Back to the roots

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Bereits in den frühen Morgenstunden war ganz Winterfell in Aufruhr. Der nächste Wächter des Nordens verließ Winterfell. Als sei ein Fluch über die Burg gekommen. Sansa hatte sich entgegen ihres Gewissen entschieden ihre Heimat zu verlassen. Sie packte ihre letzten Sachen bevor sie aufbrechen würde. Im Laufe der Zeit hatte sie kaum persönliches mehr, in ihrem Koffer waren hauptsächlich Kleider und Mäntel. Sie wollten erst südlich reiten um gemeinsam mit Jon Richtung Königslande zu reisen. Demnach ging die Reise erst den Fluss runter bis an die Küste. Für Sansa diente es eigentlich nur als Vorwand die Burg zu verlassen und endlich freier atmen zu können. Sie nahm das neue Geschenk von Lord Baelish aus seinem Versteck.
"Wunderschön."
Es war so atemberaubend in jeglichem Sinne. Sie versteckte es wieder in dem Lederbeutelchen und ging hinaus auf den Hof. Als sie in die Kutsche zu Kleinfinger einstieg wusste sie nicht, dass diese Reise keine einfache werden sollte.
Aber was war für Sansa je einfach gewesen.
Tag drei begann für die Reisenden mit untypisch warmen Wetter für einen Winter. Sonnenstrahlen kitzelten die Nase der Rothaarigen sobald sie ausstieg. Für einen Moment lang war alles einfach. Der Wind zerzauste ihre Haare, ihr türkisfarbenens Kleid umspielte ihre Figur und zum ersten Mal seit langem wusste sie:
"Ich bin frei."
Die grünen Wiesen waren frisch vom Morgentau und ein sanfter Nebel lag über dem sich erstreckenden Fluss. Vollkommen. Die Lady Schloss ihre Augen und atmete den Moment voll Frieden ein. Petyr Baelish hatte sie gefragt was sie brauchte um glücklich zu sein. Sie breitete ihre Arme aus und säuselte in den Wind: "Ruhe."

Vom Fuße des Hügels beobachtete Petyr die Lady. Endlich konnte die Taube auch aus ihrem Käfig. Ihm kam dieser schwache Moment gerade recht um seine Pläne zu verfolgen. Er wollte Alles. Und um alles zu erreichen riskierte er auch alles. Er war der unschlagbare Spieler. Nichts... er blickte zu Sansa hinauf und schluckte ... und niemand konnte ihn aufhalten. "Mylady, wir müssen weiter ziehen." Keine Beachtung. Mit präzise gesetzten Schritten kam er zu ihr auf den Gipfel. Und wiederholte: "Mylady, wir müssen wei-", ehe er den Satz beenden konnte erhob Sansa die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. "Nur weil Lady Mormont im Winter herrscht gibt das euch nicht das Recht mir Befehle zu geben, Lord Baelish." Er bewunderte das Mädchen. Sie war eine selbstbewusste Frau geworden. Eben eine Stark. Catlyn sah genauso aus als sie in diesem Alter war, jedoch war Sansa viel weiter. Wie ihre roten Strähnen langsam aus dem Geflochtenem fielen hatte etwas wildes, was er an ihr liebte. Er berichtigte sich in Gedanken selber: was er an Cat geliebt hatte. Doch just in diesem Moment brach Sansa aus ihrer Position und lief mit großem Abstand an ihm vorbei. Sie war definitiv nicht wie Cat.

