetter nicht so gut zu bekommen, er sichte permanent die Nähe von brennenden Feuern auf um die sich ebenfalls fröstelnde Soldaten reihten. „Habt ihr übrigens denn Mann bemerkt, der uns folgt?", fragte Sansa, ihr Blick auf die tanzenden Flammen gerichtet. „Natürlich, deswegen folgt er um genau zu sein, euch Mylady, um die Illusion von dem zu kennen, der ihn ursprünglich gesendet hat.", entgegnete Lord Baelish als er ein Stück näher an Sansa rückte. Sie schaute sich um, ob sonst noch beobachtende Augenpaare wären: „Wie unwirtschaftlich, dass ich den gleichen Gedanken hatte, und ihn bezahlte euch zu überwachen..", sie zog ihren Handschuh aus und legte ihre Hand auf seine Wage und ergänzte mit einem langsamen Wimpernschlag "... mein liebster Gatte." Sansa lachte, und sah Petyr so an, dass er selbst nicht mehr die Linie zwischen Lüge und Wahrheit zu erkennen vermochte. "Kommt, wenn das heute wirklich potentiell unser letzter Tag sein könnte, möchte ich noch einmal an eine bestimmte Stelle." Sie nahm seine Hand und zog ihn bestimmt aus dem Gedränge in die Wälder. Auf ihrem Weg sahen sie in der Ferne Jon und Daenerys in einem der Zelte verschwinden, und Ser Davos, wie er Alexander abhielt das Brot aus den Körben der jungen Mägde zu stehlen. Die Wächter, unter denen sich auch Brienne befand baten die beiden zu begleiten, aber Sansa entgegnete, dass die, die an einem Tag wie heute daran denken würden, sich allesamt hinter der Mauer befinden.
Sie nahm ihn mit an den Platz an den sie so oft zurück dachte. Dort wo sie das Pack fanden. Geist, Grauwind, Nymeria, Summer, Strubbel und Lady. Der Platz war durch die große, gefallene Eiche gut geschützt vor den eisigen Wetter. Mittlerweile sah der Platz völlig anders aus. "Welche Bedeutung hat dieser Platz für dich, Sansa?" Sie stand noch einige Minuten in Stille da, bevor sie entgegnete: "Das ist ein glücklicher Ort. Er ist so unbedeutend und unauffällig, dass es niemand wagt, gar daran dächte ihn zu verletzen." Sie seufzte tief und starrte auf den gefrorenen Flusslauf, dort wo grün in allen Variationen ist einst wuchs. Petyr trat ein Stück näher an sie und nahm behutsam ihren Arm. Sansa zuckte zunächst bei der Berührung zusammen, aber ließ es zu, und lehnte sich sacht gegen ihn. Petyr wusste zwar nicht genau, an was Sansa dachte, aber er wusste, dass es jetzt besser war nichts zu sagen und einfach abzuwarten. „Euch habe ich schon überall gesucht!"
Petyr nahm sich ein Buch aus dem Regal und blätterte darin. In unmittelbarer Nähe wurde der gesamte Schlachtplan über den Haufen geworfen. „Ich gehe also mit Gendry in den Süden, um ... um Cersei, nein, ganz Königsmund auszuhungern. Während Ihr mit meiner Fra- eurer Schwester und der Mutter der Drachen gegen die Bedrohung der Mauer kämpft? Schätzt ihr damit nicht die Chancen einer geteilten Armee etwas zu hoch ein?" Natürlich wusste Petyr, dass Daenerys die Allianz zwischen ihm und Sansa trennen wollte. Und Sansa könne nicht nach Königsmund, da sie ja eventuell dann Anspruch auf den Thron erheben könnte, was Daenerys natürlich zu verhindern vermochte. „Lord Schnee hat seine Worte weise gewählt. Der Sieg bringt keine Freude, wenn ein Messer in der Thronlehne steckt, mein Freund." Petyr verdrehte innerlich die Augen, als sich ihm die bekannte Stimme näherte. „Ihr seid spät, Lord Varys.", entgegnete Tyrion während er bereits die offiziellen Briefe von Daenerys vorbereite. Es schien gar nicht zur Debatte zu stehen ob Sansa oder Petyr mit dem Plan einverstanden wären. Die Anwesenden unterbrachen sich ständig gegenseitig, denn auch Ser Davos hielt nicht viel von der Idee Gendry in Begleitung von Petyr in den Süden zu senden. Es „käme Kleinfinger doch gerade recht sich aus dem Trubel der Entscheidungsschlacht zu entfernen, um bereits dem nächsten Monarchen den Arsch zu küssen" oder so etwas ähnliches hätte man von ihm hören können als sieben Andere sprachen. Gendry war ganz und gar nicht begeistert in den Süden zu gehen, Tyrion musste die Interessen von Deanerys durchsetzen, Jon wollte den größten Anteil der Mistreitenden im Norden behalten, und Varys wollte definitiv gegen Cersei vorgehen. ein getrennte Wege zu gehen. „Ich hätte nie gedacht, dass wir beide einmal lautstark am gleichen Tisch für das selbe argumentieren würden", sagte Sansa zu Petyr als dieser gerade sich gegen ihre lokale Trennung aussprach.
„Also wäre es damit bestätigt,", fasste Daenerys abschließend zusammen „Ihr, Gendry geht mit Lord Varys und Lord Baelish nach Königsmund und zeigt der falschen Königin, was passiert, wenn man nicht seine Vereinbarung hält. Die Restlichen besetzen, wenn kampferfahren, die Truppenführung, und falls nicht" dies war nicht ganz so unterschwellig an Sansa gerichtet „unterrichtet ihr die Nachhut über unsere Kausalplanung." Und somit war es beschlossen. Petyr und Sansa hatten vielleicht wirklich ihren letzten gemeinsamen Tag zusammen verbracht.
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Don't trust me, Sweetling
FanfictionDer kalte Norden hat einen neuen König: Jon Schnee. Dieser leitet eine Expedition nördlich der Mauer um das schlimmste zu verhindern. Winterfell ist wieder in den Händen der Starks und bereitet sich auf die lange Nacht vor. Doch die Lady von Winterf...