Don't trust me, Sweetling

Rise of the Dark Age

„Oh Sansa, ich hoffe ihr seid euch im Bilde was euch hier oben erwartet..." Petyr beobachtete durch das Badezimmerfenster wie junge und alte Männer den Innenhof räumten. Es war vier Mal die Sonne aufgegangen seit dem wütenden Sturm. Sansa hatte sich währenddessen durchgesetzt und würde Seite an Seite mit ‚Ihresgleichen' die weißen Wanderer empfangen. Gut, wie schlimm konnte es schon werden, sie hatten den ganzen Norden als Unterstützung und zahlreiche Kämpfer aus Ländereien, die beinahe im Süden lagen. Die warmen Dämpfe hinterließen auf jeden Objekt im Raum eine dünne Wasserschicht. Ohne ein vernünftiges Bad würde dem Lord niemals nie wieder warm werden. Wie konnten sich Leute bloß hier zuhause fühlen. Er hing all seine Kleidung an die Haken die zwischen den Keramikfließen angebracht waren. Ihm war bewusst warum dieser Raum als einziger der wenigen hier nicht aussah als hätte er schon seine beste Zeit lange hinter sich. Es hatte den ganzen Vormittag gedauert den großen Raum aufzuheizen und erst jetzt hatte das Badewasser eine Temperatur erreicht, die ihn nicht an Schnee und Eis erinnerte. Oh wie ihm der Süden fehlte. Er glitt in das warme Wasser. Mit seinen gepflegten Händen strich er jedes aufgestellte Haar wieder glatt, sodass er für eine Sekunde an nichts anderes dachte als - nein. An nichts anderes.

Sie deutete auf jemanden am Ende des Raumes. „Wer ist das?" „Jemand mit dem man lieber keinen Ärger anfängt..." Zu spät. Sie war bereits zu ihm herüber gekommen. „Oh, Lady Sansa. Womit kann ich euch behilflich sein?" Alle Berater König Robert Baratheons, und andere scheinbar wichtigen Leute hatten sich zum Portraitieren im Garten des Schloss versammelt. „Lord Baelish, ich habe gehört ihr habt euch selbst um einen Maler gekümmert, der diesen hier um Längen überragt. Glaubt Ihr er kann mein Bild noch retten?" Die Erwachsen lachten über den Portraitierenden, der durch einen Nieser sich seinen gesamten Rotwein über die cremefarbenen Kutte geschüttet hatte. Das Bild was Sansa ihm zeigte war atemberaubend schön. „Oh, warum zweifelt Ihr an seiner Qualität, Lady Sansa?" Das junge Mädchen strich nervös sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht: „Ich möchte es meiner Mutter schicken, allerdings sehe ich hier so traurig aus. Ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen macht."

Monate danach weinte sie sich jede Nacht in den Schlaf in Königsmund, sodass ein unvollkommenes Lächeln auf einen Fetzen Stoff keine Sorge mehr für sie darstellte - leider.
Er gross sich mit einem Krug heißes Wasser nach, so färbten sich die Fußspitzen nach und nach rosarot. Damals hatte er wirklich einen zusätzlichen Maler angestellt um eine lächelnde Kopie anzufertigen, doch das Original behielt er selbst. Sansa hatte nie danach gefragt und auch sonst hatte sich eben keine Möglichkeit ergeben.
Das er nicht viele Jahre später mit eben diesem Mädchen verheiratet sein sollte...
Aber sie wollte ja unbedingt in den Norden.
„So... du kannst die Schuld nun also nicht auf mich schieben, oder? Es war ja dein Fehler.", flüsterte er. Und schob das Wasser vor sich so stark, dass es über den Rand schwappte. Um die Gedanken an sie zu vertreiben bräuchte er jetzt eine kalte Dusche, aber wie lange hatte er auf dieses wohltuende Bad gewartet. Und wie viel konnte man über eine Frau schon nachdenken?

„Es freut mich, dass ihr nicht untergegangen seid, Mylord." Sansa hatte sich tatsächlich an Lord Baelishs herangeschlichen und geleitete ihn an einen ungestörten Fleck vor dem lodernden Kamin. Petyr roch nach Rosmarin, das wohl einzige Grün, was es in dieser Burg noch und nöcher gab. "Was ist euer Plan?" Er sah dass Sansa sich wohl seinen Mantel geliehen hatte, ihrer musste wohl in der Wäsc- "Mein Plan, wenn ich in Winterfell angekommen bin?" Sie positionierte sich so, dass ihr Rücken zur Wand zeigte und ergänzte: "Mich mit John beraten, Daenerys befindet sich immerhin gerade auf meiner Burg, an der Seite meiner Männer. Ich möchte sehen, was sie bis jetzt angerichtet hat." Petyr lehnte sich neben ihr ebenfalls an die Wand und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. "Außerdem muss ich Acht geben, dass die beiden dich nicht sofort hängen lassen."