Sorry hab schon ne Ecke nicht mehr geschrieben, verzeih mir also potentielle Logikfehler oop.
Petyr blickte ein weiteres Mal aus dem Fenster der Kutsche. Das war vielleicht das letzte Mal, dass er in Winterfell gewesen sein sollte. Und alles nur wegen der jungen Frau, die ihm gegenüber saß. Er hätte schwören können, nein, er hätte wissen müssen, dass diese Frau Götterblut in sich trug.
Die Scheiben beschlugen und kleine weiße Wölkchen entwichen unter den Tüchern, die die Passagiere vor Gefrierbrand schützte. "Lord Baelish, Petyr, wirst du mir folgen?", ihr Blick war schwarz. Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass es ihm eiskalt den Rücken hinunter lief. "Ja, wo-.. Ja. Wohin es auch gehen soll." Seine Haut kribbelte unter den vielen Schichten verschiedener Stoffe.Wenn man ihn so ansah, würde man kaum vermuten, dass er einer der gefährlichsten Männer in ganz Westeros war. Allein seine Augen hätten ihn verraten sollen, doch Sansa wurde aus ihnen nicht schlau, ein Zustand, der ihr besonders missfiel. War er jemals nicht in seiner Rolle? Sie würde versuchen ihn bis an seine Grenzen zu drängen.. so wir damals bei den Abtrünnigen.
Das Rattern der Rädern über den frostigen Boden und das vereinzelte Wiehern der Pferde verriet, dass sie immer näher kamen. Petyr schien etwas bemerkt zu haben, denn ein beinahe unmerkliches doppeltes Zwinkern deutete darauf hin, dass er bereits versuchte drei Schritte auf einmal zu machen.Es dauerte eine Ewigkeit bis der Zug von Sansa und Petyr die Mauern Winterfells passieren konnten. Zumindest hatte Petyr das Gefühl, dass ihm auf der Fahrt neun von zehn Zehen abgefroren waren. Der Empfang war wortwörtlich eisig. Rund um Burg und Hof waren Lager und Zelte errichtet worden. Der Atem in ihrer Kutsche hatte die Fenster mit feinsten Eiskristallen geschmückt. Auf dem Hofinneren wartete nur John. Und circa 100 Männer, die beschäftigt von links nach rechts hasteten. Bevor Sansa die Gelegenheit hatte die Kutschentür zu öffnen, legten sich die in schwarzes Leder gehüllten Hände Lord Baelishs auf ihre.
„Mylady, passt auf euch auf. Ich traue Daenerys nicht... und euer Bruder scheint Loyalität ernster als das eigene Leben zu nehmen... Seid gewarnt." Ihre Augen trafen sich und Sansas vor Vorfreude schlagendes Herz pochte nun im edlen Takt einer Königin.„Nehmt Haltung an!" Und auf Geleit von Lord Schnee vollführten alle Soldaten eine synchrone Bewegung aus und standen so, dass alle über 200 Augen auf die Neuankömmlinge gerichtet waren. Während das Paar den Spalier passierte flüsterte Petyr Sansa ganz unauffällig zu: "So wie es sich für die Königin des Nordens ziehmt." Ganz am Ende konnte Sansa den Eingang von Daenerys Zelt erblicken. Der Wind wehte ihr und ihrem Geleit so sehr um die Ohren, dass die dicken Kapuzen ihrer Mäntel sich aufbliesen wie die Segel tüchtiger Seeschiffe.
Das Gespräch zwischen den beiden Königinnen lag bereits in weiter Ferne. Die beiden bestanden darauf alleine zu sprechen, das geschah sogar so lange, dass die letzten Sonnenstrahlen sich verabschiedet hatten, sodass sich jeder, der konnte sich im Inneren von Burg, Zelt und Unterkunft einfand. Sansa bekam ihr altes Kinderzimmer, dass sie sich mit Lord Baelish teilte, während Daenerys die Gemächer der Burgherren belegte. Petyr hatte sich heute ungewöhnlich stark zurück gehalten. Von dem Zwischenfall zwischen ihm und Jon erzählte er Sansa nichts, einfach um nicht der Lüge bezichtigt zu werden, oder schlimmer, ihre Zustimmung bezüglich Jons Taten zu hören. Die mehrlagigen Outfits hatten den Vorteil dass sie sowohl Geschlecht als auch generell Identität verschleiern. Petyr hatte mindestens genauso viel Informationen gesammelt wie Sansa, nur waren seine objektiv und wahrhaftig, denn Geld log nicht.
"Sansa, wollen wir Informationen abgleichen?", noch während er fragte begann sie ihre langen Haare zu kämmen und zu rekapitulieren, welche Aspekte höchste Priorität hatten, oder welche die nur dekoriert drapiert wurden. Sansa war klar, dass die Heirat zwischen ihr und Petyr für viel Diskussionen sorgten, natürlich nur wenn keiner von den beiden anwesend war. „Sag, Sansa, wie glaubt ihr, dass die Geschichte ausgeht?" Er lag bereits im vorbereiteten Gemach und ging die Notizen vor sich still durch. Sansa erhob sich und setzte sich auf den Bettrand an Petyrs Seite. Ihre rosafarbenen Schlafrobe war dicker als alle Wintermäntel, die die Mittelländer jemals gesehen, geschweige getragen hätten. „Ich glaube", begann sie „dass wir als Team eine realistische Chance haben, diesen Krieg zu überleben." Er legte seine Aufzeichnungen auf den Nachttisch neben sich und strich ihr über die Schulter. „Und ich weiß, dass wir hier rauskommen."Die Kerzen waren erloschen, das wenige Licht, das den Raum erhellte waren Kaminglut, Mond und Lagerfeuer der Soldaten vor und in den Toren Winterfells. Sansa konnte ihren Atem sehen, obwohl der Kamin bereits seid mehreren Stunden brannte und so viele Decken sie deckten, dass das Gewicht geradeso noch getragen werden konnte von den Bettfüßen. Trotzdem wagte sie sich ihren Rücken an die Seite von Petyr zu drücken. Ihr Gemahl Schlaf bereits tief. Ihr war es unklar wie ein Südländer in so einer Eishöhle schlafen konnte. Also rückte sie noch ein Stück näher, als er sich plötzlich zu ihr drehte, und sie unter seine unterste Decke schlüpfen ließ. Hier war es wirklich hundert Sommertage wärmer, wahrscheinlich hatte er die Decke mit Daunen-Reh-Mix gewählt... aber Sansa war das in dem Moment egal, sie rückte noch ein Stück näher ran sodass sie endlich in einen dunklen traumlosen Schlaf fallen konnte.
Sansa war wirklich eiskalt, hoffentlich wurde sie nicht krank, Westeros braucht jetzt eine starke Königin. Unschuldig, fast zerbrechlich wirkte Sansa aus Petyrs Blickwinkel, und doch strahlte sie eine Ruhe im Schlaf, die auf einen erfolgreichen neuen Tag schließen ließ.
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Don't trust me, Sweetling
FanfictionDer kalte Norden hat einen neuen König: Jon Schnee. Dieser leitet eine Expedition nördlich der Mauer um das schlimmste zu verhindern. Winterfell ist wieder in den Händen der Starks und bereitet sich auf die lange Nacht vor. Doch die Lady von Winterf...