Am Abend waren sie weit genug gekommen um in einem Wirtshaus zu Rasten. Es war eine für die Verhältnisse gut besuchte bleibe, was den Reisetrupp eigentlich hätte abhalten müssen um inkognito zu bleiben. Nur liefen kalte Füße und leere Mägen langsamer. Bei ordentlich viel Bier und Pastete ließen es sich die Nordmänner gut gehen. Nur die Lady von Winterfell konnte sich nicht entspannen. In ruhigen Momenten wurde ihr immer bewusst was und wen sie zurück gelassen hatte. Soviel ungeklärtes und Fremdes. Manchmal musste man auch an sich denken redete sich die nordische Schönheit ein. Und nahm einen großen Schluck Bier. Ihre Gefolgschaft allerdings schien aber ganz zu vergessen, dass sie sich nicht auf einem Trip zu einer Sommerresidenz befanden. Und das dritte Glas war alle. Selbst Lord Baelish schien in Sansas Augen mal sich etwas gehen zu lassen. Fünf einhalb. Die Männer in der Taverne stimmten alte Volkslieder an, schon fühlte sich Sansa ein wenig mehr zu Hause. Und schon fingen einige an mit der Wirten an zu tanzen. Das waren die schönen Momente des Nordens! Sogar Esmeralda tanzte mit einem der Wachen, obwohl sie schon einiges älter als er war schwang sie das Tanzbein wie ein junges Mädel. Plötzlich zog Lord Baelish sie auf die improvisierte Tanzfläche. "Tanzt als wäre das eure letzte Nacht." Keiner konnte das Gegenteil behaupten. Petyr ließ sich den Alkohol nicht anmerken, doch sie tanzte ausgelassen mit und neben dem Takt, immer so als gäbe es nur sie. Bis ihr plötzlich ein gefüllter Krug aus der Hand rutschte und ein lautes Klirren verursachte. Kurze Stille. Noch lauteres Gelächter. Der Lord von Harrenhal geleitete Sie unter begehrenden Blicken ihrer Wachmänner auf ihr Gemach. Langsam die Treppe hinauf hatte die Wirten ein warmes Bett angeboten. Ihre Hüfte stützende legte er sie vorsichtig ins Bett. Gerade als er sie loslassen wollte legte sie ihre Hand gegen seinen Brustkorb. "Bitte Lord Baelish, noch nicht."  "Liebste Sansa Entschuldigung, ihr seid volltrunken. Ich glaube ihr solltet keine voreiligen Entscheidungen treffen." "Und wenn es die Lady von Winterfell aber so will?", entgegnete sie mit einer gespielten Geste der Unschuld. Es viel dem Lord schwer, aber: "Nein." Mit gespielt beleidigter Miene wendete Sansa ihm den Rücken zu. Und während sie ihre Rote Mähne aus dem Zopf entfernte wisperte sie über die Schulter zu ihm: "Dann helft mir wenigstens mein Kleid zu öffnen. An diese Stelle komm ich leider nicht und bevor ihr es vorschlagt, Esmeralda ist selbst zu betrunken um mir zu helfen."
Das Mädchen trieb ihn noch in den Wahnsinn. Nur weil er nicht mit ihr schlief hieß das nicht, dass er als Mann kein Interesse hätte. Langsam öffnete er jede einzelne Schleife am Rücken, und weil Lady Stark so groß war musste er sich dem Ende hin sogar hinknien. Ihre wunderschöne Figur ließ sich auch durch das Kleid nicht verstecken. Ein Glück war er fähig als Mann sich nicht von Lust lenken zu lassen. Sie würde noch alles kaputt machen... "Ein letzter Tanz, bevor ihr vergesst was heute passiert ist." Sansa streifte unbeholfen ihr Kleid ab, sodass sie nur noch in einem dunkelblauen Negligee dastand. "Wie ihr befehlt meine Königin. Doch wir haben keine Musik." Plötzlich fing die Dame an zu summen. Und legte die Hand in seine und die anderen auf seine Schulter." Langsam drehten sie sich zur Melodie jeder Schritt war geplant. Es gab keine Fehltritte. Sansa wusste man konnte nur zu zweit funktionieren, wenn sie einen Fehler machte trat er auch daneben. Ob ein Fehltritt geplant war fällt dabei nicht auf.

Don't trust me, SweetlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt