Das Urteil

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Die Masse schrie und johlte. Zed hob nur die Hand und alles im Raum verstummte. "Petyr Baelish. Ihr, der sich Lord nennt, von Harrenhal und Protektor des Grünen Tals, seid hiermit zum Verhör berufen. Weder Alte noch Neue Götter oder Herren des Lichtes riefen uns. Nur der Schrei nach Gerechtigkeit. Sünde um Sünde!" Die Männer im Raum schienen es gar nicht mehr erwarten zu können. "Ihr wisst doch wie das Prozedere hier abläuft. Nun keine Messer mehr. Sondern Hiebe." Sansa erschrak als sie sah, mit was der Lord bestraft wurde. Eine ledernde Peitsche. Wie ein Sklave wollten sie ihn treiben. Sie wendeten ihn, sodass er mit dem Rücken zum 'Publikum' stand und im Angesicht seiner Richter. Bärengroße Männer kamen und rissen seine Tunika am Rücken auf. Alle setzen sich wieder und es war Totenstille im Raum, nur das leise Flackern und Knistern der Fackeln hallte umher. "Petyr. Wir stellen dir einfache Fragen und du gibst uns einfache Antworten." Zed wandte sich an seinesgleichen:" Wir sind ja nicht so belesen wir ihr!" Und ein Gröhlen ertönte. "Ruhe.", ergriff Eugen das Wort: "Gesteht! Ihr habt verraten!" "Nein." Das erste zischen und dann ein Knall erklang. "Wie bitte?" Stöhnend brachte Petyr hervor: "Ja. Ich habe verraten." "Wen." "Nur die Lannisters." Zwei weitere Hiebe, die seinen Rücken bluten ließen. Sansa verschluckte sich. Das war doch unmenschlich! Wie kann man jemand vor so ein Gericht stellen? "Wen habt ihr alles verraten?" Er rappelte sich zusammen, seine schwarzen Haare fielen im ins Gesicht. "Die Lannisters und Arryns." Als er sah wie Zed mit der Peitsche ausholte fügte er panisch hinzu: "Und die Starks." Es zischte noch dreimal. Lange würde er es nicht aushalten können. Die Männer riefen jedes Mal im Chor wenn Zed fast majestätisch die Peitsche schwang. "WER ALLES!" Lord Baelishs ehemals weiße Tunika hatte sich schon mit Blut vollgesogen. Leise flüsterte er vor sich hin: "Alle." Das schien Eugen und seine Männer zufrieden zu stimmen, denn es gab keine weiteren Schläge. "Gut gemacht Petyr, du scheinst langsam zu verstehen. Gut wer starb durch dich?" Lord Baelishs Kopf zuckte nach oben:" Das könnt ihr nicht wiss-" und sogleich ertönte das widerliche Geräusch von reißendem Fleisch. Eugen legte nur den Kopf schief und lachte dreckig. Sansa wollte zu dem Lord stürmen, was passierte mit ihr wenn er nicht da war? Verrat hin oder her, er war ihr nun treu und sie musste ihm auch helfen doch brachte auch ihr zappeln und schreien nichts, denn Roy hielt sie fest, als ginge es hier um sein Leben. "Bringt sie doch endlich zum Schweigen. Weiber. Also Petyr WER starb aufgrund deiner Intrigen!" Eins, zwei und bevor Zed ein drittes Mal ausholen konnte rief er: "Ja! Wegen mir starben viele! Vielleicht auch Ramsay Bolton, Lysa Arryn, John Arryn, Ned Stark und viele Andere. Ist es das, was ihr hören wollt?" Der letzte Teil war kaum zu verstehen und er sackte leblos in sich zusammen.

"Na los. Helft ihm schon. Unsere Arbeit ist getan. Werft ihn in seine Kammer zurück." Für die junge Nordländerin war das alles zu viel. Hin und her zwischen tiefster Verzweiflung und größten Hass gegenüber Lord Petyr Baelish. Er hatte ihren Vater getötet. Er hatte es gewusst. Sie fühlte sich so benutzt ihr war ganz übel von allem: den Männern, Petyrs Rücken und seinen Gräueltaten.

Zurück in ihrer Zelle setze sich Sansa in eine tiefere Spalte, um wenigstens etwas Privatsphäre zu haben. Später wurde die Tür ein zweites Mal geöffnet und Lord Baelish wurde hinein geworfen, wie ein Stück Fleisch. Ein paar mal atmete er laut auf, aber sein Brustkorb senkte sich anschließend wieder regelmäßiger auf und ab. Ruckartig legte er sich auf die Seite und krümmte sich zusammen. Sansa konnte seinen kompletten, entstellten Rücken sehen. Die meisten Risse bluteten  noch. Petyr musste schon etliches an Blut verloren haben, denn sein Atem wurde immer schwächer und flacher. "Wieso habt ihr es getan? ... aus Rache? Oder war es irgendwie eine andere Form von Egoismus." Lange Zeit kam nichts von ihm. "Lord Baelish?" Sie rappelte sich auf, um sich vor ihn hinzuknien. Kein Puls mehr. Jetzt bekam Sansa es mit der Angst zutun. Sie hämmerte wild gegen die Tür und kreischte verzweifelt: "Hilfe! Ich brauche Hilfe! Er atmet nicht mehr!"

Ach so ein Mistkerl !

Don't trust me, SweetlingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt